100 Kastrationen

Am Sonntag ist Muttertag.

Wir alle freuen uns, wenn wir noch eine Mutter haben, der wir gratulieren können. Obwohl wir ihr doch hoffentlich alle nicht nur zu diesem Tag Blumen mitbringen und sie verwöhnen für all das, was sie für uns getan hat.

Bei den Hunden in Rumänien wollen wir keine Kinder mehr haben, denn es gibt einfach zu viele Welpen, die sehnsüchtig in den riesigen Tierheimen darauf warten, dass sie zu einem Familienhund werden und einer menschlichen "Mutter" ein liebes "Kind" sein können.

Ich finde es jeden Tag erschreckend, wenn ich lese: "seit 6 Jahren im Tierheim", "seit 4 Jahren im Tierheim", "hat nie Interessenten gehabt" oder so ähnliche Formulierungen. Es macht doch immer wieder bewusst, wie viele Seelchen nie eine Chance bekommen aus den beengten Zwingern oder Gehegen rauszukommen. Sie leben ihr ganzes Leben oder Jahre auf wenigen Quadratmetern. Schlimmer als jeder Gefangene. Ohne Hofgang...  Und oft ohne jede Ansprache durch Menschen.

Und dennoch geben sich diese Tiere nie auf. Sollten sie dann doch endlich einmal die Chance bekommen ausreisen zu dürfen, dann gehen die meisten von ihnen trotz allem voller Zuversicht auf die Menschen zu und schenken ihnen ihr Herz. Tiere sind die besseren Menschen.

Wenn aber nun schon so viele Tiere hoffnungslos warten, ist es dann sinnvoll, dass ständig neue geboren werden? Um dann auch chancenlos zu sein oder vielleicht denen, die schon so lange warten die Chance gesehen zu werden zu nehmen?

NEIN! 

Da wir leider alle nicht in der Lage sind 20 Hunde oder so bei uns aufzunehmen, was dann endlich die Tierheime leeren würde, gibt es nur einen Weg etwas zu ändern: es müssen weniger Tiere geboren werden.

So haben wir bei Helficus uns dem unbeliebten Spendenthema Kastrationen gewidmet. So wenige Menschen sind bereit für diese kleinen Eingriffe Geld zu spenden. Obwohl diese der einzig vernünftige Weg sind um etwas zu verändern. Nur die Situation beklagen und am besten noch wegschauen, das hilft nicht und wird den Tieren - allesamt fühlende Lebewesen - nicht gerecht.

Heute haben wir also mal wieder tief in unsere Helficus Kasse gegriffen und konnten dank Eurer Spenden und dank unseres "Spendenflohmarkt für Helficus" bei Facebook ganze 100 Kastrationen finanzieren.

Pro Monat werden bei Equiwent ca. 400 Hündinnen kastriert. In den eigenen Tierkliniken, im Kastrationsmobil oder bei angeschlossenen Tierarztpraxen.

Doch auch Equiwent hat massive Probleme die monatlichen Kosten für die Kastrationen decken zu können. Ein Eingriff kostet gerade einmal 21,-- €. Und dennoch sind nur wenige Menschen bereit diese zu spenden. Vielleicht, weil die Welpen anfangs so niedlich anzusehen sind auf den Fotos, die von den Tierschutzvereinen gezeigt werden? Ja, sie sind süß. Aber sie haben auch ein lebenswertes Leben verdient!

Da Equiwent einen Weg geht, der genau die Hündinnen in den Dörfern aktiv sucht und die Besitzer von der Kastration überzeugt, ist langfristig so ein Erfolg zu erzielen. Denn es sind diese - meist freilaufenden - Tiere, die immer wieder tragend werden. 

Die Besitzer haben weder das Geld noch die Möglichkeit mit ihren Tieren in eine Tierklinik oder in eine Tierarztpraxis zu fahren. Selbst wenn sie es wollten. Also müssen wir genau hier helfen und ansetzen. Dort, wo die vielen Welpen jedes Jahr herkommen. Wenn 100 Hündinnen kastriert werden, bedeutet dies, dass pro Jahr mindestens 1200 Welpen nicht geboren werden - eher noch mehr. Tiere, die nicht in den Tierheimen landen, die nicht versorgt werden müssen und die nicht in beengten Umständen leben müssen.

Natürlich ist jede Kastrationsaktion, die veranstaltet wird, ein wichtiger Schritt, doch dorthin kommen eben nur die Menschen, die lesen können und so davon erfahren und die die Möglichkeit haben mit ihren Tieren auch zu den Tierärzten zu fahren. Die, die auf dem Land leben, die können dies nicht.

Daher unterstützen wir so gerne und umfänglich den Verein Equiwent. Weil sie es eben anders machen und meiner Meinung nach sehr gut. 

Ja, wir helfen auch bei anderen Kastrationsaktionen. Wir helfen überall dort, wo ihr es möglich macht, die Kosten zu übernehmen. Die Preise pro Kastration variieren sehr stark, abhängig davon, ob Tierärzte bezahlt werden müssen oder zum eigenen Tierschutzteam gehören.

Dadurch, dass bei Equiwent nur die Eigenkosten von 21,-- € anfallen, können wir mit unserem Geld sehr viel mehr in Summe bewirken als anderswo.  Trotzdem wollen wir anderen auch immer helfen. Aber, die große Menge, die leider nötig ist, die muss sinnvoll und kostengünstig sowie gut und zuverlässig erreicht werden.

Die Tiere, die Equiwent kastriert, sind Tiere, die nicht vermittelt werden. Die in keinem Tierheim leben. Die keine Familien haben, die sie im Auto zum Kastrationstermin fahren können. Es gibt keine anderen Einnahmen - also keine Vermittlungsgebühren etc. - die die Kosten decken könnten.

Helfen wir also weiterhin dort, wo wir möglichst viel für die Tiere erreichen können. Damit das Leid endlich einmal weniger wird.

Vielen lieben Dank an alle, die unsere Helficus-Kasse mit Spenden bedenken und vielen Dank an alle, die in unserem Spendenflohmarkt einkaufen, die Waren spenden oder Werbung für ihn machen. Jedes neue Mitglied im Spendenflohmarkt ist ein Mensch mehr, der tolle Sachen zu Gunsten der Notfellchen kaufen könnte. Mein Dank geht natürlich auch an Evi, die täglich mit einem wahnsinnigen Einsatz den Spendenflohmarkt für uns betreibt. Damit wir solche Ausgaben wie heute tätigen können.