Unverhofft und ungeplant

Wer kennt es nicht? 

Man denkt sich etwas oder plant  und es kommt natürlich gaaaaanz anders....

So ist es mir auch ergangen in den letzten Tagen.

Ihr wisst, dass Marianne von der Freien Tierhilfe eV am Sonntag gekommen war um einen Wagen voll Spenden abzuholen. Soweit so gut. 

Aber, Marianne war nicht alleine gekommen. Sie hatte tierisches "Gepäck" mitgebracht, wohl nicht ganz ohne Hintergedanken.

Neben der süßen Maia, die gestern operiert werden musste, war Mo mit im Auto. Zwei große Knopfaugen schauten mich an.

Mo zeigte sich sofort als sehr freundlich und anhänglich und war begeistert davon, von mir und meiner Schwester Tina ausgiebig gestreichelt zu werden.

Marianne berichtete, dass Mo in den Straßen Sibius ausgesetzt und verwahrlost aufgefunden worden war. Seit Anfang April ist er nun in Kleve bei ihr und er mag so gar nicht alleine bleiben.

Nun wusste Marianne ja, dass ich im Februar meinen Herzenshund Lotta verloren habe und dass ich zudem 24 Stunden am Tag mit meinen Hunden zusammen bin....

Warum hatte sie wohl Mo mitgebracht???

Nein, nein, Mo ist so gar nicht mein "Beuteschema". Nein, ich suche gerade wirklich keinen weiteren Hund. Ich habe doch drei und die sind doch eigentlich genug...

Ich versuchte mich standhaft zu wehren. 

Alles war nutzlos.

Tina war der Meinung, dass Mo von seiner Art her genau der Hund sei, den ich wieder um mich haben sollte. Ob ich ihn denn nicht wenigstens mal probewohnen lassen wolle? 

Wie sollte ich mich da noch wehren?

Nachdem die Spenden verladen waren klebte Mo schon regelrecht an mir. Und so kam es, wie es kommen musste..... Marianne fuhr zwar mit deutlich mehr Ladungsgewicht wieder nach Hause, aber auch mit einem vierpfotigen Passagier weniger.

Mo wich mir vom ersten Moment an nicht von der Seite.

Die Vergesellschaftung mit meinen anderen drei Lakritznasen lief völlig unkompliziert. Bei Willi Winzig war ich mir etwas unsicher, denn er ist doch ein kleiner Schisshase - wie würde er auf Mo reagieren?

Völlig cool und selbstbewusst integrierte sich Mo in mein kleines Rudel. Mit meinen drei Hunden machte er sich schnell bekannt und wurde bereitwillig aufgenommen.

Willi war anfänglich noch etwas ängstlich vor dem Herrn mit der völlig fremden Haarfarbe, merkte dann aber schnell, dass dieser doch ein prima Kumpel sein könnte und schon bald fingen die zwei an zu spielen.

Motte - einziges Mädchen im Rudel und eigentlich sollte wenn dann wieder ein weiteres Mädchen hinzu - aber was schert das Leben schon dieses "sollte"?- war ziemlich umbeeindruckt. Sie sagte kurz "Hallo", und war der Meinung, dass das ja wohl an Freundlichkeit reichen sollte.

Hermann ist einfach nur wie gewohnt oberklasse und zeigt sich auch von ansätzlichem Grummeln von Mo völlig unbeeindruckt. Kerlchen, Du wirst Dich schon an mich gewöhnen müssen. 

Mo ist ein so großes schwarzes Tier wohl noch etwas unheimlich - aber ängstlich oder unverträglich sind beide nicht.

Ja, und so bin ich dann wohl von Mo auserwählt worden und wurde von ihm adoptiert.

Er scheint mit mir und seinen neuen Kumpels zufrieden, mein zu Hause gefällt ihm und er lebt hier von Anfang an als wäre es nie anders gewesen.

Alles Sträuben, alle "Eigentliches" waren schnell aus der Welt und Mo ist in mein Leben eingezogen.

Ab sofort ist mein Rudel also wieder gewachsen und Mo bringt neue Farbe in die Mannschaft.

Herzlich willkommen Mo!