Muttertag

Heute wird in Deutschland Muttertag gefeiert.

 

Warum braucht es einen speziellen Tag um seiner Mutter einmal "DANKE" zu sagen? Sollte man nicht jeden Tag dankbar sein, dafür dass man sie hat? Schon, aber wir vergessen es leider allzu oft, dass ein Mensch und seine Anwesenheit nicht selbstverständlich ist.

 

Vielleicht ist es daher gut, dass es einen Tag gibt, der uns daran mal wieder erinnern soll.

 

Meine Mutter ist schon lange nicht mehr bei uns. Sie ist bereits 1987 gestorben - ich war da gerade mal 23 Jahre alt. Wie oft würde ich mir bis heute wünschen, noch einmal mit ihr sprechen zu können? Wie oft vermisse ich ihre Ratschläge und ihre Liebe...

 

Selber habe ich keine Kinder. Ich habe nichts geschafft, was Hand und Fuß hat. Meine Kinder haben vier Pfötchen, Lakritznasen und haaren ganz doll. 

 

So kenne ich selbstgemalte Bilder auch nur von feuchten Nasen auf den Fensterscheiben.

 

 

Ich möchte heute allen Müttern gratulieren. Lasst Euch heute feiern. Lasst Euch auch mal DANKE sagen, für das, was ihr täglich leistet. Ihr seid doch diejenigen, die immer wieder die Familie auffangen. Die wie selbstverständlich immer da sind und bei denen man sein Leid abladen kann und Trost oder Rat erfährt.

 

 

Wenn man nun keine Mutter mehr hat und selber auch keine ist - dann ist heute eigentlich der "Anti-Muttertag", oder?

 

Ich erfinde ihn einfach mal, weil es ihn ja anscheinend nicht gibt.

 

Nicht immer ist es gut Mutter zu werden. Für die vielen Tiere, die ständig neue Nachkommen zur Welt bringen, damit diese sterben, für die wäre es oft besser, wenn sie nicht Mutter würden.

 

Das würde viel Leid ersparen. Schmerzen, Krankheiten, qualvolle Tode und Hoffnungslosigkeit. Für viele Tiere ist unsere Welt kein schöner, lebenswerter Ort sondern die Hölle.

 

Um wieder ein paar Tiere davor zu beschützen, dass sie hoffnungslos auf unserer Welt leben müssen, irgendwo hinter Gittern die Tage verbringen oder hungrig durch die Gegend ziehen müssen, haben ich noch einmal in unsere Kasse gegriffen und analog zu unserem 10-jährigen Bestehen 10 weitere Kastrationen über die Tierhilfe Hoffnung eV finanziert.

 

 

Wie passend ist dazu der Text, den Britta gestern in den Kommentaren in unserem Blog hinterlassen hat. Ich kopieren ihn mal hier rein:

 

"Happy Birthday zu 10 Jahren Helficus!! Ich weiß noch, wie Du damals sagtest, dass Deine Zukunft im Tierschutz sein wird, Du aber noch nicht genau wüsstest wie.

Schau, was daraus geworden ist! Es ist sooo toll, was Du auf 
die Beine gestellt hast und wie Du uns alle immer wieder
motivierst und überzeugst! DANKE Dir für Deinen ganzen Einsatz! Du bist nicht nur unsere
Tippse! Du bist der Kopf von Helficus und ziehst uns alle mit!
Ohne Dich wäre Helficus nicht das, was es ist! Ich weiß, dass Dir die Kastrationen so sehr am Herzen liegen. Unsere Alva kam als junge Hündin mit ihren 5 Welpen in ein
privates Tierheim in Rumänien. Zwei ihrer Welpen wurden vor
ihr vermittelt, aber Alva selbst lebte 5 Jahre zusammen mit 3
Welpen dort. Eine Tochter durfte mit ihr zusammen ausreisen,
ein Sohn 5 Monate später und der letzte Sohn sitzt noch immer
dort. Mittlerweile 6 Jahre. Ob er je eine Chance bekommen wird
auszureisen ist fraglich. Zum 10. Geburtstag von Helficus habe ich gerade 5 Kastrationen
an Equiwent überwiesen. Eine Kastration für jedes von Alvas
Kindern, damit anderen ein (so langes) Leben im Tierheim
erspart bleibt. Es gibt einfach zu viele. Happy Birthday, Helficus! "

Vielen herzlichen Dank für diese lieben Worte, Britta, die mir sehr an Herz gegangen sind.

 

Es sind genau diese Tiere wie Alva und ihre Kinder, die zeigen, wie wichtig eben die Kastrationen sind. Welche Trostlosigkeit sie verhindern. 5 oder 6 Jahre in einem ausländischen Tierheim zu leben - alleine unter so vielen anderen Tiere, kaum eine Chance zu haben diesen Ort zu verlassen, das ist es doch, was eigentlich verhindert werden sollte.

 

 

Danke, Britta, für die 5 Kastrationen, die Du spendiert hast!

 

 

 

Erst, wenn nur noch so viele Tiere geboren werden, wie sie auch eine Chance haben irgendwo ein gutes Leben in einer Familie leben zu dürfen, dann ist das Ziel erreicht und unsere Welt lebenswert. Alles andere ist "Tierknast" für unschuldig verurteilte....

 

Ich denke so oft an "meine" Schützlinge im Refugio Esperanza. Klar, denn ich durfte sie ja einen Teil ihres Lebens begleiten.

 

Wie viele von ihnen warten schon seit Jahren auf eine Vermittlung.  Auch wenn ich aus verschiedenen Gründen schon einige Zeit nicht mehr vor Ort sein konnte, sie sind immer noch da. Sie warten weiter. 

 

Gerade ist Rex im Refugio Esperanza gestorben. Ich weiß noch, wie er damals ankam. In einem engen Verschlag gehalten. Ein etwas kauziger älterer Schäfi-Mix mit Leishmaniose...

 

Seine Mitbewohner haben den Sprung in ein neues Leben geschafft, obwohl auch Fernando und Ellie jahrelang darauf warten musste. Rex blieb immer zurück.

 

Immer habe ich versucht ihm wenigstens das Gefühl zu geben wertvoll und geliebt zu sein. Nie war er böse. Manchmal etwas eigensinnig und kauzig - aber immer lieb.

 

Ich selber hatte leider nicht die Möglichkeit ihm ein zu Hause zu geben.

 

Ob Rex glücklich war? Sein Leben war vor dem Refugio Esperanza bestimmt schlimmer. Schlimmer wäre es auch in einem der riesigen Tierheime in der Umgebung gewesen. Rex hatte wenigstens etwas mehr Platz als anderswo, hatte seine geliebten Hundehütten - aber Rex hatte nie einen "Mein Mensch".

 

War das ein schönes Leben, das er geführt hat? Ich hätte ihm so sehr ganz viel mehr gewünscht. Es war ihm nie vergönnt.

 

 

Für mich gibt es viel zu viele Tiere wie Alva und Rex. Für mich gibt e viel zu wenige Menschen wie Britta und Ralf, die gezielt nach solchen Tieren schauen und ihnen ein zu Hause geben.

 

Ich kann leider nur wenigen Hunden ein zu Hause geben. Aber, ich kann jeden Tag das tun, was ich tun kann: auf die Tiere aufmerksam machen, ihnen helfen. Immer in der Hoffnung, dass es die richtigen Menschen sehen und lesen und ihr Herz sprechen lassen.

 

Weil es noch so viele Langzeities auch im Refugio Esperanza gibt, Hunde, die chancenlos sind, deswegen finde ich es wichtig, dass nicht ständig neue Tiere in ein solches Leben geboren werden.

 

Deswegen setze ich mich für die Kastrationen ein. Damit die immer übersehenen endlich auch ihre Chance bekommen und es möglichst keine weiteren Tiere geben wird, die ständig nur einfach übersehen werden.

 

Danke, dass ihr an meiner Seite steht. Danke, dass ich das tun kann, was mir so sehr am Herzen liegt. Danke, dass ich dabei nicht alleine bin.

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Katja M (Sonntag, 08 Mai 2022 13:05)

    Claudia, du bist so wichtig und wirksam.

    Du hast hier viele seit 10 Jahren an die Hand genommen und gezeigt, wie man beitragen kann für eine bessere Welt. Hast vielen Tieren und Menschen ein besseres Leben ermöglicht. Bist unermüdlich im Aufklären, im Akquirieren von Spenden, investierst so viel eigenes Geld, damit die getätigten Spenden kostenlos an die Empfänger kommen.

    Du bist unersetzlich!

    Ich gehöre sehr gerne zu dieser Gemeinschaft!

  • #2

    Britta W. (Sonntag, 08 Mai 2022 14:22)

    Liebe Claudia,
    ganz lieben Dank für Deine lieben Worte und den tollen Text!
    Tatsächlich hatte ich Rex einige Jahre im Hinterkopf und dachte, dass er auch ein Kandidat für uns wäre, sollte sich die Möglichkeit bei uns bieten. Aber nachdem Xandra gestorben war, sollte es für unseren alten und schon sehr kranken Lupo wieder ein Weibchen sein. Als er 5 Monate später starb und wir uns entschieden, doch wieder einen zweiten Hund dazu zu nehmen, schaute ich nach Rex und da war er schon so alt geworden, dass ihm eine Vermittlung nicht mehr zugemutet werden sollte und er im Refugio bleiben sollte.
    Es tut mir sehr leid, dass er jetzt gestorben ist. :´( Run free, Rex. So schnell und weit Dich die Beine tragen. Halte Rast, wo es Dir gefällt, bade in den tollen Seen und wälze Dich nach Herzenslust auf den dicken, weichen Wiesen dort drüben im Regenbogenland. Dort, wo das Leben schön und frei von Sorgen ist! <3

  • #3

    Ute und Günter (Sonntag, 08 Mai 2022 21:26)

    Hallo Claudia,
    als Hundemama von unserem Anton spendiere ich zum Anti-Muttertag 10 Kastrationen für die Tierhilfe Hoffnung. per PP
    Liebe Grüße
    Ute

  • #4

    Simone und Diego (Montag, 09 Mai 2022 01:12)

    Diego, dessen Hundemama Du ja schließlich auch eine Zeitlang warst, spendiert auch zwei Kastrationen an die Tierhilfe Hoffnung . Wir senden das Geld direkt dorthin..

  • #5

    Claudia (Mittwoch, 11 Mai 2022 08:20)

    Entschuldigung, dass ich mich erst heute wieder melden kann. Mich hatte ein blöder Virus erwischt (nein, zum Glück kein Corona) und ich habe wirklich komplett flachgelegen.

    Vielen lieben Dank für Eure so lieben Worte. Unsere Gemeinschaft ist so toll und ich bin mehr als glücklich, dass ihr alle Helficusse seid!

    Danke auch an Ute & Günter für die Kastrationen und an Simone und Diego (mein kleiner Bolle Schatz) für ebenfalls weitere Kastrationen.