1. April ohne Scherz

Heute ist der erste April.

Überall versucht man mehr oder weniger gute Scherze zu machen und die Mitmenschen "in den April zu jagen".

Ehrlich? Mir ist nicht wirklich nach Scherzen zu Mute.

Irgendwie passieren doch in der letzten zeit nur noch Dinge, die einem das Scherzen vergehen lassen.

OK, ich bin ein Mensch mit schwarzem Humor, einer, der auch in absurden Situationen noch immer etwas lustiges erkennen kann. Aber das passiert dann nicht auf Datumsbefehl sondern aus einer Situation heraus.

Mutwillig lustig sein, weil es der Kalender so vorgibt, das ist nicht mein Ding.

Nicht lustig fand ich zum Beispiel den heutigen Blick aus dem Fenster.

Bin ich nicht erst vor zwei Tagen im T-Shirt durch die Gegend gehüpft? Habe ich nicht in der Sonne gesessen und habe ein Eis gefuttert obwohl Salat wohl eher angesagt gewesen wäre ;-) ?

Habe ich mich nicht über die ersten Blumen in der Natur gefreut und über die Obstbäume, die Blüten trugen? Habe ich nicht dem Summen der Insekten gelauscht, die in  den Pflanzen auch keine Frühlingsdiät hielten?

Und jetzt? Heute? Es schneit....

Schneeflocken fallen vom Himmel - kein Aprilscherz - und färben den "Spendenlaster" weiß. Hallo? Der ist grau!!!

Was passiert jetzt mit den Blüten? Den Knospen? 

Doch, interessiert es das Wetter, oder Sven "Petrus" Plöger, was ich von dem Mist halte?

Nö!

Also, kein Scherz. Wetter ist einfach da und man sollte es annehmen, so wie es ist. Was bleibt einem auch anderes übrig außer auszuwandern? Und da wo man dann landet, da finden sich auch wieder Wettergegebenheiten, die Grund zur Beschwerde geben.

Sollte ich heute Witze über die unsichere Zukunft machen? Absolut nicht, denn die bereitet schon genügend ängste oder Sorgen. Was wird noch alles auf uns zukommen? Vielleicht gut, dass wir es nicht wissen.

Da nutzt nur eins: den Tag heute genießen. Sich über das, was man erleben durfte freuen. Die Sorge vor dem Morgen raubt einem nur einen guten Tag.

Dabei denke ich immer an die Menschen und Tiere, die von ganz anderen Sorgen geplagt sind, deren Existenz bedroht ist. Die Angst um ihr Leben haben, die alles verlieren. Gemessen daran ist ein wenig Schnee oder sind sogar steigende Preise doch noch das geringere Übel.

Stellt Euch vor, wir hätten hier morgen Krieg.... Was meint ihr, wen dann noch interessiert ob in der friedlichen, guten Zeit ein Produkt etwas teurer geworden ist?

Sollten wir nicht einfach mal unser Konsumverhalten überdenken? Man überlegen: brauche ich das wirklich?  MUSS das sein? 

Puh, alle keine wirklichen Aprilscherze. Aber, wie gesagt, darauf steht mir auch gerade nicht der Sinn. Die meisten Scherze sind ohnehin nur albern.