In Rumänien an der Grenze, dort wo die Mitarbeiter von Equiwent - Schmiede ohne Grenzen - täglich stehen um die ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine zu empfangen, dort ist es weiterhin sehr, sehr kalt. Teilweise fällt noch Schnee.
Dort kommen die Menschen an, die vor den Bomben und Granaten des Krieges geflohen sind. Alles haben sie zurückgelassen, aber bei dem wenigen, das sie mitgenommen haben, dabei sind oft ihre Haustiere.
Auch die Tiere wurden nur schnell geschnappt. Mal auf den Arm, mal an einer Leine. Es war keine Zeit um die Flucht lange vorzubereiten. Man hat eben das genommen, was gerade zur Hand war. Ausserdem stand den Menschen ein langer Weg bevor. Nicht alle konnten das Auto nehmen, viele mussten gar zu Fuß lange Wege auf sich nehmen. Immer ihr Tier bei sich.
Klar, dass auch die Tiere völlig erschöpft sind, wenn sie endlich in der Sicherheit der EU ankommen. Die Tierärzte von Equiwent kümmern sich um sie, geben ihnen Medikamente, Impfungen, Reisepässe, Mikrochips und kümmern sich, wenn das Tier Behandlung braucht.
Die Menschen bekommen ebenfalls die Hilfe, die sie jetzt brauchen. Alles steht bereit und wir kostenlos verteilt.
Um den Tieren wenigstens etwas Wärme auf dem weiteren Weg in Freiheit aber auch ins Ungewisse zu schenken, habe ich ein Paket mit Hundemänteln und Hundepullovern gepackt. In alle möglichen Größen, so daß für viele Tiere etwas gefunden werden sollte, das passt.
Hier seht ihr, wofür zum Beispiel Wollreste am Ende verarbeitet werden. Es werden von fleißigen Strickerinnen Hundemäntelchen daraus!
Übrigens können die natürlich auch von Katzen getragen werden 😉
Viele dieser mit sehr viel Fleiß und Liebe in Handarbeit hergestellten Pullover konnte ich dank der Strickerinnen einpacken.
Diese Pullover werden viel Wärme schenken.
Weiter ging es mit Hundemänteln, die auch einen Nässeschutz bieten. Egal ob gebraucht aber top erhalten oder neu - sie werden nun ihren Einsatz finden!
Für jede Tiergröße ist etwas dabei!
Ich habe fleißig gepackt. Was unser Lager hergab, was hilft, das kam rein in unser Paket. Sind nicht super schöne Mäntelchen dabei?
Das ist mir auch wichtig, dass die Menschen ihre so geliebten Haustiere auch mit Liebe empfangen wissen. Dass sie selber sehen, dass sie willkommen sind. Dass sie nicht nur Kram, den andere nicht mehr wollten angeboten bekommen.
Sie alle stammen aus Leben, die vielleicht nicht viel anders waren als unsere es sind. Wir alle würden doch auch wollen, dass wir und unsere Tiere nicht mit "Fetzen" gekleidet werden. Wir alle würden uns doch freuen, wenn wir eh schon alles verloren haben, zurücklassen mussten was wir uns erarbeitet haben, wenn wir dann in Würde weiterleben könnten.
Das ist etwas, was anscheinend so viele Menschen nicht verstehen. Sie schicken tonnenweise abgelegte Kleidung an die Grenzen. Kleidung, die alles andere als tragbar ist. Was denken sie sich dabei? Warum spendet man Sachen, egal um was es sich handelt, die nicht mehr in Ordnung sind? Die Flecken haben oder kaputt sind? Wer soll sich darüber freuen? Wer fühlt sich dadurch nicht noch schlechter?
Wollen wir denn nicht, dass die Menschen sich besser fühlen? Würden wir selber uns noch über ollen Kram freuen? Wären wir nicht auch glücklich, wenn wir wenigstens in der Fremde mit schönen Dingen empfangen würden?
Die Frauen, die jetzt ankommen, die haben auch immer modische Kleidung getragen, haben auf ihr Äußeres geachtet, haben ihre Kinder entsprechend kleiden können. Ihre Tiere haben bisher auch das bekommen können, was sie brauchten. Nur, dieses Leben wurde ihnen genommen.
Geben wir ihnen wieder Würde und das Zeichen: Ihr seid jetzt in Sicherheit und wir helfen Euch. Wir lassen Euch Eure Würde, denn die sollten Bomben und Kriege nicht auch noch nehmen. Alles andere nehmen sie schon - die Heimat, geliebte Menschen, den Besitz.
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Süd-Helficusse ❤️ (Freitag, 18 März 2022 09:15)
Liebe Claudia,
einfach nur großartig, dass du Pakete mit so schönen Hunde-/Katzenmänteln packen konntest ❤️ Vielen herzlichen Dank auch an die fleißigen Strickerinnen, die diese schönen Mäntel gestrickt haben ❤️
Ich finde es auch ganz, ganz wichtig, dass sich die Menschen willkommen fühlen mit ihren Tieren ❤️
Herzliche Grüße
Simone und die Süd-Helficusse ❤️