Emotionale Achterbahn

Was war das gestern für ein Tag!

 

Ein schöner Tag. Ein erfolgreicher Tag. Ein Tag mit vielen Eindrücken. Mit vielen Emotionen. Ein Tag an dem ich wieder einmal mit meiner Schwester Kristina unterwegs war um Spenden an die Stellen zu bringen, wo Futter benötigt wird.

 

Gestern hatte ich Euch hier gezeigt, was wir an Futterspenden im Empfang nehmen und abholen durften. Also, wenn das mal keine ordentliche Menge war, die die Fahrt der hunderten Kilometer auch rechtfertigte!

 

Nachdem alles soweit sortiert war und auf die einzelnen Empfänger zugeschnitten, nachdem die Absprache mit den Entladestellen gelaufen war, stand gestern Morgen fest, dass wir uns am gleichen Tag schon auf den Weg zur Ahr und Mosel machen konnten.

 

 

Durch einen Hilferuf aus Altenburg an der Ahr, wo es ein kleines Versorgungszelt für die Bevölkerung gibt, war ich auf die Unterversorgung der Tiere dort aufmerksam geworden. Da wollte ich mehr als gerne einspringen.

 

Wir in Stolberg wissen  doch, wie sehr es nach der Flut im Sommer auf Hilfe ankommt. Und das Ahrtal, das war ja noch schlimmer betroffen als wir. 

 

Die liebe Daniela F. reagierte auch super schnell und nett, so daß wir Altenburg gestern auf dem Weg nach Lieg, der Hauptsammelstelle von pro Dog Romania eV, anfahren konnten.

 

Wie gesagt, wir sind ja in Stolberg schon einiges gewohnt durch das Sommer-Hochwasser und ich habe Euch hier auch immer Fotos und Filme aus Stolberg und Vicht gezeigt, aber Altenburg war dann doch noch mal eine andere Nummer....

 

Fotos geben nicht her, was man vor Ort empfindet... Das habe ich gestern mal wieder deutlich gemerkt. Ich verfolge zwar schon seit dem Sommer auch die Bilder und Videos aus dem Ahrtal, daher mein besonderer Wunsch dort auch endlich mal helfen zu können, doch vor Ort zu sein, die Menschen zu treffen und die Schäden zu sehen, das ist eben doch etwas ganz anderes.

 

Hier in Altenburg stand das Wasser bis in das zweite Stockwerk hoch!

 

Ich habe gestern diese Fotos gemacht, sie sind also aktuell! Vielleicht erkennt ihr darauf, wie hoch der Wasserstand war. Die Menschen konnten nur auf dem Dachboden überleben....  Keiner war entsprechend vorgewarnt, keiner wusste, was auf ihn zukommen würde. Keine Vorkehrungen konnten getroffen werden...

 

Daniela empfing und freudig und erzählte und, dass von 150 Häusern in Altenburg 140 vom Wasser mehr oder weniger zerstört wurden. Bei vielen steht bis heute nicht fest, ob sie saniert werden können oder abgerissen werden müssen.

 

Wenige Menschen können zur Zeit in Altenburg leben. Ein großes Problem, denn wie sollen Kredite für die Häuser zusätzlich zu Mieten für Übergangswohnungen und den Kosten, die diese mit sich bringen, sowie den Sanierungskosten der beschädigten Häuser von den Betroffenen gestemmt werden?

 

Da, wo Menschen notdürftig vielleicht einem oberen Stockwerk der Häuser leben, da gibt es selten mal Badezimmer, Toiletten oder Küchen. Ohne die Versorgung durch die Versorgungszelte wäre ein Leben für sie in ihren Häusern nicht möglich.

 

Diese beiden Fotos zeigen die Häuser in direkter Umgebung des "Baustoffzelts. Ein kleines, notdürftig errichtetes zugiges Lager, in den Baustoffe herausgegeben werden können.

 

Ein kleiner Holzofen kämpfte auf ziemlich verlorenen Posten gegen die Kälte an.

 

Daniela machte uns dann bekannt mit Petra Sch., die ihren Garten für das Baustofflager zur Verfügung stellt und die sich um die Versorgung der Haustiere und heimatlosen Katzen in Altenburg kümmert. Sie kennt jeden Tierbesitzer im Ort, weiß, wer was für seine Tiere benötigt und versorgt wie gesagt die Streunerkatzen. Wie viele es seien, das wüsste sie nicht. 

 

Durch die Flut sind viele Katzen heimatlos geworden, Sind vielleicht verschreckt von dem Wasser weggelaufen. Ihre Familien haben sie nicht mehr gefunden und mussten wegziehen. Aber, so sagte Petra gestern: "Die Freigänger hatten wenigstens noch eine Chance...."

 

Da wo so viel Zerstörung herrscht, da wo viele Menschen ihr Leben verloren haben, da kann man sich vorstellen, wie es um die Haustiere bestellt war...

 

Kristina und ich, wir waren beide mehr als ergriffen von dem, was wir hörten und sahen.

 

Wie glücklich waren wir beide, dass wir die tollen Spenden im Auto hatten mit denen wir helfen konnten. Als wir den Wagen öffneten und die Schätze zum Vorschein kamen, da konnten Daniela und besonders auch Petra ihren Augen kaum trauen.

 

Katzen-Nassfutter in Dosen, Schälchen, Beutelchen, Hunde-Dosenfutter und auch Trockenfutter, Futter für Kitten, Flüssignahrung für Katzen, Spezialfutter für Katzen mit Erkrankungen, Katzenmilch, Leckerchen für Hunde und Katzen.... es gab kaum etwas, was unser "Sortiment" nicht hergab. Und glücklicherweise auch in solchen Mengen, dass der Vorrat ein paar Tage oder Wochen aufgefüllt sein würde.

 

Ich überließ es Petra sich die Spenden aus dem Wagen auszusuchen, für die sie Bedarf hat. Sie konnte ihr Glück kaum fassen und ein freudiger Aufschrei nach dem anderen war zu hören.

 

Dass wir hier genau an der richtigen Stelle waren, das war schnell klar! Wir trugen das Futter in das Baustoffzelt, wo es Petra und Daniela sortieren wollten um es dann einzulagern bzw. im Versorgungszelt für die wenigen Einwohner Altenburgs zur Verfügung zu stellen. Petras samtpfotige Kostgänger werden in den nächsten Zeit keinen Hunger leiden müssen!

 

Petra (links), der Herr aus dem Baustoffzelt (leider kenne ich seinen Namen nicht, sorry!) und Daniela (rechts) happy mit all den vielen Spenden für die Tiere.

 

Fassungslos darüber, dass wir den Weg von Stolberg zu ihnen gemacht haben, über die tollen Spenden und die unerwartet große Hilfe...

 

Wie gesagt, Tina und ich waren uns sofort einig: Hier war unsere Hilfe richtig angekommen! Und wenn wir können, werden wir wieder nach Altenburg fahren. Das hängt aber logischerweise von unseren Spendern ab.

 

So ein herzlicher Kontakt, so viel Zerstörung, so viel Leid und dennoch so viel Mut und Wille, diese Katastrophe zu meistern...

 

Wir verabschiedeten uns, machten uns auf den Weg nach Lieg in der Nähe von Cochem an der Mosel und hatten ein Gefühlschaos in uns. 

 

 

Der nächste Stopp für uns, um auch die weiteren Spenden abzuliefern, war die Hauptsammelstelle von Pro Dog Romania eV in Lieg.  Nachdem wir die Sammelstelle in Düren schon gefüllt hatten, war die Hauptsammelstelle nun der Ort, an dem noch Lager- und Transportkapazitäten bestanden.

 

Hier, auf dem Wietschenhof bei Claudia D., waren wir Ende letzten Jahres schon einmal mit Spenden gewesen.

 

Bei Claudia D.  wurde unser Wagen nun komplett entladen und auch hier konnten wir eine sehenswerte Menge an Futter für die Tiere in den Partner-Tierheimen in Rumänien hinterlassen.

 

 

Nun war das Auto wieder leer und wir waren froh, dass so viele Tiere wieder einen vollen Futternapf haben werden.

 

 

 

Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei allen Spendern, die das Futter, das wir gestern an den beiden Stellen abliefern durften, an uns gegeben haben. 

 

Wie immer habe ich die Kosten der Abholung und des Transports der Spenden privat übernommen, es wird kein Cent Eurer Geldspenden dafür eingesetzt. Eure Geldspenden fließen ausnahmslos in die Projekte.

 

Am späteren Nachmittag endlich wieder zu Hause, bekam ich noch einige sehr liebe und dankbare Nachrichten aus Altenburg.

 

Das erste Futter war zum Beispiel schon an Familie W. in Altenburg mit den Katzen Maiky, Dobby und Charly gegeben worden. Diese hat dankbar Fotos gemacht und Daniela hat es mir zukommen lassen. Danke dafür!

 

Wieder setzte bei mir der Schleudergang der "Gefühlswaschmaschine" ein...

 

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Kommentare: 6
  • #1

    gnagnie (WH-Forum) (Donnerstag, 20 Januar 2022 12:18)

    Danke an Kristina und auch Claudia für Ihren vor Ort Einsatz.

  • #2

    Sandra Edelkamp (Donnerstag, 20 Januar 2022 12:42)

    Einfach nur danke an euch! Ganz großes Kino.

  • #3

    Petra P. (Donnerstag, 20 Januar 2022 15:22)

    Mir fehlen wir Worte . Ganz toll vielen lieben Dank an alle Beteiligten.

  • #4

    Petra (Donnerstag, 20 Januar 2022 18:32)

    Ganz lieben Dank nochmal für euren Einsatz�

  • #5

    Katja M (Donnerstag, 20 Januar 2022 18:50)

    Ich finde es einfach große Klasse, dass Claudia immer die Ohren gespitzt hat, wo Hilfe gebraucht wird. Sei es die Spende für die Streuner bei Claudia E in Stolberg, sei es die Hilfe für die Ibiza-Katzen oder nun die Unterstützung in Altenburg.

    Danke an Claudia und ihre Helfer und an die Spender, die immer wieder solche Futtermengen bereitstellen.

  • #6

    Claudia (Samstag, 22 Januar 2022 08:46)

    Vielen, lieben Dank, dass ihr Euch mit mir freut über die tolle Hilfe, die wir leisten können.

    Ich bin auch dankbar über die Spenden, die wir von Euch allen bekommen. Ohne Euch könnte ich all die Fahrten gar nicht machen.