Abends ist Licht in Vicht

Vor ein paar Tagen hatte ich hier davon berichtet, dass unser Walter W. dem Dorf für seine Blumenkübel, die etwas Farbe in die Zerstörung bringen sollen, Solarlampen gespendet hat.

 

Claudia E. hat diese auch in die einzelnen Kübel verteilt und ich hatte Euch von einem Kübel am Tage ein Foto gemacht. Nur abends, wenn die Solarlampen leuchten, da hatte ich kein Foto. Aber, einige Helficusse wohnen doch in Vicht und so war doch an ein Abend-Foto ranzukommen!

 

Birgit T.-Sch. ist am gleichen Tag losgegangen und hat Fotos von den leuchtenden Kugeln in der Dunkelheit gemacht.

 

Nicht ganz einfach, das mit dem Handy auf Fotos so festzuhalten, dass man auch etwas erkennt. aber, wir wissen, was zu sehen ist und wir freuen uns mit allen Vichtern über das "Licht in der Dunkelheit".

 

Sieht es nicht schön aus? 

 

Im Hintergrund seht ihr weiterhin die Baustellenschilder und -absperrungen. Auch nach einem halben Jahr nach dem Hochwasser ist in den Gebieten Normalität noch fern.

 

Manchmal fragt man sich, ob überhaupt etwas passiert. Aber, ja, es passiert einiges. Man stumpft natürlich ab, wenn man täglich nur Schutt, Baucontainer und Staubwolken sieht, überall leere Häuser oder zerstörte Häuser zu sehen sind, an den Häusern bis heute die Wasserstände an den Mauern erkennbar sind, weil die Wände noch immer nicht trocken sind. 

 

Für jeden, der nicht betroffen ist, ist es schon bedrücken. Wie man es erst in den Menschen aussehen, die vor einem halben Jahr oft alles verloren haben?

 

So wie Birgit und ihr Mann. Sie haben mit ihren Tieren auf dem Dachboden ihres Hauses verbracht, im zweiten Stock des Hauses, immer wieder Angst gehabt, ob das Haus den Wassermassen standhält. Sie haben gehört, wie das Wasser in Wellen immer wieder durch die zerstörten Fenster und Türen in das Haus geschwappt ist und alle Möbel gegen die Wände geschlagen hat. Welche Angst muss man in diesen Stunden wohl haben? Angst um sich und um seine Lieben?

 

Was damals nachdem das Wasser endlich weg war zurückgeblieben ist, das war reinste Zerstörung. Alles, was man sich aufgebaut und erarbeitet hatte war zerstört.

 

Wie verzweifelt muss man werden, wenn man sein Haus und sein hab und Gut so sehen muss?

 

 

Man kann diese Menschen nicht oft genug in den Arm nehmen. Man kann ihnen nicht zu oft zeigen, dass man ihnen beisteht. Man kann ihnen nicht zu viel helfen.

 

Was da schon ein paar Blumenkübel, schön und bunt bepflanzt, was ein paar Lichter in der Dunkelheit ausmachen, das ist nicht in Worten auszudrücken. 

 

 

Auch nicht, was ein kleines Engelchen bedeuten kann, das nun über Vicht und seine Bewohner wachen soll.

 

Auch dieses hat Birgit für uns noch einmal fotografiert. Es ist da und es passt hoffentlich gut auf unsere Freunde und alle Dorfbewohner auf!

 

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Kommentare: 4
  • #1

    inga (Montag, 17 Januar 2022 09:35)

    Walter, wie so oft eine hilfreiche Idee von Dir. Ich will mir daran ein Beispiel nehmen.

  • #2

    gnagnie (WH-Forum) (Montag, 17 Januar 2022 13:55)

    Ich habe nur die Patenschaft für einen Blumenkübel übernommen.
    8 SolarGartenLED-Ketten machten sich auf den Weg; denn mir war klar das auf die Infrastruktur noch eine Weile gewartet werden muß.

    So lange man noch auf sein zerstörtes Lebenswerk blicken kann, ist man noch gut weggekommen. Wie mag es Jemand verkraften, der nun auch noch Angehörige vermisst? So gesehen , geht es mir Prima, ich erhalte ein regelmäßig gutes Gehalt und so gebe ich ab von dem das ich habe..
    Wenn ich täglich satt werde, kann ich mich doch zu den Glücklichen zählen , mehr braucht es nun wirklich nicht. Bleibt Gesund lg Walter

  • #3

    gnagnie (WH-Forum) (Montag, 17 Januar 2022 13:59)

    https://up.picr.de/42851240wy.jpg
    Hier bin ich Kübel-PATE Danke an Claudia E.

  • #4

    Claudia (Dienstag, 18 Januar 2022 09:05)

    Danke Walter, für Deine tollen Worte!

    Danke auch an Inga, bestimmt werden im Frühjahr wieder Paten für die Pflanzkästen gesucht damit die Winter-Bepflanzung gegen farbenfrohe Frühjahrsblumen ausgetauscht werden kann.

    Ich werde Euch hier gerne informieren, wenn es so weit ist.