Wieder mal ein Blick nach Vicht

Ja, ich weiß.....viele können das Thema Hochwasser nicht mehr lesen.

 

Doch, wer denkt an die Menschen, die täglich mit den Auswirkungen leben müssen? Die ihre Wohnungen und Häuser teilweise nicht mehr bewohnen können oder die noch dort wohnen, aber das ohne Heizungen? Jetzt, wo die Temperaturen stetig fallen? In Räumen, in denen nicht nur die Kälte sondern vor allem auch die Feuchtigkeit, die in allen Wänden steckt, das Problem ist?

 

Keiner dieser Menschen hat wohl jemals damit gerechnet, einmal in der Situation zu stecken, in der er jetzt ist. Manche haben wirklich alles verloren. Unwiederbringlich ist alles weg. Jede Erinnerung. Alles, was man sich sein Leben lang erarbeitet hat. Zurück geblieben ist nur ein Berg von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung und jede Menge Arbeit um irgendwie neu anfangen zu können.

 

Bis zum 14.07.2021 hatten all diese Menschen ein Leben wie jeder von uns. Seitdem möchte wohl keiner mit ihnen tauschen.

 

Ich zeige Euch heute mal wieder ein paar Fotos. So sieht es auch noch heute in Vicht aus. Und heute ist der 9. November....

 

 

Ich weiß natürlich nicht, ob ihr die Fotos schnell durchscrollt. Ober ob ihr vielleicht doch intensiver hinschaut. Ob ihr an dem ein oder anderen Foto hängenbleibt und Euch vorstellt, es wäre Euer Haus, Eure Nachbarschaft....

 

Nicht einmal die Wartehäuschen der Bushaltestellen sind wieder in Ordnung gebracht. Wer auf den Bus wartet, der steht buchstäblich im Regen.

 

Es geht unter die Haut das Dorf oder auch die Stadt Stolberg so zu sehen.

 

Dank vieler Helfer, die weiterhin kommen um ehrenamtlich Hilfe zu leisten, wurde schon viel geschafft. Wurden Schlammassen entfernt, Wände freigestemmt und Böden entfernt. Ohne diese Hilfe wäre vielen wohl noch schlimmer. Wie sollen sich die Menschen, viele von ihnen alt, alleine helfen?

 

Ich nehme Euch noch einmal mit zu unseren Freunden vom Blumengeschäft Engelhardt.

 

So sah der Laden am Tag nach dem Hochwasser aus: 

 

 

 

 

Dies ist die Schaufensterfront heute. 

 

Natürlich kann das Geschäft noch immer nicht wieder betrieben werden. Die Schaufenster sind nicht mehr da, Holzplatten, die von einer Vichter Künstlerin bemalt wurden, ersetzen sie.

 

Im Inneren wird gearbeitet. Alles muss raus. 

 

Der Staub, der durch die Arbeiten in den Häusern entsteht, der zieht in die oberen Etagen und legt sich auf jedes Teil. Er setzt sich sogar in die Polstermöbel hinein. Sie werden wohl auch von den von dem Wasser nicht direkt Betroffenen Familien nach Beendigung der Arbeiten ersetzt werden müssen.

 

Die Feuchtigkeit zieht zudem aus den unteren in die oberen Etagen, Glücklich, wer eine funktionierende Heizungsanlage hat. Doch diese stand doch in den meisten Häusern auch im Keller....

 

Jutta und Claudia Engelhardt haben notdürftig in einem Nebenhaus ein kleines Blumengeschäft eröffnet. Damit sie wenigstens arbeiten können und damit Geld verdient werden kann.

 

Doch, es ist wirklich eine Notlösung. Das Haus auch vom Hochwasser betroffen. Die Räume sind kahl, kalt und feucht. Viel Ware kann man nicht anbieten - sie würde auch innerhalb kürzester Zeit unbrauchbar werden, denn die Feuchtigkeit würde sie ruinieren. Selbst manche Blumen beginnen in den Räumen zu schimmeln wenn sie ein paar Tage dort stehen...

 

Aus den verbliebenen Möglichkeiten wird versucht die bestmögliche Lösung zu finden.  Wie soll man sonst das Geld verdienen, das jetzt so dringend wie selten für die Wiederherstellung des Geschäfts benötigt wird?

 

Wie dankbar sind die beiden über die Hilfe, die sie über Helficus immer schnell bekommen haben....

 

Claudia zeigte mir glücklich den Grußkartenständer, den sie dank unserer Spenden von einem Kollegen, der sein Geschäft aufgegeben hat, kaufen konnte. Mitsamt der Karten.

 

Vielen herzlichen Dank an alle Spender, die diesen Kauf ermöglicht haben. 

 

Grußkatzen gehören zu einem Blumengeschäft.  

 

So lange das Wetter trocken ist, kann draußen vor dem Geschäft an einem kleinen provisorischen Pflanztisch gearbeitet werden. Doch was, wenn es anfängt zu regnen?

 

Jeder seit Jahrzehnten gewohnte Handgriff ist plötzlich anders. Man sucht ständig in dem kleinen Provisorium die Dinge, die man gerade braucht um vielleicht einen Blumenstrauß zu binden. Und dennoch ist die Dankbarkeit groß, wenigstens wieder im Notbetrieb arbeiten zu können.

 

Hoffen wir, dass die Kunden treu bleiben und nicht in stylisshere Läden irgendwo abseits des Dorfes abwandern. 

 

Ob ein Weihnachtsgeschäft stattfinden kann? Puh.... keine Ahnung. Wo soll die Deko-Ware hin? Wo kann sie angeboten werden ohne dass sie durch die Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen wird? 

 

Im Vorderhaus und überall rundum laufen die Arbeiten weiter. Der omnipräsente Staub, der Schutt, der Lärm der Stemmhammer zermürbt die Menschen. Ja, die Arbeiten können auch belasten.

 

Staub liegt überall in der Luft.

 

Und dennoch ist man glücklich über jede Hilfe. Über jede Arbeit, die geleistet wird. Handwerker oder Fachfirmen sind kaum zu bekommen. Doch es MUSS jetzt weitergehen. Der Winter kommt mit riesigen Schritten. Was wird er bringen?

 

An den Häusern ist bis heute deutlich die Höhe des Wasserstandes zu erkennen. Bis dort mindestens sitzt das Mauerwerk auch heute noch voll mit Feuchtigkeit. Was, wenn es beginnt zu frieren?

 

 

Immerhin konnte der kleine Dorfladen, die Nahversorgung der Dorfbevölkerung, der aus einer ehrenamtlichen Initiative errichtet wurde, wieder geöffnet werden. Auch er war vom Hochwasser betroffen und das gesamte Inventar wurde vernichtet.

 

Heute kann man hier hinter den Holzplatten wieder seine Post abgeben, ein paar Brötchen, Aufschnitt oder Lebensmittel kaufen.

 

Seit ein paar Tagen gibt es auch wieder zwei Tische mit Stühlen, wo man einen Kaffee trinken kann. So wichtig gerade für die älteren Menschen. Sie haben dort einen Treffpunkt. Denn ansonsten gibt es im Dorf keinen Einzelhandel mehr.

 

Auch der Dorfladen ist bisher nur ein Provisorium. Doch er hat wieder geöffnet. Auch hier wird weiterhin Hilfe benötigt, damit das kleine Geschäft wieder das wird, was es vor dem Hochwasser war.

 

Wir von Helficus hören nicht auf den Menschen zu helfen. 

 

Danke, dass ihr uns helft, helfen zu können.

 

 

Paypal:    kontakt@helficus.de

Verwendungszweck:  HOCHWASSER

 

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Kommentare: 3
  • #1

    gnagnie (WH-Forum) (Dienstag, 09 November 2021 11:30)

    [img]https://up.picr.de/42412265nw.jpg[/img]
    01Kreuz

    [img]https://up.picr.de/42412269ju.jpg[/img]
    02Schimmel

    [img]https://up.picr.de/42412278tl.jpg[/img]
    03Tur

    [img]https://up.picr.de/42412285yf.jpg[/img]
    04Laden

    [img]https://up.picr.de/42412292dq.jpg[/img]
    05Laden

    [img]https://up.picr.de/42412296uj.jpg[/img]
    06Suche

    lg walter

  • #2

    Claudia (Mittwoch, 10 November 2021 08:40)

    Danke Walter!


    Ich weiß nicht, warum die Fotos immer wieder verdreht werden nachdem ich den Blog geschrieben und online gestellt habe.

  • #3

    gnagnie (WH-Forum) (Freitag, 12 November 2021 15:26)

    Kein Problem, zusammen sind wir stark! Da sind auch gekippte Bilder kein Problem. Wünsche allen Mitlesern ein schönes Wochenende!
    lg Walter