Noch knapp eine Woche haben wir Fastenzeit - eine Zeit, in der wir Menschen Verzicht üben. Wir bei Helficus verzichten auf ungewollten Tiernachwuchs. Die vielen Katzen und Hunde, die in Rumänien leben und sich unkontrolliert fortpflanzen und damit die Tierheime zum Überlaufen bringen oder die ansonsten auf den Straßen landen und dort nicht selten qualvoll sterben, die wollen wir nicht weiter haben. So süß die Tierkinder auch sein mögen - es gibt einfach schon zu viele von ihnen.
Die Tierheime können die Kleinen nicht mehr aufnehmen. Und selbst wenn, dann werden sie ohne wahren Kontakt zu den Menschen groß, werden dadurch scheu und ängstlich und sind nur schwer vermittelbar. Macht das Sinn?
Oder sie erleben es erst gar nicht ein paar Monate alt zu werden, weil sie in den hygienisch nicht gerade einfachen Gehegen Krankheiten bekommen und sterben. Macht das Sinn?
Sollen viele von den kleinen Lebewesen jahrelang auf eine Familie warten? Eingeschlossen mit vielen anderen Artgenossen in einem kleinen Gefängnis? Was ist das bitte für ein Leben? Wollen wir das?
Jedes Kitten oder Welpchen braucht mehrere Impfungen um immun gegen einige Krankheiten zu werden. Es braucht Parasitenschutz gegen Flöhe und Zecken, die Krankheiten übertragen und das Blut aus den Kleinen heraussaugen. Es braucht Futter und Wasser - über Monate oder Jahre.... Bei Erreichen der Fruchtbarkeit muss es kastriert werden. Können wir uns das leisten? Anstatt einen Hund/Katze zu versorgen dann vielleicht sechs oder acht? Können wir das finanzieren?
Wer diese Fragen jetzt mit NEIN beantwortet hat - und ich tue es - der muss den dringenden Bedarf an Kastrationen erkennen. Die heute schon lebenden Tiere müssen geschützt werden - auch dadurch, dass keine neuen geboren werden.
Und daher müssen wir weiter kastrieren lassen. Überall in Europa. Im Süden ebenso wie im Osten.
Ich freue mich riesig, das ein lieber Spender heute die Kastration von 10 weiteren Tieren in Rumänien ermöglicht hat. Eine weitere Spende zum Welpenfasten. 10 Tiere können unters Messer - für ihre Besitzer kostenlos - um keine weiteren ungewollten Babies zu gebären. Das sind schnell mal eben 80 Tiere weniger, die ein Leben ohne richtige Zukunftsperspektive leben müssten. Die der Tierschutz am Ende meistens irgendwie durchbringen müsste - oder, die irgendwo sterben - unbemerkt von der großen Öffentlichkeit.
Weil wir wissen, dass die Tierärzte von Equiwent - Schmiede ohne Grenzen eV - weiterhin arbeiten können, in der eigenen Tierklinik im Osten Rumäniens- in Suceava, weil sie die Tiere von den Besitzern aus den Dörfern zu Kastration bekommen - deswegen unterstützen wir diesen Verein gerade jetzt umso mehr. Denn die Hilfe kommt genau dort an, wo sie am meisten bringt: bei den Besitzertieren auf dem Land.
Nur, wenn jetzt trotz aller Schwierigkeiten, denn auch Rumänien ist vom Corona Virus betroffen und hat entsprechende Maßnahmen getroffen - nur, wenn die Tierärzte auch wirklich arbeiten können und kastrieren könne, machen Spenden für die Eingriffe Sinn.
Könnten die Tierärzte jetzt nicht mehr arbeiten, dann würde das Geld ungenutzt "herumliegen" und das wäre jetzt besonders fatal, denn es fehlt doch an allen Ecken und Enden.
Aber, mit der Verhinderung von so vielen neuen Notfellchen machen wir das größte aus unserem Geld. Wir helfen damit die meisten Tieren: denen die bereits leben - und denen, die gar nicht erst gezeugt werden können.
Ich danke jedem, der 17,-- €, 19,-- €, 21,-- € oder 30,-- € - oder welchen Betrag auch immer eine Kastration kostet - dafür gibt, dass großes Leid gar nicht entsteht. Dass die, die leben geschützt werden und eine Chance haben zu überleben und eine Familie zu bekommen. Je voller die Tierheime werden - umso schwieriger wird die Situation für jeden einzelnen seiner Bewohner. Egal ob klein oder groß, jung oder alt.
Ich wünsche Euch allen eine schöne letzte "Welpenfasten-Woche" mit viel Sonnenschein und Gesundheit.
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