Eine schwierige Situation

Bisher habe ich das Thema Corona-Virus COVID-19 im hiesigen Blog noch ziemlich ausgelassen. Die Medien sind voll von Nachrichten darüber und die Berichterstattung ist teilweise falsch und zudem durch die Fülle von Nachrichten sehr undurchsichtig.

 

Was ist Panik, was ich Notwendigkeit? 

 

Ehrlich gesagt, ich weiß es manchmal auch nicht genau einzuordnen. Wie sollte ich auch, bin ja auch nicht schlauer als jeder andere von Euch.

 

Da die Situation aber immer weiter eskaliert und die Auswirkungen jetzt auch auf den Tierschutz und seine Tiere deutlich werden kann ich nicht umhin auch hier auf diesen Thema einzugehen. Selbst, wenn es der ein oder andere kaum noch hören oder lesen kann.

 

Eine wichtige Nachricht mal zuerst: nach bisherigen Erkenntnissen können Hunde und Katzen den Virus nicht auf Menschen übertragen!!!! Sie stellen keine Gefahr dar und es gibt keinen Grund zur Sorge. Und schon gar nicht dafür, dass Tiere jetzt abgegeben werden - die Tierheime haben jetzt schon ganz andere Sorgen.

 

Die meisten Tierheime werden aktuell geschlossen bleiben. Dabei handelt es sich um reine Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter. Diese werden zwingend gebraucht um die Versorgung der Tiere aufrecht zu erhalten! Natürlich könnt ihr in den meisten Fällen Termine vereinbaren, wenn ihr Euch für ein Tier interessiert. Gassigänger sind weiterhin willkommen und Fundtiere werden selbstverständlich angenommen.

 

Neue Tiere aus dem Ausland werden wohl bis auf weiteres nicht mehr aufgenommen werden können - einfach weil die Transporte nicht mehr stattfinden können. Die Grenzen von vielen Ländern werden/wurden geschlossen und Fahrer teilweise nach ihrer Rückkehr ins Heimatland unter Quarantäne gestellt.

 

Was das für die ausländischen Tierheime bedeutet, das kann sich jeder vorstellen!

 

 

 

Je nachdem wie lange die Grenzen geschlossen bleiben, werden die Tierheime in Ost- und Südeuropa an ihre Grenzen der Aufnahmefähigkeit von Tieren gelangen! Bisher konnten durch die Ausreisen immer wieder Plätze für Neuankömmlinge geschaffen werden - das fällt jetzt weg. Wie schnell also die Gehege überfüllt sein werden, wie schnell dies zu Todesfällen in den Sheltern durch die Enge führen wird - das kann sich jeder schnell selber ausmalen. 

 

Je länger diese Situation vorherrscht, werden wohl auch wieder Tötungen vermehrt anstehen. Wo sollen auch die Tiere hin??? Man kann nur hoffen, dass die Bevölkerung Welpen bei sich behält und nicht in die Shelter bringt und dass nicht auch noch aus Panik Haustiere abgegeben werden, weil man eine Infektion durch diese befürchtet. 

 

Hier zeigt sich wieder, wie wichtig Aufklärung und Bildung in der Bevölkerung ist. Wie wichtig ist, es, dass Menschen erreicht werden können durch Informationen - und hier denke ich sofort an die Menschen in den Dörfern, die nicht mal Strom haben, die nicht lesen oder schreiben können und deren Kinder Schulen nicht besuchen können.... 

 

Es zeigt sich auch, wie wichtig die Kastrationen der Tiere sind. Damit die Tiere keine weiteren Nachkommen produzieren. Die Tiere der Bevölkerung, die Quelle des neuen, ungewollten Lebens, die muss erreicht werden. Und da zeigen sich hoffentlich irgendwann unsere Bemühungen mit den Kastrationen.

 

Jetzt heißt es da dringend weiter zu machen. Damit die Welpen und Kitten nicht geboren werden. Wo sollen sie hin????  So lange es irgendwie möglich ist, müssen die Tierärzte rund um die Uhr kastrieren. Nachwuchs hat jetzt noch weniger eine Chance zu überleben als bisher schon. 

 

Ich danke daher für eine anonyme Spende, die es mir eben ermöglicht hat wieder 18 Kastrationen genau von diesen Tieren in der Bevölkerung Rumäniens bezahlen zu können.

 

Markus Raabe von Equiwent - Schmiede ohne Grenzen eV - war gerade mit einigen Leuten in Rumänien und musste fast fluchtartig das Land verlassen weil die Situation an den Grenzen eskalierte. Er wird in den nächsten Tagen über die Erlebnisse berichten. Schaut die Videos auf der Seite bei Facebook.

 

Bisher können die Tierärzte in der Tierklinik von Equiwent weiter kastrieren. Aber, dafür brauchen sie jetzt umso mehr die Unterstützung durch Geldspenden! Die Tiere werden weiter in den Dörfern bei ihren Besitzern eingesammelt und in der Klinik operiert - die Leute warten darauf, dass ihre Tiere abgeholt und kastriert werden. Sie sind dankbar für die Hilfe!  

 

Hier MÜSSEN wir jetzt umso wichtiger helfen um noch mehr Elend zu verhindern! 

 

Wenn die Tiere nicht ausreisen können, wenn Grenzen geschlossen werden, dann können auch keine Waren, keine Sachspenden oder Hilfsgüter in die einzelnen Länder geschickt werden! Die Transporter fahren nicht und ob oder wie es über Speditionen noch möglich sein wird etwas zu schicken, das bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass jede Sachspende umso teurer wird in die ausländischen Tierheime zu bringen!

 

Also: es muss vor Ort gekauft werden! Das bringt auf der einen Seite Arbeit und Geld ins Land - aber es kostet auch Spendengelder.  Voraussetzung ist auch, dass die Menschen gesund sind, arbeiten können und Materialien vorhanden sind.

 

Bitte, sendet zur Zeit KEINE SACHSPENDEN an Helficus! Wir haben nicht die Möglichkeit der Lagerung. Wir können sie nicht zu den Tieren bringen. Wir müssen abwarten, wie sich die Situation in Deutschland und in Europa entwickelt!

 

Wer über Helficus mit Geldspenden helfen möchte:

 

Bankverbindung:

 

Claudia Kerpen

 

IBAN  DE27 3905 0000 1073 5433 30

 

BIC   AACSDE33xxx

 

Paypal  kontakt@helficus.de

 

 

 

Kauft bitte nur für Eure eigenen Tiere ein oder für Tiere in der Obhut von deutschen Tierheimen/Vereinen. Bitte informiert Euch aber vorher was wirklich dringend benötigt wird! Kauft nicht anderen etwas weg- was vielleicht beim Empfänger nicht fehlt. Das ist soziales Verhalten. 

 

Was ansonsten passiert hat sich bei den Atemmasken und den Desinfektionsmitteln gezeigt. Privatleute horten das Zeugs - brauchen es aber eigentlich nicht - und da, wo die Kranken sind, da fehlt das Material....   Mir fehlen dazu wirklich die Worte. Das ist purer Egoismus und unsoziales Verhalten. Dumm ist es zudem!

 

 

 

Lasst uns vernünftig bleiben. Wir müssen die Gefahren erkennen und auf die Situation, die uns alle überrollt reagieren. Aber wie immer mit Herz, Sinn und Verstand! Und wirtschaftlich überlegt.

 

 

Bitte kauft also nichts für Auslandstiere - spendet das Geld bitte an die Vereine! Die können nur vor Ort für die Versorgung der Tiere sorgen. Sollten Spendentransporte möglich sein, so werden diese natürlich getätigt, aber dann werden wir es erfahren. Dann können wir immer noch für Ladung sorgen. Bisher gibt es keine Lieferengpässe bei Tierfutter, -zubehör oder -medizin. 

 

Versetzt die Vereine jetzt in die Lage Geld zu haben, mit dem sie vor Ort das kaufen können, was wirklich benötigt wird!

 

Und setzt die Tierschützer in die Lage noch mehr kastrieren zu lassen, als es ohnehin schon der Fall war. 15,-- bis 30,-- € kosten die Kastrationen  in Rumänien, in den anderen Ländern oft nicht viel mehr -  diese Eingriffe retten Leben! Das Leben der Tiere, die schon in den Tierheimen sitzen und jetzt erst Recht keine Chance auf Adoption haben sondern Gefahr laufen getötet zu werden wenn neue Tiere kommen - und sie verhindern, dass weitere Leben geboren werden um zu sterben.

 

Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für die anonyme Spende für 18 Kastrationen über die Tierärzte von Equiwent - Schmiede ohne Grenzen eV.

 

 

Bitte helft alle mit, damit die Tierschutztiere versorgt werden könne, sich nicht weiter vermehren und sicheren Lebensraum haben. 

 

Wir werden weiter versuchen alles uns mögliche dazu beizutragen. Die Vereine bei Notfällen zu unterstützen und die Tierschützer vor Ort  in die Lage zu versetzen ihre Arbeit zu verrichten.

 

Wie es weitergeht? Ich weiß es nicht. Wohl kaum einer weiß es.

 

 

Gemeinsam werden wir auch auch dieser schlimmen Situation, die uns gerade überrollt, das bestmöglich machen. 

 

Verhaltet Euch alle vorsichtig. Reduziert alle Risiken. Passt auf Euch auf, aber verfallt nicht in Panik. Die Tiere und wir alle brauchen jeden einzelnen von Euch!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Claudia (Samstag, 14 März 2020 10:19)

    Soweit es mir möglich ist werde ich eventuelle Fragen gerne beantworten.

    Und: natürlich sind auch die deutschen Tierheime schnell überbelegt und in Platznot, wenn es immer mehr Abgabetiere wegen der Angst vor Ansteckung durch das Corona-Virus gibt. Bereits jetzt werden viel mehr Tiere als vorher abgegeben - auch wenn Hunde und Katzen keine Überträger des Virus sind...

  • #2

    Claudia (Montag, 16 März 2020 08:45)

    Eine wichtige Bitte an all unsere Leser:

    Die Zahl der Stornierungen von Daueraufträgen nimmt drastisch zu, Spenden bleiben aus...

    Wir müssen jetzt alle zusammenhalten und dürfen das, was in den letzten Jahren aufgebaut wurde, nicht gefährden!