Gestern war es nun wieder so weit. Es war Ausreisetag und acht unserer Schützlinge konnten den Weg in ein neues Leben antreten.
Ein Leben als Couchhund empfängt sie in Deutschland. Raus aus den Gehegen, rein in ein Haus. Raus aus den Hundehütten, rauf auf die Couch.
Ich begann morgens sofort die Hunde für den Transport fein zu machen.
Aus der Schleuse brachte ich Honey mit um sie vor dem Katzenhaus ihre "Reisekleidung" anzulegen. Beim Gang durch das Hausrudel kuschelte sich Honey ganz feste an mich. So viele fremde Hunde...
Das erste Halsband im Leben eines Welpen und dann auch noch ein Geschirr dazu.
Nach Honey kam ihre Schwester Emma an die Reihe. Auch ihr waren die vielen fremden Nasen, die ihren Geruch erschnuppern wollten als wir über die Terrasse gingen, nicht geheuer.
Der einzige erwachsene Hund, der das Refugio Esperanza gestern mit dem Transport verlassen durfte war Scotch. Er hatte den Weg in das Refugio Esperanza selber genommen, war zugelaufen. Besitzer haben ihn leider nie gesucht.
So sehr ich ihn auch bürstete, es kam immer noch ein wenig vom Staub des Einstreus in seinem Gehege im schwarzen Fell zum Vorschein. Aber, die Temperaturen, die gestern Morgen auch wieder nur knapp über den Gefrierpunkt lagen, lassen momentan kein Vollbad zu.
Weiter ging es mit den restlichen drei von Hermines Welpen. Keiner musste zurückbleiben!
Den Anfang machte Bailey. Er fand es sehr interessant, endlich mal die Hunde in den Nachbargehegen, die er sonst nur vom Bellen kannte, zu sehen. So viele wohnen hier?
Bubble, mein kleiner Lausbub, folgte seinem größeren Bruder. Auch er war sichtlich überrascht, dass so viele andere Hunde rund um ihn herum lebten. Aber, auf dem sicheren Arm konnte er sich schnell entspannen.
Blaire, die kleine Prinzessin, wartete bis zum Schluss um das mittlerweile so heimisch gewordene Gehege zu verlassen. Das ist nun aber auch hoffentlich der letzte Umzug im Leben.
Direkt beim Katzenhaus aus dem geschlossenen Carport holte ich dann noch die schwarze Schönheit Beauty, die auch eine Familie gefunden hat, in der sie ihre restliche Kindheit verbringen darf.
Den gleichen kurzen Weg zur Reisevorbereitung hatte ihr Bruder Lukas. Er wird in eine Pflegestelle reisen und hofft dort auf baldige Vermittlung.
Damit war de Liste der Glücklichen auch schon abgearbeitet.
Zurückbleiben muss leider Felipe, der letzte der vier "Flughunde", die im Refugio Esperanza als kleine Welpen einfach über den Zaun geworfen worden waren. Ich hatte so sehr gehofft, dass alle ausreisen können, doch für Felipe war keine Familie oder Pflegestelle gefunden worden.
Bitte, lasst den Süßen beim nächsten Transport mit dabei sein.
Damit Felipe nicht alleine im Gehege bleiben musste, bekam er den durch die Ausreise von Scotch frei gewordenen Platz bei Nestea und Patujo.
"Wir wären so gern auch mit ausgereist" scheint dieses Bild deutlich zu sagen. Ja, ich würde jedem unserer Schützlinge so gerne eine Familie schenken.
Gemeinsam mit Lambert brachte ich die Hunde zum Übergabeplatz für den Transport nach Deutschland. Alle sind wohlbehalten auf dem Weg in ein neues Leben und freuen sich bestimmt schon auf ihren Couchplatz und ganz viel "eigenen Mensch".
Zurück vom Transport hieß es dann verspätet den "Zimmerservice" anzutreten.
Auch Sam und Lucky, die beiden gefleckten Welpen (deswegen nenne ich sie immer die "Fleckenzwerge"), verstanden gar nicht, warum sie immer übersehen werden und auch dieses Mal nicht mitreisen durften.
Wie sollte ich es ihnen erklären, wo ich es doch selber nicht verstehe? Es sind beide so süße, anhängliche und verspielte Hundekinder.
Luna ging es wieder gut und sie genoss es gestreichelt zu werden.
Das nun frei gewordene Gehege von Hermines Welpen wurde von mir ausgiebig für die nächsten neuen Bewohner gereinigt.
Später kam Lambert noch mit dem Hochdruckreiniger und spritze damit alles noch einmal ab.
Auch den Innenraum vom geschlossenen Carport wurde mit dem Hochdruckreiniger gesäubert, denn das Gehege ist auch gerade einmal kurzfristig frei.
Diesen Umstand nutzte Lambert dann auch gleich noch, um in den Aussenbereich Kies zu füllen.
Einmal dabei, wurde auch das letzte Gehege in der Seitenreihe mit Kies versehen.
Mit dem Bager komprimierte Lambert noch den "Monte Kackino"...
...und schob den letzten verbliebenen Bestand an Brennholz für den Ofen im Haus zusammen.
Auch wenn es die letzten drei Nächte nicht mehr geregnet hatte, der Boden ist weiterhin weich und der Bagger hinterließ tiefe Spuren im Erdreich.
Die müssen nun auch wieder entfernt werden. Eine Arbeit zieht die nächste oft wieder nach sich.
Mittags waren dann zum Glück noch die letzten Pakete unserer letzten Futterbestellung angekommen.
Ich brachte sie nach hinten und packe sie aus
Lamberts Bagger war für Nestea so furcheinflössend, dass sie selber bei der Verteilung von einem Hundekeks für alle Zurückgebliebenen nicht aus der Hütte heraus kam.
Das Foto von ihr dabei sieht trotzdem süß aus. "Mögen tät ich ja schon wollen..." ;-)
Kommentar schreiben