"Squatsch....squatsch...." so hören sich meine Schritte an, wenn ich durch die Gehege oder über die Wege ohne Kies laufe.
Die großen Wasserlachen sind zwar mittlerweile versickert, doch der Lehmboden ist weiterhin nass und klebrig.
Jeden Schritt muss man mit Bedacht tun, denn rutschig ist die Pampe zudem. "Glisch" und schon liegt man da - wenn man nicht aufpasst.
Nutzt aber alles nichts - die Hunde warten auf ihren Besuch durch den Zimmerservice und es wird wohl noch einige Tage dauern, bis das Erdreich wieder eine feste Form angenommen hat.
Meine frisch gewaschene Kleidung sahen gestern nach den ersten Gehegen bereits so aus:
Bestimmt wird auch dieser Look eines Tages zur Mode und ich bin schon jetzt der Trendsetter!
Wie sehr lobe ich gedanklich jeden Tag den Erfinder der Waschmaschine.
Ob es allerdings was nutzt, die Schuhe nachts mal vor die Zimmertüre zu stellen und auf einen Schuhputz-Service zu hoffen? Mist, ich wohne ja gar nicht im Hotel...
Nachdem ich meine Fellnäschen versorgt hatte und ihre Zimmer nach besten Möglichkeiten bei den gegebenen Umständen gesäubert hatte, machte ich mich an die Arbeit die Pakete mit Futter die am Vorabend angeliefert worden waren auszupacken.
Unser bestelltes Futter für die Haushunde war angekommen!
Dieses Mal hat Zooplus sogar 4 der Säcke mit den 3 kg Futter gratis mitgeliefert! ich jubelte innerlich, denn jedes Kilo ist Gold wert. Jeder gesparte Euro ist wichtig um die Kosten für die Tiere täglich zu stemmen.
Während ich die Pakete auspackte fiel mein Blick wieder auf den Eingang zum ersten Gehege auf der Ecke.
Hier steht noch das Wasser, das Gehege selber ist seit diesem Jahr soweit trocken da es mit Kies aufgefüllt worden ist. Hier stand bisher auch immer das Wasser in kleinen Seen.
Und dann dachte ich zurück, als wir die ersten male im Refugio Esperanza waren. Da gab es hinter dem Tor in den Gehegebereich noch keinerlei Befestigung. Alles war nur reiner Erdboden.
Die Senke vor dem Gehege zog sich bis vor das Katzenhaus und dadurch stand bis dort das Wasser wenn es geregnet hatte.
Den Bereich vor dem Katzenhaus zu befestigen und mit dicken Gehwegplatten zu pflastern, das war damals eine der ersten Befestigungsarbeiten. Danach folgten die ersten Wege durch die Gehege, die mit Kies aufgeschüttet worden sind und dadurch auch nach einem Schauer gut zu begehen sind.
Es ist wirklich wunderbar, wenn man Jahr für Jahr sieht und mithilft, dass so eine Anlage entsteht und stetig verbessert wird. Einige Gehege sind dazu gekommen. Viele Verbesserungen in den Gehegen wurden geschaffen - von Sichtschutz durch Metallplatten bis jetzt hin zum Kiesboden in einigen ersten Gehegen.
Alles das ist aber nur durch Spender möglich gewesen. Und ich möchte meinen kleinen gedanklichen Rückblick - ausgelöst durch eine Wasserpfütze - noch einmal dazu nutzen um allen dafür zu danken, die dabei mitgeholfen haben.
Vielleicht finde ich irgendwann die Zeit um mal alte und neue Fotos gegenüber zu stellen.
Weiter ging es auch mit den Arbeiten im neuen Bereich, denn Markus konnte gestern wieder Lambert helfen und das breitere Tor zwischen dem unteren und oberen Grundstücksteil wurde montiert.
Auch den Wasseranschluss bis an das neu errichtete Gehege auf dem unteren Grundstücksteil möchte ich Euch nicht vorenthalten.
So entfallen lange Strecken, die mit dem Wasserschlauch überbrückt werden müssen, um den Hunden Trinkwasser und im Sommer einen kleinen Hundepool auffüllen zu können. Lambert hat die Wasserleitung vorgestern verlegt.
Es muss immer daran gedacht werden, dass die komplette Bewirtschaftung der Anlage und die Versorgung der Hunde nur durch Lambert und Martina alleine erfolgt (und Martina arbeitet Vollzeit!). Nur wenn ab und zu freiwillige Helfer zu besuch sind, die mitarbeiten, sind ein paar mehr Hände für die Verrichtung der Arbeiten vorhanden. Jeder andere Helfer muss bezahlt werden.
Dass der Teil, der von einer Vermittlungsgebühr in Spanien ankommt bei weitem nicht einmal ausreicht, um die Kosten des jeweiligen Tieres zu decken, das habe ich schon oft genug hier im Blog vorgerechnet. Wie sollen dann neben den vielen Kosten, die für die Tiere und den Betrieb der gesamten Anlage anfallen, auch noch Helfer bezahlt werden?
Nur für die Bauarbeiten zur Erweiterung kommt ab und zu ein Helfer, der mit 5,-- € die Stunde den in Spanien üblichen Lohn bekommt. Doch auch für diese Kosten werden Spenden benötigt. Wir sammeln auch hierfür in unserem Spendenprojekt 2018.
Lamber ist mittlerweile 73 Jahre alt, er schuftet jeden Tag um die Tiere zu versorgen, die Anlage in Ordnung zu halten und neues zu schaffen. Er braucht einfach auch Hilfe.
Jeder, der Martina und Lambert ein wenig unterstützen möchte, sei es durch Mitarbeit oder durch Spenden, ist herzlich willkommen. Durch unsere Hilfe beeinflussen wir, wie sehr sich das Refugio Esperanza verändert und wie viele Tiere dort einen Platz in Sicherheit bekommen können. Diese Tiere müssen aber täglich auch bestmöglich versorgt werden können, ansonsten wäre der Sinn nicht erfüllt. Je mehr wir tun - desto besser für die Tiere.
Was sich alles tut, darüber kann ich Euch durch meinen momentanen Aufenthalt hier jeden tag berichten Und manchmal lassen mich Pfützen zurück denken. Zurück an eine Zeit, als vieles noch ganz anders aussah.
Unsere Hilfe ist hier wirklich nachhaltig! Sie versickert nicht in irgendwelchen dubiosen Kanälen sondern es entsteht jeden Tag sicherer Lebensraum für Tiere, die ihr Leben verloren hätten - gäbe es das Refugio Esperanza nicht.
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