Gestern konnte ich wieder einen unserer Schützlinge im Refugio Esperanza auf den Weg ins Glück bringen!
Sasha, die liebe, große Hündin hat ein neues zu Hause gefunden und war sogar von ihren neuen Menschen im Refugio Esperanza besucht worden.
Schon am Donnerstag nutzte ich den Tag, um Sasha für die Reise vorzubereiten.
Sasha wurde schon einmal intensiv gebürstet und die Ohren wurden gereinigt. Da wurde nachgeschaut, ob es irgendwelche Auffälligkeiten gab, ob die Krallen gekürzt werden mussten, das Halsband wurde überprüft und gereinigt und ein passendes Geschirr für die doppelte Sicherung wurde ausgesucht und angepasst.
Sasha war doch etwas verwundert, was da mit ihr passierte. Was sollte das alles? Warum kam der Zimmerservice und nahm solche komischen Arbeiten an ihr vor?
Brav ließ sie sich aber alles gefallen um später dann vor ihren Mitbewohnern mit dem verschönten Aussehen ein wenig anzugeben.
Ihr Kumpel Indio staunte nicht schlecht über die Schönheit, die aus seiner Sasha entstanden war!
Indio hatte noch nicht das Glück eine Familie zu finden. Er wartet weiter auf sein Glück.
Galga Emely war wohl sehr neidisch auf Sashas Aussehen und schaute aus Protest erst gar nicht hin, als diese vor ihr schaulief.
Nach der ausgiebigen Demonstration ihrer Verschönerung und dem buchstäblichen Lauf über den Gehege-Catwalk genoss Sasha noch einmal die warme Sonne Spaniens. Ob sie weiß, dass in Deutschland so eine Wärme eher selten ist?
Gestern kam ich dann noch früher als normal ins Refugio, um in aller Ruhe Sasha nun endgültig für die Reise vorzubereiten.
Mit Ruhe und etwas Zeit tut man den Hunden natürlich einen großen Gefallen, denn für sie ist alles ohnehin fremd genug, was in den nächsten Stunden passieren wird.
Wenn das Personal dann auch noch hektisch ist, wie soll der Hund dann verstehen, dass das, was passiert, zu seinem Besten ist?
Ich ging zu Sasha in das Gehege und bürstete sie noch einmal, damit auch möglichst der neu aufgesammelte Staub im Fell noch in Spanien zurück blieb.
Danach wurde das Geschirr angezogen und Sasha war ausreisebereit.
Sasha schien aber zu verstehen, dass sie nun das Gehege verlassen würde, und verabschiedete sich von Indio, mit dem sie zusammen eingezogen war.
"Ciao Indio! Ich werde Dir ganz feste die Pfötchen drücken, dass auch Du bald eine tolle Familie findest. Du bist doch mein Freund!"
Trotzdem war Sasha die ungewohnte Situation nicht ganz geheuer und sie suchte meine Nähe und ließ sich noch einmal ganz doll knuddeln.
Der Gang aus dem Gehege und durch die anderen Gehegezeilen hindurch war ein Spektakel. Überall standen die Hunde an den Zäunen und meldeten, dass da einer von ihnen plötzlich außerhalb seines Geheges herumlief.
Rufen sie dem ausreisenden Freund ein paar letzte aufmunternde spanische Hundeworte zu? Oder sind sie nur neidisch, dass sie nicht das Glück haben jetzt da an der Leine sein zu dürfen? Ich weiß es nicht.
Für alle Hunde ist dies jedoch eine aufregende und stressige Situation.
Dort wo die Hunde herstammen bedeutete abgeholt werden, getötet zu werden...
Zum Glück konnte ich dank des neuen Grundstücks mein Auto mit der bereits vorbereitetes Transportbox bis direkt an die hinteren Gehege ranfahren, so dass Sasha und ich nur wenige Meter laufen musste. Früher hätten wir noch durch das komplette Hausrudel hindurch gehen müssen. Ein großer Stressfaktor ist für die Hunde weggefallen.
Als ich mit Sasha zum Übergabeort für den Transport fuhr, war sie erst sehr unruhig in ihrer Box. Klar. Wieder eine neue Situation. Warum saß sie in dieser Box? Was passierte gerade?
Ich nutzte die Fahrt um leise mit Sasha zu sprechen und ihr ganz viel von dem zu erklären, was jetzt passieren würde und vor allem, was sie in Deutschland erwarten würde! Eigene Menschen, die sich schon so sehr auf sie freuen! Ein Haus, in dem es keine nasskalten Nächte geben wird. Ein weiches Bettchen anstatt Stroh in einer Hundehütte. Ausgiebige Spaziergänge anstatt nur ein Gehege.
Als würde sie es verstehen, wurde Sasha schnell ganz ruhig und entspannte sich. Sie lag brav in der Box, bis ich sie dort bei Ankunft des Transports rausholen und für die lange Reise übergeben konnte.
Leider konnte ich von all den weiteren Stationen der Ausreise keine Fotos machen. Alleine ist es immer schon schwierig genug, die Hunde generell zu fotografieren. Daher entschuldigt bitte die teilweise nicht besondere Bildqualität. Aber, für mich haben die Tiere und ihre Sicherheit Vorrang vor Fotos.
Als ich zurück ins Refugio kam, schaute ich sofort in Sashas ehemaliges Gehege.
Dort standen Indio und Emely zusammen.
"Ich glaub, die Sasha ist weg. Die kommt nicht mehr. Die hat Glück gehabt."
"Meinst Du echt? Die kann uns doch nicht einfach so zurücklassen!"
"Sie hat aber versprochen, dass sie Werbung für uns macht und vielleicht finden wir dadurch auch ein zu Hause!"
Auch Galgo Terry war etwas verwirrt, wo Sasha denn nun war. Musste er sich Emely ab jetzt mit Indio teilen? Oder wird vielleicht bald ein neuer Hund bei ihnen einziehen?
Ich machte mich an meine normale Arbeit und konnte zusätzlich noch Futter, das ich vor ein paar Tagen für Helficus bei Zooplus bestellt hatte, in Empfang nehmen. Noch sind aber nicht alle Pakete angekommen.
Mit Hubwagen und Palette brachte ich die jeweils 31 kg schweren Pakete in den Gehegebereich um sie dort auszupacken, zu fotografieren und in das Futterlager einzuräumen.
Vielen lieben Dank an die Spender des Futters, das in einigen Sorten schon dringend erwartet wurde denn die Vorräte waren schon wieder aufgebraucht.
Nun mache ich mich wieder auf den Weg zu den Tieren und verabschiede mich mit einem Foto des morgendlichen Himmels über der Costa Blanca.
Auch hier scheinen die Engelchen fleißig zu backen, auch wenn eine Vorweihnachtsstimmung bei mir so gar nicht aufkommen will.
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gnagnie (WH-Forum) (Samstag, 25 November 2017 20:53)
Gute Fahrt Sasha
lg walter