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Machen wir weiter mit meinem kleinen morgendlichen Gang durch die Gehege? Begleitet ihr mich weiter bei meinem Hunde-Zimmerservice?

Gestern waren wir bis zu Kido und Salsa gekommen. Auch diese beiden sind Hunde, die schon seit circa 2 Jahren auf Familien warten und die doch so freundlich sind und sich ein Loch in den Bauch freuen, wenn jemand zu ihnen kommt und ihnen Aufmerksamkeit schenkt.

Beide sind etwas aktivere Hunde, die eigentlich Auslastung, Spaziergänge und Action brauchten. Da diese in einem Refugio nicht geboten werden kann, machen sie sich diese eben selbst und springen freudig auf das Dach des schattenspendenden Unterstands. Von dort aus beobachten sie mich bei meiner Arbeit im Nebengehege und hoffen, doch noch einmal durch die Gitter ein Streicheln erhaschen zu können.

Jeder Schritt, den ich tue, wird verfolgt und gehe ich aus dem Gehege raus, dann hopsen sie am Zaun entlang um möglichst lange etwas Abwechslung zu haben, Menschen zu sehen und immer in der Hoffnung, dass man sich ihnen noch einmal zuwenden kann.

Doch auch nebenan in der Mädels-WG herrscht schon große Aufregung und gespanntes Warten auf den Besuch des Personals.

Auch dort hüpfen die Hunde schon am Zaun entlang und warten sehnsüchtig darauf, endlich auch an der Reihe zu sein.

Das nächste Gehege will gereinigt werden, Futter und Wasser müssen aufgefüllt und die Hunde wollen geschmust werden.

Hier sind zum Glück nur für mich neue Hunde, was aber nicht heißt, dass nicht auch sie schon zu lange warten. Wie Audrey, eine der "A-Welpen", die als kompletter Wurf ins Refugio kamen und leider dort erwachsen geworden sind :( 

Wird die süße Lexis, die bei mir den Spitznamen "Schnute" hat, das gleiche Schicksal haben? Die stammt aus CERECO, ist noch kein Jahr alt und leider sehr unsicher und schüchtern. Bei ihr und Audrey habe ich neben der Arbeit im Gehege noch die Aufgabe, sie mit und mit mehr an den Menschen zu gewöhnen und ihnen die Angst und Scheu vor ihnen zu nehmen.

Nebenan im Gehege wohnen Buddy, Luna und Taka. Alle drei sind schon so lange im Refugio und warten so sehnsüchtig darauf, endlich gefunden zu werden.

Buddy ist ein sehr anhänglicher Hund. Er kam mit seinen Geschwistern zusammen ins Refugio. Alle anderen wurden vermittelt, nur Buddy blieb zurück. Er ist der einzige, der nicht an den regelmäßig stattfindenden Geschwistertreffen in Deutschland teilnehmen kann. 

Das nächste Gehege ist ebenfalls ein Langzeit-Bewohner Gehege. Alle drei Hunde kenne ich seit  meinem ersten Besuch im Refugio Esperanza: Adonis (der Grinsemann), Frutti und Belinda.

Belinda, die kleine Hündin, die wegen eines verheiltem gebrochenen Rückens inkontinent ist und deswegen wohl nie eine Familie finden wird. 

Alle drei hopsen ungeduldig um mich herum, wenn ich komme und drücken ihre Köpfchen feste an mich um möglichst viel Nähe zu genießen.

Belinda habe ich gebadet und versorge ihr Hinterteil, damit sich dort kein Kot ansammelt und sie von Fliegen gepeinigt würde.

Dieser kleine, so anspruchslose Hund...  Ach Belinda, warum findet sich nur kein zu Hause für Dich? Irgendwo, wo sie viel draußen sein kann, wo es nicht stört, wenn mal ein wenig Dreck entsteht und wo sich Menschen liebevoll Dir ein wenig ihrer Zeit schenken?

Weiter geht es zum Galgo Gehege. Dort ist Danco gerade aus der WG ausgezogen. Zurück blieben Phil und Monte, auch beide wohnen schon seit mehr als 2 Jahren dort.

Phil wurde gerade die Platte aus seinem gebrochenen Vorderbeinchen entfernt. Nun ist auch dies kein Hinderungsgrund mehr für Interessenten... Doch, wann kommen sie? 

Zusammen mit Monte flitzt er durch das Gehege und beide haben ihren Spaß daran, immer wieder neue Löcher zu graben. Was sollen sie auch anderes tun? Auch so kann hund dafür sorgen, dass das Personal Arbeit hat und lange bei einem bleiben muss :)

Endlich kommen nun Ellie und Rex an die Reihe! Sehnsüchtig wartet die kleine Ellie auf mich, doch erst muss die Arbeit getan werden, dann wird geschmust.

Rex hat eine kleine Verletzung an der Nase, die ich täglich versorge. Auch wenn Rex die Salbe blöd findet und wie immer den sicheren Platz in seiner Hütte sucht, er lässt sich versorgen und genießt danach umso mehr gestreichelt zu werden.

Rex ist einer der Hunde, die auch schon ewig warten. Er ist mir ebenso sehr ans Herz gewachsen wie Ellie und ich versuche immer wieder gerade den Tieren, die schon so lange auf ihren Menschen warten müssen, ein wenig das Gefühl von Gewolltsein und großer Zuneigung zu geben.

Ellie umklammert mich mit ihren kleinen Pfötchen regelrecht und jammert, wenn ich mich nicht genügend um sie kümmere. Es bricht mir immer das Herz, warum so ein Hund seit Jahren keine Familie findet. Ach, Ellie.....  Könnte man immer , wie man wollte.....    

Im letzten "meiner" Gehege lebt Uko, den ich auch bereits kenne zusammen mit Maddie und Bruno.

Bruno, der große Schmuser, der eines seiner Beinchen verloren hat. Doch auch als Dreibeinchen ist Bruno alles andere als behindert. Er tobt lustig durch das Gehege doch noch viel lieber ist er ganz nah beim Personal und stupst einen immer wieder auffordernd mit der Schnauze an um gestreichelt zu werden.

Damit ist der Rundgang durch einen Teil der Gehege beendet.

Ich hoffe, ihr hattet Freude daran mich zu begleiten. Ich muss jetzt los, die Hunde warten schon auf mich.