Vielen Dank für die Anteilnahme

Ich möchte Euch allen, die ihr hier, bei Facebook, per EMail oder Whatts-App zum Verlust von Camilla geschrieben habt, danken.

 

Es ist so wunderbar so erfahren, dass so viele Menschen, die man vielleicht nicht einmal persönlich kennt, Anteil am Verlust eines geliebten Tieres nehmen.

Viele haben Camilla bei mir erlebt. Kannten die kleine Freiheitskämpferin. Ein Hund, der typisch Dackel ohne Konventionen lebte, die für viel Menschen "schwierig" war, die von ihrer Pflegestelle von 10 Jahren ebenso beschrieben worden war...  Wer Camilla mit den Herzen sah, wer Dackel kennt und liebt, der sah einen ehrlichen und sensiblen Hund hinter der rauen Schale.

 

Warum ist Camilla so unerwartet und plötzlich gegangen?

 

Ich stehe selber noch immer unter einem Schock.

 

Bis Sonntag Nachmittag war alles wie immer. Doch plötzlich wollte Camilla nicht fressen. Gerade erst hatte sie noch in ihrem Körbchen gelegen und einen Kauknochen bearbeitet.....  Hatte sie sich an einem zu großen Stück verschluckt? Camilla war immer die erste, die schon frühzeitig auf das Herannahen der Fütterungszeit lautstark hinwies. Nun kam sie nicht zum Fressen??? Sie, die sonst versuchte, zusätzlich noch einen Happen aus den Näpfchen der anderen Hunde zu ergattern???

 

Als sie nicht wie gewohnt unter eine Decke gekuschelt lag, sondern sich eher fast zurückzog, holte ich sie zu mir. Packte sie unter ihre Kuscheldecke, auf ein weiches Kissen. So, wie sie es liebte. Kurz darauf hin begann sie ganz leise zu jammern... 

 

Ich schaute sofort nach ihr. Sie fühlte sich etwas kühl an der Schnauze an. Ich wickelte die Decke fester um sie herum. Ein paar Minuten später war sie immer noch kühl und ich hatte das Gefühl, die Kälte würde eher zunehmen.

 

Mit meiner lieben Tierärztin telefoniert, uns sofort in ihrer Praxis verabredet - trotz Sonntag. Danke Silke!

 

Als ich umgehend nach dem Telefonat mit Camilla zur Praxis fuhr, fehlte ihrem Körper schon jede Kraft. Die Körpertemperatur war drastisch gesunken. Camilla lag quasi im Sterben.

 

Diagnose: Ein bis dahin nicht entdeckter Milztumor war aufgebrochen.... 

 

Es gab keine Hoffnung  mehr - meine Piratin sollte nicht leiden.

 

Camilla konnte nur noch erlöst werden, bevor die kurz später innerlich verblutet wäre. Das Letzte, was wir noch für sie tun konnten. In aller Liebe schlief sie ein.

 

Wieder einmal verließ ich die Tierarztpraxis nur noch mit einem Halsband in der Hand....

 

 

Vielen Dank an Silke, die sofort zur Stelle war und vielen Dank an meine Schwester Tina, die auch im Schmerz wieder für mich da war.

Das Haus ist ohne Camilla leer und so ruhig geworden.....

 

Ihr "Designer-Kugel-Bettchen" steht leer und scheppert nicht täglich gefühlte hundert Mal gegen die dahinter stehende Heizung. Ich muss nicht immer wieder alle Decken im Haus zusammenlegen, weil Camilla unter ihnen ihren Schlafplatz gesucht hatte. Ihre Kuscheldecke läuft nicht mehr auf Camillas Rücken wie ein Geist mit Dackebeinen durch die Räume um irgendwo abgeschüttelt liegen zu bleiben. Wie oft habe ich sonst pro Tag Camilla in ihrem Körbchen zugedeckt oder ihre Decke wieder in das Körbchen hinein gelegt....

 

Keiner läuft mehr den "Wehrgang" zwischen Heizung und Fenster entlang. Keiner schlackert lautstark mit den Ohren. Selbst, wenn es klingelt, ist das Gebell nur noch maximal halb so laut. Meine Hausaufsicht, meine Alarmanlage und Leibgarde ist nicht mehr da.

 

Wer empört sich jetzt, wenn Besuch kommt?

 

Keiner...

 

In Schweden fühlte sich Camilla als Freibeuterin der Wälder und Wiesen in ihrem Element.

 

Schon bevor man sie sah, hörte man sie über den Waldboden springen. Wie ein kleines Pferdchen, oder eben ein kleiner Kampfpanzer.

 

Im Haus, auf Fliesenboden, klangen ihre Schritte eher wie das Ticken einer Zeitbombe.

 

Camilla konnte man nicht übersehen. Sie blieb nie unbemerkt.

 

Tapfer, kraftvoll, unbelehrbar, neugierig - das war sie, meine "Schöne". 

 

Und wer leckt mir jetzt die Tränen aus dem Gesicht? Denn auch diese Seite hatte Camilla. Sensibel spürte sie sofort, wenn etwas nicht stimmte. 

 

Alleine sein, einen geliebten Menschen zu verlieren, das machte ihr Angst und ließ sie leiden. So "anti" sie oft vordergründig erschien, so sehr liebte sie ihre kleine heile Welt in der sie ihren festen Platz hatte.

Ich wünsche mir, dass Camilla, auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke, nun wieder zusammen mit ihrer großen Freundin Kira auf einem weichen Kissen kuschelt. Wobei sie sich aber garantiert mit einer Schäfchenwolke zudeckt, so dass nur noch die schwarze Nasenspitze zu sehen ist.

 

Ich hoffe, sie ist wieder Picos "Verteidigungsministerin" und trifft ihre Kumpel Bingo, Wastl, Randy, Püppi und Rexy wieder. Meinen Dackel Krümel wird sie dort nun auch kennenlernen.

 

Ihre Freunde Lotta, Hermann, Motte und Poquito, die mit mir zurück geblieben sind, suchen und vermissen sie.

 

 

 

Mein Leben ist ruhiger und schon wieder ärmer und leerer geworden.

 

Die Anzahl meiner Sterne am Himmel ist wieder einmal gewachsen....

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Kommentare: 6
  • #1

    Ute (Dienstag, 15 November 2016 18:49)

    Claudia, das ist so schön und voller Liebe geschrieben. Ich drück Dich

  • #2

    Britta (Dienstag, 15 November 2016 19:55)

    So ein schöner Nachruf, Claudia. Wunderschön geschrieben und so viele schöne Fotos. Sehr persönlich und liebevoll. Ganz lieben Dank, dass Du uns teilhaben lässt. Aus jeder Zeile liest man heraus, wie sehr Du sie liebst und vermisst.
    All Deine Sterne wachen auch weiterhin über Dich. Ich drück Dich.

  • #3

    Evi (Dienstag, 15 November 2016 20:16)

    Liebe Claudia, das ist so traurig. Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

  • #4

    Petra P. (Dienstag, 15 November 2016 20:43)

    Wūnsche dir viel Kraft, drück dich

  • #5

    Kathrin s (Dienstag, 15 November 2016 23:54)

    RIP . Abschied ist so schrecklich. Fühl dich mal gedrückt
    LG Kathrin

  • #6

    karin (Dienstag, 29 November 2016 20:48)

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft liebe Claudia.So ein schöner Nachruf wunderschön geschrieben.Da fühlt man gleich mit dir und der Trauer