FREUTAG für 15 Hunde

So verheißungsvoll begann der gestrige Tag:

Wenn das am frühen Morgen kein gutes Zeichen sein sollte! 

 

Ein so schönes Morgenrot kann doch nur einen schönen Tag ankündigen, oder?

 

Schon früh machte ich mich auf in das Refugio Esperanza, war kurz nach halb 9 dort, denn es galt bis zum ersten Transport um 11 Uhr 13 Hunde aus den Gehegen zu holen, für die Ausreise schön zu machen und gemeinsam mit Lambert zum Transport-Übergabeplatz zu fahren.

 

Am Vortag hatte ich schon Geschirre und Halsbänder für die Hunde rausgesucht und angepasst, denn diese Aufgabe ist sehr zeitintensiv und muss mit sehr viel Sorgfalt getan werden, damit die Hunde bestmöglich geschützt an ihre neuen Familien oder Pflegestellen übergeben werden können.

 

Aber auch die restlichen Arbeiten nehmen bei so vielen Tieren viel Zeit in Anspruch und ich musste - wie immer mit der Unterstützung von Lambert, der mir die Hunde in die Schleuse brachte - einen nach dem anderen ausreisefein machen.

 

Dabei finde ich es wichtig, den Hunden Sicherheit und Routine zu vermitteln, damit sie nicht durch nervöse Menschen unnötig zusätzlich gestresst werden, Für die Fellnäschen ist das, was passiert, schon aufregend genug und manch einer von ihnen reagiert sehr ängstlich auf die ungewohnten Tätigkeiten und Geschehnisse,

 

Der erste den ich mit nach vorne geholt hatte, war Akamaru. Sein langes Fell brauchte trotz aller Vorarbeiten nach der Nacht wieder eine ordentliche Pflege.

Akamaru
Akamaru

Weiter ging es mit meinen Babies, die allesamt auf die große Reise von Spanien nach Deutschland gingen.

Kalle
Kalle
Ida
Ida
Lisa
Lisa
Emil
Emil
Peggy
Peggy
Lillan
Lillan

Klar, dass die Kleinen auch immer mal einen Moment des Herzens brauchten. Ihnen war das, was da mit ihnen geschah, doch sehr fremd...

 

Aber, sie kennen mich ja als ihr "Kindermädchen" und so war der Spaß, beim Toben durch die Schleuse mit der Erkundung der Umgebung und anschließendem Ausruhen vor der langen Reise, am Ende doch wichtiger für sie.

Moment....was heißt da Ausruhen???  Wer kommt denn als nächstes dran?

 

Da wollen wir aber mal gar nichts verpassen!

 

Omihündin Miss Sophie war die nächste, die die Prozedur geduldig über sich ergehen ließ und nun auf die Reise auf eine Pflegestelle geht.

Miss Sophie
Miss Sophie

Ich wünsche der noch so agilen und dennoch vom Leben so gebeutelten Miss Sophie, dass sie bald eine Familie findet und lange gesund bleibt und ihr zu Hause genießen kann!

 

Mit "Schmutzfuss" Django, der so gerne im Wassertrog ein Fussbad genommen hat, wurde die Aufgabe des Bürstens schon größer....  Auch kurzes Fell kann durchaus schmutzig sein und musste für die Reise so sauber wie möglich werden!

Django
Django

Immerhin war er am Ende wieder schwarz....  Klar, dass der noch junge Django viel lieber anderes gemacht hätte als still zu stehen und die Bürste zu ertragen.

 

Von den weißen, großen Welpen, hatte es nur Gianluca geschafft, eine Familie zu finden und musste sich gestern das erste Mal von seinen Geschwistern verabschieden. Bisher waren sie immer zusammen gewesen und nun ging er alleine auf die Reise in seine neue Familie.

Gianluca
Gianluca

Es wäre so schön, wenn seine Geschwister beim nächsten Transport alle mit dabei wären. Sie sollen doch auch in einer Familie groß werden und nicht in einem Gehege....

 

Miley hatte sich bisher das Gehege mit Gianluca und seinen Geschwistern geteilt und die kleine Schmusemaus hat es nun auch endlich geschafft, eine Familie für sich zu finden. 

Miley
Miley

Für Stina, die Mama von den Welpen Fino und Fido, die so lange nicht eingefangen werden konnte, war das, was passierte sehr angsteinflößend. Sie ist weiterhin sehr scheu und braucht viel Zeit, Ruhe und Sicherheit um den Menschen Vertrauen zu schenken. Wer weiß, was die ehemalige Straßenhündin in ihrem Leben alles erlebt hat.

Stina
Stina

Last but not least kam Enebro an die Reise, der für die Stiftung Vergessene Hunde im Refugio Esperanza gelebt hatte, bis er nun ausreisefertig war und einen Platz in einer Pflegefamilie gefunden hat.

Enebro
Enebro

Enebro wollte nicht für ein Abschiedsfoto posieren. Er fand das doof und wollte lieber schnell auf die Reise gehen.

 

OK.....  Die Hunde sind die Bestimmer....

 

Pünktlich um 11 Uhr waren alle Hunde in Lamberts großem Wagen verladen - wieder einmal ein Segen, denn so viele Tiere passen selbst in Martinas Auto nicht hinein - und wir waren mit ihnen am Treffpunkt für die Verladung angekommen.

 

Dort wurde, als wir dann an der Reihe waren, alle Hunde nach und nach in ihre Reisekäfige gesetzt und es hieß für uns Abschied nehmen.

 

Schnell mussten Lambert und ich dann wieder los, denn die tägliche Arbeit musste zu auch noch erledigt werden.

 

Am Transport bekamen wir auch den nächsten Bewohner des Refugio Esperanza übergeben, der den Platz von Enebro auch wieder von der Stiftung Vergessene Hunde übernimmt.

 

Fedor heißt der Glückliche, der aber noch sehr verunsichert war, durch die Reise, die er von der Tötungsstation bis zur Übergabe an uns, hinter sich legen musste.

 

Nun kann er sich erst einmal erholen.

Fedor
Fedor

So ist es....die einen gehen und die nächsten stehen schon Schlange und warten auf einen hoffentlich frei werdenden Platz.

 

Routiniert machte ich meine übliche Arbeit in den Gehegen, denn viel zeit blieb auch dafür nicht. Der nächste Transport für zwei weitere Hunde stand noch auf dem Programm.

 

Auch Rubia und Pepe, die im Spätherbst in das Refugio Esperanza gekommen waren, haben endlich ein zu Hause gefunden und dürfen dies sogar weiter zusammen bewohnen!

 

Die zwei Hunde sind ihr Leben lang zusammen gewesen und hängen sehr aneinander. Es wäre für beide schlimm gewesen, wenn sie getrennt worden wären. Solche Pärchen gibt es immer wieder einmal und es ist toll, wenn sich Leute finden, die bereit sind ein solches Doppelpack an Hunden aufzunehmen.

 

Auch Rubia.....

Rubia
Rubia

....und Pepe....

Pepe
Pepe

....waren am Vortag schon etwas von mir vorbereitet worden und brauchten nur noch den "letzten Schliff" und die Geschirre angezogen zu bekommen.

 

Mit ihnen ging es um 14 Uhr in Richtung Verladung. Wieder fuhr Lambert mit und die zwei hatten einen großen Käfig im großen Wagen, ganz für sich alleine.

 

Kurz vor 15 Uhr waren wir zurück, hatten soweit alle Arbeiten erledigt und ich konnte nach Hause fahren, wo meine Hunde schon ungeduldig auf mich warteten.

 

Ich wünsche allen "Flüchtlingen" eine gute Reise, ein gutes Ankommen in ihrem neuen Leben und all denen, die schon eine Familie gefunden haben, dass sie diese nie wieder verlassen müssen.

 

Wir werden an Euch denken und freuen uns über Fotos und Berichte aus Eurem neuen Leben!

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Kommentare: 2
  • #1

    Petra A. (Samstag, 14 Mai 2016 13:30)

    Das war ja wieder ein Tag für euch alle vom Refugio Esperanza. Man fragt sich wirklich, wie ihr das alles immer so hinbekommt. Alles eine Frage der Organisation - aber trotzdem ein harter "Job". So viele Hunde sind ausgereist, auch Django durfte dieses Mal mit. Das freut mich ganz besonders. Allen ausgereisten Hunden wünsche ich viel Glück !! Frohe Pfingsten euch allen.

  • #2

    karin (Samstag, 14 Mai 2016 16:05)

    Allen Hunden die ausreisen durften wünsche ich eine gute Reise und alles liebe in ihrem zuhause.Auch von mir ein schönes Pfingstfest