Hundezeit

Hallo Welt!

 

Gestern war in Spanien Feiertag! Vatertag wurde gefeiert - und das direkt als richtiger Feiertag!

 

So hatte Martina diesen Tag auch "frei" und wir konnten uns ausgiebig mit den Tieren beschäftigen.

 

Beschäftigen, das hieß endlich auch mal wieder in Ruhe bei den Tieren sitzen. Mit ihnen zu Kuscheln oder zu spielen und nicht nur im Galopp durch die Gehege zu rennen um Futter und Wasser zu verteilen und alles zu säubern.

 

Aus der Putzkolonne wurde gestern endlich auch mal wieder Kuschelfreunde.

 

Eine schöne Zeit für Mensch und Tiere! Aber auch eine wichtige Zeit, denn so lernt man die Hunde und ihre Charakter gut kennen. Gewinnt das vertrauen der schüchternen Hunde, kann ihnen zeigen, dass die Menschen nicht immer böse sind.

 

Die Tiere brauchen in ihren oft monatelangen Wartezeiten den Kontakt zu den Menschen. Brauchen ihren Schutz, ihr Zuneigung und den Körperkontakt.

 

Gerade die Hunde, die so oft übersehen werden. 

 

Auch wenn es etwas schwierig ist, habe ich gestern versucht auch in dieser Zeit ein paar Fotos zu machen. Selfies der Hunde....  Um ein paar der Tiere, die schon unverständlich lange anders zu zeigen, als nur mit den Foto-Shooting Bilder.

 

Immer in der Hoffnung, dass einer der Schätze den Sprung in eine Familie oder Pflegestelle schaffen wird.

Bobby, der kleine, anfänglich etwas schüchterne, Rüde, machte den Anfang.

 

Bobby wartet schon ein dreiviertel Jahr darauf eine Familie zu finden.  

"Warum hat mich denn keiner lieb? Warum will mich keiner haben?"

 

Bobby, das ist nicht ganz richtig. WIR haben Dich sehr lieb! Du bist so ein süßer Mann!

 

Warum Dich keiner adoptiert? Ich verstehe es auch nicht! Es wird wohl daran liegen, dass Du Leishmaniose hast, weil Dich einmal eine infizierte Mücke gestochen hat...

 

"Aber ich bin doch gar nicht krank!"

 

Nein, das bist Du nicht, Bobby, weil Du jeden Tag von Martina ein Leberwursthäufchen bekommst, in dem Deine Tablette steckt. So bist Du wie ein ganz gesunder Hund. Aber die Menschen haben Angst vor der Krankheit, weil sie zu wenig darüber wissen und immer denken, dass ein Leishmaniose-Hund schlimm leidet und bald stirbt....  Hier in Spanien ist das eine Krankheit fast wie ein Schnupfen. Hier kennt die jeder und keiner hat besonders Angst davor.

"Ist meine Medizin denn teuer?"

 

Nein, Bobby, die kostet im Monat gerade mal ein paar Euros. Ab und zu sollte man Dein Blut immer kontrollieren, das kostet schon mal etwas mehr, aber ist auch nicht soooo viel. Gerade hat Martina das ja wieder bei Dir machen lassen, deswegen warst Du nicht nur beim Friseur sondern hast auch an der Vorderpfote die kahle Stelle. Da wurde Blut abgenommen, das untersucht wurde.

"Ich hätte so gerne einen eigenen Mensch!"

 

Ich weiß, Bobby. Und ich würde ihn Dir so wünschen. Du bist so lieb und ich mag es Dich zu streicheln und mit Dir zu kuscheln. Du hast soooo weiches Fell!

 

Wären doch nur mehr Menschen bereit, einen Leishmaniose Hund aufzunehmen. Jedes Tier, das einmal im Süden Europas war, kann von so einer Mücke gestochen werden. Auch Hunde im Urlaub. Und manchmal merkt man es jahrelang gar nicht, dass sie infiziert wurden.

 

Dadurch, dass es auch in Mitteleuropa immer wärmer wird, kommen die Sandmücken, die diese Krankheit übertragen auch mittlerweile schon in Deutschland oder in der Schweiz vor. Auf kurz oder lang werden sich alle mit Leishmaniose mehr beschäftigen müssen und hoffentlich die Angst verlieren.

 

Und die Tierärzte in Deutschland werden mehr darüber lernen und aufhören Panik zu verbreiten!

 

Nur, so lange sollte ihr doch nicht warten müssen...

"Jetzt hab ich vom Erzählen eine ganz trockene Schnauze bekommen. Hast uns ja gerade frisches Wasser gegeben. Ich gönne mir eben mal einen Schluck!"

 

"Fertig! Kuscheln wir jetzt wieder?"

 

Klar, Bobby!

Neben den Leishmaniose positiven Hunde werden aber auch manchmal kerngesunde Hunde übersehen. 

 

Eine von ihnen ist Masky. Ein auch sehr kleiner Rüde, dem wohl seine "Teilrasse" - es war wohl mal ein Jack-Russell bei seinen Vorfahren - die Vermittlung erschwert. Jack Russell werden meist als sehr aktive und schnell stressige Hunde angesehen.

 

Masky ist alles andere als das!

Masky, auch schon seit letztem Spätsommer im Refugio Esperanza, ist einer der unkompliziertesten Hunde, die man sich vorstellen kann.

 

Er verträgt sich mit allen anderen Hunden. Ist lieb und anhänglich und kann sich auch wohlfühlen, wenn sich die Welt nicht nur um ihn dreht.

Ein weiches Kuschelkörbchen und Masky ist glücklich!

 

Wenn dann noch ein Zweibeiner ab und zu mal eine Hand zum Streicheln frei hat, dann ist die Welt für Masky fast perfekt!

Warum wird er übersehen?

 

ich weiß es wirklich nicht! So viele andere Hunde, die mit ihm zwischenzeitlich das Gehege geteilt haben, sind schon ausgereist. Nur Masky blieb immer zurück....

Masky teit sich im Moment sein Gehege mit Guapo.

 

Auch er ist einer von den kleinen Hunden, die etwas unauffälliger sind, weil sie sich nicht in den Vordergrund drängen. Ein Hund, in dem aber ein Herz aus Gold schlägt. Ein super lieber und völlig unkomplizierter kleiner Rüde.

Guapo heißt auf Spanisch "Hübsch" oder "Hübscher".

 

Und hübsch ist Guapo auf jeden Fall! Auch er hat ein tolles, weiches Kuschelfell, in dem man sein Gesicht so schön eingraben kann.

 

Und Guapo lässt sich dies gerne gefallen. Er mag immer ganz nah beim Menschen sein. Hat dieser keine Zeit für ihn, dann versteht Guapo dies auch und wartet lieb, bis seine Zeit wieder gekommen ist.

Verträglich, ruhig, unkompliziert. Ein Anfängerhund, ein Familienhund.... was will Mensch mehr?

Guapo, auch Du bist für mich nicht nur hübsch, sondern ein ganz besonderer Hundefreund! Dir kann man alle seine Sorgen erzählen und Du gibts einem das Gefühl mit ihnen nicht alleine gelassen zu sein!

Guapo - ein Freund, der sein kleines Herz für den Rest seines Lebens verschenkt. Der jeden Tag viel Liebe zu geben hat.

 

Es muss ihn nur noch der richtige Mensch zu sich holen! 

Klar, dass nebenan im "Welpenzimmer" vehement auch Schmusen eingefordert wurde!

 

Der kleine Mittagsschlaf wurde sofort unterbrochen, als die Anwesenheit des Kindermädchens registriert wurde.

Holla die Waldfee. Die Kleinen haben Power ohne Ende.

 

Das ist schon eine ganz andere Nummer als die gemütlichen erwachsenen Hunde!

Bei Lore, Jimmy und Jana geht es drunter und drüber!

 

So wie sie sich zusammen zum Kuschel-Fellknäuel verwickeln, so wird auch gestritten, sich gejagt, gezankt, Kräfte werden gemessen, Spielzeug wird umkämpft, das Kindermädchen ins Spiel mit einbezogen....

 

Da ist die Kamera nicht schnell genug, um das immer alles auf einem Bild fest zuhalten.

Auch braucht man alle Hände, um die Kleinen im Zaum zu halten, zu streicheln oder mit ihnen zu spielen. Eine Kamera stört da nur und landet zudem ganz schnell mal im Dreck oder in einem Hundeschnäuzchen. 

 

 

Interessant ist alles! Und die Welt will erforscht werden! Wie oft musste ich schon meine Brille wieder retten....

Alle im heutigen Blog gezeigten Tiere befinden sich zur Zeit im Refugio Esperanza in Spanien (Nähe Alicante). Alle Tiere sind ausreisebereit und könnten mit dem nächsten Transport Anfang April nach Deutschland reisen. Wenn sie denn eine Familie oder Pflegestelle finden!

 

Jedes dieser Tiere stammt aus der örtlichen Tötungsstation und wurde von dort gerettet.

 

Die Vermittlung in Deutschland erfolgt über den Verein Tierische Lichtblicke eV.

 

Ihr alle könnt dazu beitragen, dass diese Tiere ein neues zu Hause finden!

 

Danke an alle, die dabei helfen!

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Kommentare: 3
  • #1

    Isolde und Martin Eberle (Sonntag, 20 März 2016 09:29)

    Hallo Claudia, alle Hundis aus dem Refugio sind schön und sehr ansprechend, jeder auf seine Art. Eigentlich bräuchte wir keine Züchter mehr!!
    Wir wünschen Dir und Martina einen schönen Sonntag
    Mara, Ines, Niki, Martin und Isolde

  • #2

    Petra A. (Sonntag, 20 März 2016)

    Liebe Claudia, Du hast die Hunderln so schön beschrieben, habs gleich auf FB geteilt und hoffe, dass sich viele Menschen melden.......... Zuckersüß sind sie alle.

  • #3

    Claudia (Montag, 21 März 2016 14:24)

    Ich wäre froh, wenn weniger gezüchtet würde und die Menschen mehr "bereits vorhandene" Tiere nehmen würden.

    Doch dafür braucht es Aufklärung, damit die Menschen sehen, dass es jede Art von Tieren im Tierschutz gibt, selbst wenn das Tierheim vor Ort nicht das passende Tier hat.

    Dafür ist es wichtig, dass jeder, der ein Tierschutztier hat, auch darüber erzählt, wo es her stammt.

    Dass Beiträge und Familiensucher bei Facebook geteilt werden! Und dass ihr von Euren Erfahrungen mit Tierschutzvereinen oder Tierstationen erzählt und diese anderen Menschen empfehlt.

    Denn die Unsicherheit ist oft groß - das lässt die Menschen leider zu schnell auf Züchtertiere oder leider auch unseriöse Angebote vor Ort hereinfallen. Zum Leidwesen aller Tiere....