Grrrrr.......

Hello from Spain!

 

Warum ich Euch heute auf Englisch begrüße? Natürlich hat das einen Hintergrund....

 

Ich will heute mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.

 

Martina bekam mehrere Anrufe von einem in Spanien lebenden Engländer, der Interesse daran zeigte einen Hund zu adoptieren. Er war über ihre Webseite auf das Refugio Esperanza aufmerksam geworden. Ein Welpe sollte es wohl werden, aber er wollte mal vorbei schauen um sich die Hunde anzuschauen. Schon oft entschieden sich Leute am Ende für andere Tieren, als die, die sie ursprünglich suchten.

 

Ich telefonierte mit dem Herren, um die Kommunikation zu vereinfachen. Englisch ist nicht Martinas Lieblingssprache und wofür hat sie mich?

 

Im Telefonat wurden erste Fragen geklärt. Der Herr hatte sich wohl durchaus schon mit den Hunden beschäftigt und kannte die potentiellen "Kandidaten" mit Namen. Er wollte gerne vorbei kommen, um sie sich anzusehen. 

 

Ich erklärte, dass Martina an 6 Tagen die Woche arbeitet und daher ein Besuch nur am Sonntag - dem einzigen freien Tag - möglich sein. Das Refugio Esperanza sei eben kein Tierheim sondern eine private Tierstation, die eigentlich nur selten Interessenten vor Ort hat. Die können eben nur am Sonntag kommen. Ohne Martina keine Vermittlung!

 

So ganz glücklich war er mit dem Sonntag wohl nicht. Er habe noch eine Essensverabredung am Nachmittag, doch wir warfen unseren Arbeitsplan über den Haufen, damit er anstatt um 14 Uhr schon um 12 Uhr kommen konnte und so beide Termine unter einen Hut bekommen würde. 

 

Sonntags ist halt der Tag, an dem alle Arbeiten, die Martina selber zwingend erledigen muss, getan werden. Abends ist es meist schon zu dunkel und für einige Arbeiten braucht man auch Ruhe und darf nicht schon im Vorfeld gestresst an die Sache heran gehen.

 

Das ist dann Martinas "arbeitsfreier" Tag....

 

Gestern hieß das für uns alle: früh raus und in kürzerer Zeit als üblich die Arbeiten in den Gehegen, der Quarantäne, im Haushalt und der Anlage zu verrichten, damit beim Besuch um 12 Uhr soweit das Meiste erledigt war.

 

Routiniert - aber eben unter Zeitdruck - arbeiteten wir drei. Die arme Martina plagt ihre Erkältung wieder schlimmer und ist dadurch entsprechend zusätzlich belastet. Aber, ein Hund sollte die Chance auf ein neues zu Hause bekommen!

 

Klar, dass die Fellnäschen die Anspannung spürten und gerade an solchen Tagen besonders viel Spaß daran haben, die gerade zugeschaufelten Löcher wieder auszubuddeln oder das Stroh und Decken im hohen Bogen zu verteilen. 

 

Klar, dass an solchen Tagen, ein Hund durch Matsch springt um einen dann freudig anzuspringen und man aussieht, wie nach einem Schlammbad.....  Egal..... Ist zweitrangig wie man selber aussieht, die Hunde sind die, um die es geht!

 

Ziemlich auf die Minute um 12 Uhr war ich mit meiner Arbeit fertig und flitzte nach vorne, um dort bereit zu sein, wenn der Besucher ankam. Denn schon vor dem Betreten des Refugios, in dem ja in jedem Bereich Hunde leben, müssen die Menschen auf die Tiere vorbereitet werden, um nicht überraschend über eine der Fellnasen "zu fallen".

 

Doch, in der Zeit des Wartens auf den Besuch - dem ich lang und ausführlich den Weg erklärt hatte - stehen die Hände meist auch nicht still, sondern man findet immer wieder eine Kleinigkeit, die schnell zwischendurch erledigt werden kann.

 

Es wurde 12.15 Uhr und auch fast 12.30 Uhr. Der Besucher war noch nicht angekommen.....

 

Hatte er sich verfahren? Hmmmm.....hätte er dann nicht angerufen?

 

Martina suchte seine Telefonnummer heraus und ich rief ihn an. Anstatt des Mannes war nun eine eher Spanisch sprechende Dame am Apparat. Kurz angebunden sagte sie nur kurz, das sie nicht kommen würden und "vergessen" hätten, sich zu melden.....

 

TOLL!!!! Dankeschön hierfür!

 

Alle Hetze umsonst!

 

Uns dreien brachte es wenigstens die Möglichkeit ein, einmal wenige Minuten zusammen am Tisch zu sitzen um kurz eine Tasse Kaffee zu trinken. Das war das schöne Ergebnis der morgendlichen Hetze. 

 

Danach wurden dann die Arbeiten in Angriff genommen, die eben am Sonntag erledigt werden mussten. 

 

Kann man nicht wenigstens absagen, wenn man schon weiß, dass ein Refugio keine öffentliches Tierheim ist sondern ein Privathaus von Menschen, die jeden Tag arbeiten?

 

Kann  man anscheinend nicht. 

 

Traurig.

 

Aber für "unsere" Hunde wäre es dann wohl eh nicht die richtige Stelle gewesen. Wie es halt ohnehin öfters passiert, wenn Leute kommen, um sich mal die Tiere anzusehen. Für sie ist es vielleicht ein Sonntagsausflug. Für Martina ist es Stress pur - an ihrem "freien" Tag....

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Kommentare: 2
  • #1

    Petra A. (Montag, 25 Januar 2016)

    Nein, das wären definitiv nicht die richtigen Leute für eure Schätze gewesen. Pfui, schämen sollten sich die - da hätte ich auch kein Erbarmen mit denen. Ich hasse Unpünktlichkeit und wenn ich mich verspäten würde, dann gäbe es sofort einen Anruf. Na ja, sind eben nicht alle so wie wir......... Eine schöne Woche euch allen

  • #2

    karin (Montag, 25 Januar 2016 15:10)

    Das ist ja nicht zu fassen!Man kann ja wenigstens anrufen und absagen,keine Manieren,bei denen wäre eh kein Hund gut aufgehoben gewesen.