Groß Reinemachen

Guten Morgen liebe Helficusse!

Alle Hunde sind gut in Deutschland angekommen und die ersten Fotos von ihnen mit ihren Familien oder Pflegefamilien trudeln schon ein! Immer schön zu wissen, dass die Schützlinge gut in ihrem neuen Leben angekommen sind, denn für uns ist jeder Abschied doch schwer. Zwar sind sie oft in den ersten Tagen noch etwas verunsichert, aber das legt sich meist schnell. Wie soll so ein Tier auch verstehen, was da alles mit ihm und um es herum gerade passiert? Sie brauchen einfach etwas Ruhe von den Strapazen der Reise und der Veränderung in ihrem Leben,

Der gestrige Tag im Refugio Esperanza stand unter dem Motto: "Groß Reinemachen".

Eine Prozedur, die regelmässig stattfindet, besonders aber, wenn ganze Gehege frei sind, was speziell nach Ausreisen der Fall ist.

Neue Gruppen werden aus den zurückgebliebenen Hunden gebildet, denn man hat sie gut kennengelernt und kann besser einschätzen, wer zu welchem/n andere/n Hund/en passt.

Freie Gehege werden wieder für die nächsten Neuankömmlinge gebraucht. Diese brauchen besonders in den ersten Tagen eine gute Beobachtung. Wenn sie im Refugio Esperanza ankommen, erhalten sie alle erst einmal eine Behandlung gegen Würmer, Flöhe und Zecken. Sie werden gewogen und gemessen und - soweit möglich, werden zumindest die ersten Fotos gemacht.

Dann ziehen die Hunde in ihre Gehege, neue Gruppen werden aus ihnen gebildet, deutlich einfacher, denn alle sind neu und keiner kann so "Gebietsansprüche" stellen. Das ist oft der Fall, wenn neue Hunde in eine Gruppe gesellt werden. Da heißt es dann ebenfalls: erhöhte Aufmerksamkeit und Beobachtung der Tiere.

So wurden gestern die leeren Gehege gründlich gereinigt, alle Näpfe und Hütten gesäubert und die alten Decken entsorgt oder in die Wäsche gegeben - je nach Zustand...

Dank des Hochdruckreinigers ist die Arbeit schneller erledigt, als müsste man alles mit dem Schlauch abspritzen. Auch dieser Hochdruckreiniger - in entsprechender Größe wegen der Flächen, die es zu reinigen gilt - ist ein unverzichtbares Gerät für die Hygiene und Sauberkeit in einer Tierstation und alles andere als Luxus. 

Gehege, die nicht gefliest sind, sondern nur einen Betonboden haben und natürlich die Ausläufe aus reiner Erde, sind deutlich aufwändiger in der Reinigung. Gerade das Stroh, das den Hunden als Wärmequelle in den Hütten und Bettchen dient, ist für die Gehegereinigung weniger angenehm. Hier geht aber das Tierwohl vor. 

Also heißt es jeden Tag das von den Hunden verteilte Stroh - hach, das macht ja so viel Spaß! - vom Boden zu kratzen oder die Betonflächen zu kehren. Lustig wird es dann, wenn die Hunde zusätzlich zum verteilten Stroh auch noch im Tiefbau aktiv waren und Dreck und Erde verteilt haben. Dann sind die Strohhalme kaum mehr zu entfernen... Aber: Hauptsache die Hunde fühlen sich wohl. Auf deren Personal kann da wenig Rücksicht genommen werden. Da die Anlage aber immer sauber und ordentlich aussehen soll, wird eben täglich gekratzt, gekehrt und geschaufelt. Vor allem nach dem Regen eine tolle Aufgabe, den  der Boden bleibt tagelang matschig und weich und die Pfötchen hinterlassen ihre Spuren.

Nachdem von den Eisenteilen des neu entstehenden Geheges die alte Farbe mühsam entfernt worden war, konnte Lambert die Teile nun mit silberner Schutzfarbe passend zu den restlichen Gehegen sprühen.

Hier fehlt es jetzt an stabilem Draht, für die weiteren Seiten und Tore für die Mitte und für ein anderes Gehege müssen ebenso noch bestellt werden wie weiterer San, Kies und Zement.

Aber, es wird! Martina hat gestern wieder beim Baustoffhändler eine Bestellung tätigen können. Vielen Dank an die Spender, die den Bau des zusätzlichen Geheges ermöglichen! Hier werden wieder Hunde, die zum Tode verurteilt waren, ein neues Übergangszuhause finden!

Gestern nachmittag brachte Martina nach der Arbeit im "Schlepptau" drei Engländerinnen von einem anderen verein mit, die sich die Anlage des Refugio Esperanza anschauen wollten. Klar, macht es einen dann auch als "nur Helfer" stolz, wenn diese und die Arbeit gelobt wird! Wer selber eine solche Anlage führt, der weiß, welche Arbeit und welche finanziellen Mittel in den Unterhalt fließen.

Die Menschen waren also wieder bestens beschäftigt und die Hunde......... die schauten uns zu!