Ein neues Knopfäuglein

Gestern brachte Martina eine Überraschung aus der Tierklinik mit.....

Wollt ihr mal sehen, wer neu ins Refugio Esperanza eingezogen ist?

Natürlich wollt ihr das!

Dieser kleine Rüde, der einmal ein ganz großer Hund werden wird, trägt den Namen Buster! 

Die Geschichte, die Martina zu ihm erzählt wurde, strotzt nur so vor Ungereimtheiten und Widersprüchen.... Das, was so häufig der Fall ist, wenn Tiere abgegeben werden. Da wird Gott weiß was erzählt und erfunden. Fakt ist: Buster musste weg  und zwar sofort. 

Da das Refugio Esperanza in den letzten Wochen übervoll war, wurde der Kleine übergangsweise für die letzten vier Tage von Kunden aus der Klinik bei sich aufgenommen. Dort hat das Kerlchen, das völlig verängstigt und ohne Sozialisierung war, in der kurzen Zeit schon die ersten Kommandos wie "Sitz", "Platz" und "Pfötchen" erlernt! Das ist ein ganz schlauer Hund, den die ehemaligen Besitzer am liebsten erschlagen hätten um sich nicht mehr um ihn kümmern zu müssen....

Nun war wieder ein Platz im Refugio Esperanza frei geworden und der Kleine konnte umziehen. Einziehen in die Sicherheit. In einen Ort, wo Tiere geliebt werden und ihnen keiner etwas Böses antun darf.

Noch machen Buster andere Hunde Angst und so kam er gestern erst mal in einen der Zwinger in der Schleuse. Dort kann er sich an die neue Umgebung gewöhnen und mit anderen Hunden zusammen in der Schleuse herum laufen. Wenn er dann seine Angst verloren hat, darf er mit in eines der Gehege ziehen.

Interessiert schaute er sich sein neues zu Hause schon einmal aus der Sicherheit des geschlossenen Zwingers an.

Was erst einmal so traurig aussieht und nach "eingesperrt", gibt unsicheren Hunden durchaus auch eine Sicherheit. Es ist ein Rückzugsort, klein, in dem sie sich wohl fühlen. Keiner kann zu ihnen und sie können erste einmal alles, was gerade in ihrem Leben passiert, verarbeiten ohne in Angst sein zu müssen oder sich einen Platz in einem Rudel verschaffen zu müssen.

Buster hat sein eigens kleines Reich. Und mehrfach am Tag kann er sich langsam an andere Hunde gewöhnen. Für Buster eine optimale Lösung! Dennoch wäre für ihn eine schnelle Vermittlung in eine Familie, in der er weiter lernt, wie schön das Leben zusammen mit Menschen sein kann, besonders wichtig. 

Die kleine Hündin Nikita ist gestern von ihren neuen Menschen adoptiert worden! Sie kamen in die Klinik um die notwendigen Formalitäten zu erledigen. Nikita fühlt sich bereits wohl - kein Wunder, darf sie doch jetzt auf einer weichen Couch direkt bei ihren Menschen liegen.

Wir wünschen der kleinen Mami, die ein halbes Jahr auf eine Vermittlung warten musste, alles erdenklich Gute für ihr restliches Leben, das sie in Spanien und Norwegen verbringen darf!

Nikita möchte ich auch zum Anlass nehmen, noch einmal aufzuzeigen, wie wichtig Paten und Spender für eine Tierstation sind.

Wir suchen ja gerade wieder nach lieben Paten, die helfen, die Auslösegebühr der Hunde bei CERECO tragen zu können. Auch Nikita stammt aus CERECO, wo sie damals mit ihren drei Welpen, von denen einer verstarb, gelandet war.

Manch einer fragt sich, warum es denn eine Vermittlungsgebühr gibt. Diese soll doch die Kosten für einen Hund decken.... 

Tut sie aber nicht! Wenigstens nicht, wenn man, wie Martina, wirklich alles tut, um den Hund gesund und gegen Krankheiten geschützt in die neuen Familien zu geben.

Schauen wir uns mal Nikitas "Rechnung" an.

Unkastriert, weil ja mit ihren Welpen zusammen, kostete die Auslösegebühr für Nikita 60,-- € bei CERECO. Darin enthalten war der Mikrochip und eine Impfung.

Als Nikita ins Refugio Esperanza umzog, wurde sie, wie alle Tiere die ankommen, entwurmt und gegen Flöhe und Zecken geschützt. Diese Prozedur wird monatlich wiederholt. Das kostet jeden Monat ca. 20,-- €. Nikita war ein halbes Jahr im Refugio Esperanza = 120,-- €

Bei Nikita wurden, wie bei allen erwachsenen Hunde, Bluttests gemacht, um sicher zu gehen, dass keine Mittelmeerkrankheiten vorliegen. Kostenpunkt = ca. 60,-- €. Dieser Test wurde, weil schon ein halbes Jahr bis zur Vermittlung vergangen war, gestern noch einmal wiederholt. Noch einmal ca. 60,-- € = Gesamtkosten für die Bluttest = 120,-- €

Nikita wurde kastriert und in einem wurde ein kleiner Bruch in der Bauchdecke (Hernie) entfernt, der wohl durch die Geburt der Welpen entstanden war. Kostenpunkt: ca. 170,-- €.

Natürlich bekam Nikita nach der Operation ein Antibiotikum, ebenfalls fielen in den 6 Monaten Kosten für Futter (das glücklicherweise viel durch Spender finanziert wird) an. Halsband, Geschirr, Gehege, Wasser, Wäsche, Energiekosten, Einstreu, Hütte und all das, was sonst noch so als normal gilt, müssen ebenfalls immer irgendwie finanziert werden...

Wird ein Hund in Deutschland vermittelt, dann muss auch der Transport von der Vermittlungsgebühr bezahlt werden. Die Vermittlungsgebühr in Deutschland beträgt 290,--, die der Verein Tierische Lichtblicke eV erhebt. Doch auch Pflegestellen und Kosten des Vereins müssen darüber finanziert werden und so kommen in Spanien von der Gebühr nur ca. 2/3 an.

Ich denke, wenn ihr alle Kostenpunkte einmal addiert - Nikita ist ein "ganz normales" Beispiel - dann seht ihr schnell, welche Differenz entsteht und warum Hilfe durch Patenschaften oder Spenden überlebenswichtig sind. Ohne sie kann keine Tierstation überleben. Es sei denn, es würde an den Tieren, ihrer Unterbringung und der Gesundheit gespart. Deshalb hinterfragt bitte immer genau, wenn ihr ein Tier aufnehmen wollt, welche Behandlungen durchgeführt wurden, welche Impfungen das Tier bekommen hat. Vielfach ist es nämlich nur die für die Ausreise nötige Tollwutimpfung und nicht, wie im Refugio Esperanza, eine 8-fach Impfung, die Welpen sogar 3 - 4 mal bekommen um einen sicheren Schutz aufzubauen!

Bitte, schaut noch einmal in die beiden Blog-Artikel der letzten Tagen und überlegt, ob ihr mit einer Patenschaft oder einem Teilbetrag dabei helfen könnt, einem Tier den Umzug aus CERECO in das Refugio Esperanza zu ermöglichen. Einen weiteren Tier, das jetzt noch in der Tötung sitzt, verhelft ihr so zum Leben, denn es kann den frei werdenden Platz im Adoptionscentrum von CERECO übernehmen!  Vielen Dank.

Diese Hunde suchen noch Auslösepaten. Die Auslösekosten betragen für jeden Hund 90,-- €. Die Tiere sind dann gechipt, geimpft und kastriert.

Martina hat sowohl ein deutsches, wie auch ein spanisches Konto und eine Paypal-Adresse, die ihr auf der Homepage www.refugio-esperanza.com unter "Finanzielle Unterstützung" findet.

Da das Refugio Esperanza eine private Tierstation ist, können leider keine Spendenquittungen ausgestellt werden.

Ich würde mich freuen, wenn möglichst alle dieser Fellnäschen demnächst von mir als "Zimmerservice" umsorgt werden könnten.

Verabschieden möchte ich mich heute mit einem Foto von Lambert und Valentin. Lamberts Aufdruck auf dem T-Shirt spricht für sich.....