Die Spanien-Flüchtlinge

Guten Morgen Helficusse!

Natürlich seid ihr gespannt, welche Hunde denn den Sprung in ein neues Leben geschafft haben und aus dem Refugio Esperanza in Crevillente/Spanien ausziehen und sich auf die Reise nach Deutschland machen konnten.

Dann will ich auch nicht lange rumtexten sondern die Spannung auflösen. 11 unserer Fellnäschen sind auf dem Weg in ihre neuen Familien oder in Pflegestellen, von wo aus sie hoffentlich schnell umziehen dürfen.

Der erste, der mir unter die Finger kam und reisefein gemacht wurde, war Björn von unserer ABBA-Welpen-Gruppe.

Am Vortag hatte ich schon den meisten Hunden die Geschirre anpassen können und so konnte mit etwas mehr Ruhe die Arbeit erledigt werden. Gerade für die ängstlichen Hunde ist dies wichtig. Doch zu denen zählt der kleine Björn nicht!

Weiter ging es mit seinen "Bandkollegen" die ich immer liebevoll "die Fleckenzwerge" genannt habe.

Agnetha.....

.....Anni-Frid....

....und Benny

Nach den Welpen kam Zuli, die kleine weiße Hündin mit den zweifarbigen Augen, an die Reihe.

Ihr folgten die beiden frisch vom Hundefriseur gebadeten und geschnittenen Hunde, der Rüde Bisbal.....

...und Hündin Betsy.

Auch für Dante, der französischen Bulldogge, war der große Tag gekommen.

Die so schüchterne und ängstlich Samira war als nächste an der Reihe. Für sie ham ich mir besonders viel Geduld, um ihr Sicherheit zu vermitteln. Für Samira war alles fremd und angsteinflößend. Doch mit ruhiger Stimme mit ihr redend und sie vorsichtig bürstend, ein Geschirr anpassend und ein passendes Halsband anlegend, war auch ihre Angst schnell vergangen und sie stand ohne zu zittern bereit für die große Reise. Das sind Momente, die mir ganz besonders wertvoll sind...

Power- und Kraftpaket Mike durfte sein Gehege auch verlassen, was ihm allerdings erst einmal schwer zu fallen schien. Immerhin hatte er, gemessen an seinem vorherigen Leben in einem kleinen Verschlag, dort ein Luxus-Leben geführt und konnte sich eine weitere Verbesserung wohl kaum vorstellen. Aber auf Mike wartet eine neue Familie und er wird bestimmt bald nicht mehr an sein Gehege zurück denken!

Mit Power ging es dann auch weiter, denn Laika hat genug davon und hüpfte und sprang vor Freude über das, was sie neu erleben durfte, um mich herum. Doch sie war nachts noch im Gehege gewesen und brauchte daher etwas länger Geduld, bis sie reisefein war.

Als alle Hunde in den von Martina für sie vorbereitetes Boxen saßen, fuhren Lambert und ich zum Treffpunkt für den Transport und verabschiedeten unsere Schützlinge dort.

Schreibt mal, wie es Euch ergeht und schickt immer mal Fotos! Wir wünschen Euch, dass jeder das große Los zieht und in die beste Familie der Welt ziehen darf!

Alle Hunde, die noch keine Familie gefunden haben, werden über den Verein Tierische Lichtblicke eV in Deutschland vermittelt.

Am Transport wurden Lambert und mir dann auch direkt zwei neue Bewohner für das Refugio Esperanza übergeben. Die beiden Hunde - eine kleine braune Hündin und ein wuscheliger Rüde - wurden erst am Mittwoch aus einer Perrera (Tötungsstation) gerettet und dürfen, bis sie von ihrem Verein eine Pflege- oder Endstelle gefunden haben, im Refugio Esperanza als Ausreise-Pflegestelle leben.

Bereits am Vortag hatte Martina eine weitere neue Bewohnerin des Refugio Esperanza von der Arbeit mitgebracht: eine kleine erst wenige Monate alte Shar-Pei Welpin. Sie war unbedacht von ihrer Besitzerin angeschafft worden, die aber schnell die Lust an dem Hundekind verloren hat und als diese weglief und in einer der Kliniken landete und dort von ihrer Besitzerin abgeholt werden sollte, war diese froh, als man ihr anbot, weil die Äußerungen schon erahnen ließen, dass sie keine rechte Lust mehr auf das Tier hatte, für die Kleine eine neue Familie zu suchen. Zwar gab es auch schon Interessenten, doch die Kollegin von Martina wollte die Kleine lieber in gute Hände in Deutschland vermittelt wissen...

So kommen Rassehunde und selbst ihre Welpen in den Tierschutz....

Doch auch gestern brachte Martina wieder einen Hund von der Arbeit mit, der einen der frei gewordenen Plätze der Ausreiser übernehmen konnte: Manolito, auch noch ein nicht einmal ausgewachsener Welpe, der jemandem zugelaufen war....

Wir konnten noch einige Hunde umsetzen und dadurch andere Gruppen bilden, dann war der Tag aber auch schon wieder vorüber.

So füllt sich das Refugio Esperanza nach einer Ausreise quasi schon fast von alleine wieder. In der Klinik warten noch weitere Hunde darauf, endlich gesund zu werden und ebenfalls einziehen zu können.

Für jeden der kommt, muss aber erst einmal einer einen Platz frei machen. Und dann ist es immer wichtig, dass ein neuer Hund auch in eine eventuell bestehende Gruppe passt. Ein Welpe kann zum Beispiel nicht einfach durch eine einen großen Rüden "ersetzt" werden. Viel logistische Arbeit für Martina, die immer, bevor sie die Aufnahme eines Hundes zusagen kann, überlegen muss, wo dieser leben kann....

Ich wünsche Euch nun ein schönes Wochenende. Erholt Euch gut vom Stress der Arbeitswoche und schaut morgen wieder in den Helficus Blog!