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Guten Morgen Welt!

Wollt ihr mehr Fotos von unseren Schützlingen sehen? Von meiner Beschäftigungstherapie? *lach*

Ja, die Fellnasen sorgen jeden Tag dafür, dass es ihrem Personal nicht langweilig wird. Da werden Löcher gebuddelt, die Decken aus den Hütten gezerrt und ähnliche lustige Dinge getrieben, damit wir Beschäftigung haben. Nein, wir wüssten sonst auch nicht, was wir tun sollten *grins* In der Sonne sitzen und mal ein wenig reden..... ach was, Sonne soll ja gar nicht so gesund sein für die Haut.

Neben der täglichen Arbeit habe ich gestern den Ausreisenden schon einmal Geschirre rausgesucht und angepasst. Eine Arbeit, die ziemlich aufhält, denn wenn ein Geschirr und ein Halsband nicht vernünftig sitzen, dann hat es seinen Sinn nicht erfüllt. Da heute 11 Hunde ausreisen dürfen und Martina arbeiten muss, war es sinnvoll schon ein wenig vorzuarbeiten, damit alle Hunde pünktlich um 11 Uhr beim Transport in ihr neues Leben sind. Es ist wieder FREUTAG!

Aber auch ein paar weitere Bilder von den Hunden, die noch Anschluss suchen, kann ich Euch heute wieder zeigen.

Diese süße Maus heißt Michaela. Sie wurde von Martin aus CERECO, dem Adoptionscentrum der örtlichen Tötungsstation, geholt. Michaela war dort quasi unvermittelbar, denn sie hatte einen Bruch in der Bauchdecke (Leistenbruch oder Hernie genannt). Michaela wurde in der Tierklinik San Anton operiert, auch ein paar kleine Mammatumore wurden in einem entfernt. Doch kaum waren die Narben verheilt, bildete sich auch auf der anderen Bauchseite ein Leistenbruch. Michaela musste wieder unters Messer....  

Die süße Maus ist also ein wirkliches Notfellchen und braucht Menschen, die ihr ganz viel Liebe geben.

Dabei ist Michaela einer meiner ganz besonderen Lieblinge, denn sie ist so lieb, anhänglich und freut sich so sehr, wenn sie gestreichelt wird oder auf dem Schoß sitzen darf. Sie ist völlig unkompliziert im Umgang mit anderen Hunden und hat ein kuschelig weiches Fell, das momentan aber noch recht kurz ist. Eine Traumhündin!

Dennoch befürchte ich, dass Michaela es schwer haben wird in der Vermittlung. Zu viele Menschen denken wohl: was, wenn die Tumore zurück kommen? Vielleicht wird sie nicht so alt wie andere Hunde? Da nehme ich lieber einen andern....

Wie viel Liebe man aber genau von einem Hund wie Michaela bekommt, das werden diese Menschen nie erfahren. Wer sie bei sich aufnimmt, wird einen ganz tollen Freund bekommen, einen und, der viel Liebe gibt und sich über solche von seinem Menschen ganz besonders freut!

"Meine" Michaela. Ist sie nicht wunderschön? Schaut mal in diese Augen.....

Als Michaela ihren Fototermin hatte, saßen die anderen Bewohner ihrer "WG" wie neutrale Beobachter von Amnesty International am Rande und beobachteten das Geschehen.

Fino, Fida, Lukas und Felix: ihr kommt auch  noch an die Reihe!

Von Pellet wurden auch schon einige neue Fotos gemacht.

Das kleine Kerlchen ist der mutigste der noch sehr scheuen Truppe. Alle Hunde kamen gemeinsam im Refugio Esperanza an und müssen sich erst einmal daran gewöhnen, dass Menschen nicht nur böse sind sondern dass man ihnen durchaus auch ihr Vertrauen schenken kann.

Ich versuche dieses Vertrauen, so wie es die zeit zulässt, aufzubauen. Erst wenn die Hunde so entspannt vor der Kamera sitzen wir Pellet das schnell tat, werden auch Fotos von ihnen gemacht. Und manchmal dauert das eben. Aber die Tiere sind bei uns um Gutes zu erfahren und nicht um in ihrer teilweise vorhandenen Angst geschürt zu werden.

Pellet hat das doch schon toll gemacht, oder?

Kein Bisschen ängstlich ist Tina, das Foxterrier-Mix Mädchen. Tina ist ein lustiger und verspielter Hund, der vor Freude auf zwei Beinen hüpft, wenn ich bei ihr und ihren Mitbewohnern den Zimmere Service leiste.

Mit Tina zusammen wohnen Effendi.....

....der Galgo Bowie mit dem etwas längeren Fell...

....der dunkel gestromte Galgo Terry und unser "Langzeiti" Ulisses.

In einem der Nachbargehege leben ab gestern momentan nur noch die beiden Galgos Monte und Dante, denn die gestromte, sehr schüchterne Samira zählt zu den heutigen Ausreise Glückspilzen. Auf sie muss die neue Familie besonders gut aufpassen, denn sie ist mit der Situation des Transports und der neuen Umgebung erst einmal total überfordert.

Im Gegensatz zu den neuen Familien, die sich doch so sehr auf ihren Hund freuen, bedeutet ein Transport und die Ankunft in einer neuen Familie für die Tiere puren Stress. Sie wissen nicht, was mit ihnen geschieht, warum sie aus ihrer angestammten Umgebung, in der sie sich wohl und sicher gefühlt haben, raus müssen. Für sie sind die neuen Menschen und die neue Umgebung fremd. Die Tiere sind schnell von der Situation überfordert und es dauert einige Zeit, bis sie sich an alles gewöhnt haben und sich wohl fühlen. Erst dann werden sie wieder zu den Hunden, die sie sind. Vorher heißt es Geduld und Empathie zeigen. Manchmal auch abwarten, denn der Hund stürmt vielleicht nicht freudig auf einen zu, mag nicht schon den gesamten Freundes- und Familienkreis kennenlernen, muss auch seinen neuen Lebensraum erst kennenlernen und lernen, was er dort darf und was nicht.

In der ersten Zeit ist es daher unheimlich wichtig, den Tieren Ruhe zu geben, Sicherheit und sie vor allen Gefahren zu schützen. Daher bitten wir immer wieder darum, die Tiere nicht abzuleinen und nur gut gesichert mit ihnen raus zu gehen. Auch auf eventuell offene Türen muss besonders geachtet werden, denn ein Hund läuft schnell weg, weil er noch ängstlich ist.

Bitte denkt an die Sicht des Tieres, das nicht versteht, was mit ihm passiert. Es freut sich nicht schon lange auf Euch, so wie ihr es auf ihn tut. Es weiß nicht, dass alles nur zu seinem Besten ist. Gebt ihnen Zeit und passt auf sie auf! 

Und bitte: denkt daran, dass es Menschen gibt, die sich lange um die Tiere gekümmert haben. Denen sie ans Herz gewachsen sind. Denen der Abschied schwer gefallen ist. Schreibt immer wieder einmal ein paar Zeilen und schickt Fotos, damit diese sehen, wie es ihren Zöglingen ergeht. Die Tiere sind keine Ware, die abgegeben wird sondern lieb gewonnene Lebewesen, die zu Teil mühevoll aufgepäppelt wurde, mit denen man monatelang gearbeitet hat, die man lieb gewonnen hat....

Vielen Dank an alle, die einem Tierschutztier ein liebevolles und verständnisvolles neues zu Hause geben!