Heute gibt es einmal einen ganz anderen Eintrag im Blog.
Vielleicht mögt ihr Euch ja auch dafür ein paar Minuten Zeit nehmen.
Ja, wir haben die Zeit! Wir müssen sie uns nur für die RICHTIGEN Dinge nehmen! Bewusst einmal innehalten, mal aus dem "Trott" des Alltags aussteigen. Mal kurz stehenbleiben und vor allem: die Sinne öffnen und nutzen.
Egal wie gestresst man durch die Arbeit, den Haushalt, die Kinder etc. sein mag, man kann immer auch genießen - wenn man sich den Dingen öffnet.
Gestern am Morgen musste ich ein Päckchen in den Paketshop bringen. Klar, ich hätte schnell den Wagen nehmen können und um die paar Ecken fahren können. Immerhin war es schon warm und das Auto stand in der kühlen Garage.
Ich habe mich aber entschieden, einen meiner Hunde an die Leine zu nehmen und die Strecke zu Fuß zurück zu legen. Egal, ob es warm ist.
Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte!
Meine kleine Lotta hüpfte freudig an der Leine und genoss den Spaziergang, der für sie mit dem Lesen und Hinterlassen von vielen "Hundenachrichten" verbunden war.
Bereits auf dem Weg zum Paketshop bin ich einige Male stehen geblieben und habe mich einfach nur am Anblick einiger schöner Dinge erfreut.
Warum tut man das nicht öfter?
Als ich das Paket abgeben hatte, nahm ich mir den Moment, um mit dem Handy einige der Augenschmaus Anblicke im Foto festzuhalten.
Zu erst das Haus direkt an der Hauptstraße.
Leider gibt die kleine Handy-Kamera die Schönheit nicht so wieder, wie ich sie in diesem Moment empfunden habe.
Welche Blumenpracht da in den Blumenkästen wächst! Wie schön der kleine Vorgarten direkt an der Straße bepflanzt ist.
Was haben wir doch für ein Leben! Wir können Geld für Blumen in Blumenkästen ausgeben und uns und unseren Mitmenschen einen solchen Anblick ermöglichen! Aber, wie viele Menschen sehen es?
Wie viele Menschen würden sich nichts sehnlicher wünschen, als einen solchen Luxus haben zu können? Menschen, die ohne blühende Blumenkästen leben müssen.
Vor einer Bäckerei saß ein junger Mann und genoss eine Tasse Kaffe. Wir können dies! Wir können einen Kaffee kaufen, irgendwo draußen sitzen und brauchen keine Angst zu haben! Welch ein Luxus!
Überall sah ich blühende Blumen, roch den Duft dieser und ich habe ihn bewusst genossen.
Es waren nur Sekunden, aber es waren Sekunden, in der ich eine tiefe Dankbarkeit empfand, dies alles sehen und erleben zu dürfen!
Jeder kann sich diese Sekunden Zeit nehmen - wenn er denn will.
Ständig hört man schlechte Nachrichten. Überall wird man mit Leid, Armut, Krieg, flüchtende Menschen, Hass und Qual konfrontiert. Schaltet man den Fernseher ein oder das Internet, dann könnte man glauben, daß die Welt nur schlecht ist.
Ja, sie ist es! Aber WIR, wir haben das große Glück, daß wir in einem Reichtum leben, in einer Welt, die man genießen kann - wenn man es will.
Die Menschen, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um Krieg, Armut, Zerstörung und Tod zu entfliehen, die würden sich nichts mehr wünschen als einen solchen Augenblick.
Wieder ein Stückchen weiter stehen Kirschbäume - einfach so an einem alten Bahngleis. Die Bäume fangen an Früchte zu tragen! Sie gehören niemandem. Und keiner pflückt die Kirschen....
Bis runter ins Gras hängen die Äste voll und die ersten Früchte werden reif.
Was für ein Luxus!
Wir gehen in den Supermarkt und kaufen uns unser Essen. Und irgendwo in der Natur hängen die Bäume voll mit Früchten - die keiner erntet!
Direkt daneben sah ich weitere rote Früchte: Johannisbeeren. Mitten in einer "Böschung". Einfach nur so....
Ein Stückchen weiter vorne stand in einem Vorgarten ein Johannisbeerstrauch, der voll hing mit roten Beeren. Anscheinend hatten Vögel dort vor Jahren schon genascht und so hatte sich dieser Busch nun in der Böschung aufgepflanzt und wuchs dort unbehelligt vor sich hin. Und er trägt ebenfalls Beeren! Beeren, die niemand pflückt, weil bei uns niemand Hunger leidet!
Ist das nicht der Wahnsinn!?!?
Ich habe, als ich zurück zu Hause war noch lange über all das, was ich auf dem kurzen Spaziergang gesehen, erlebt und empfunden habe nachgedacht. Mich daran gefreut.
Ich habe später im Garten gesessen, die Hunde tobten durch das Gras. Ich konnte mir einfach so aus dem Gefrierschrank ein Eis nehmen und ihnen dabei zuschauen. Wie viele Menschen hätten in diesem Moment gerne mit mir getauscht?
Ich war dankbar dafür, daß ich dort sitzen konnte. In einer friedlichen Umgebung mit Vogelgezwitscher und meinen glücklichen, ehemaligen "Notfellchen".
Vielleicht konnte ich Euch ein wenig daran teilhaben lassen.
Vielleicht konnte ich Euch dazu animieren, auch ab und zu das wahrzunehmen und zu schätzen, was wir alles haben und nicht nur das zu sehen, was leider nicht möglich ist.
Darum gibt es bei Helficus auch immer Bilder von unseren ERFOLGEN. Missstände gibt es genügend und auch genügend Menschen, die diese immer wieder aufzeigen.
Das Aufzeigen ist das Eine, etwas dagegen tun, ist das Andere. Etwas dagegen zu tun, das fängt für mich mit Dankbarkeit an.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag mit vielen positiven Eindrücken. Ihr werdet sie finden - wenn ihr es wollt!
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Katja (Mittwoch, 01 Juli 2015 07:40)
Liebe Claudia,
Du sprichst mir aus der Seele!!
Oftmals halte ich inne und schau mir alles ganz bewußt an und spüre große Dankbarkeit.
Ich beschäftige mich, schon aus beruflichen Gründen mit viel Leid von Menschen und in meinem täglichen Leben versuche ich die Augen auch vor dem Leid jedes anderen Lebewesens nicht zu verschließen. Immer wieder treffe ich Menschen die den Blick für das Schöne und für den unermesslichen Reichtum der uns umgibt, verloren haben. Menschen die nur hadern.
Danke für Deine Sicht der Dinge!
LG aus Wien Katja