Wenn Hunde ausgereist sind, sind manche Gehege etwas leerer geworden.
Hunde stehen schon wieder auf der Warteliste und möchten aufgenommen werden. Sie brauchen einen Platz. Doch weiß man bei manch einem der Neuen noch nicht, wie er sich in Gruppen einfügt. Dazu kommt, daß neue Hunde meist keine ausreichenden Behandlungen gegen Parasiten oder Würmer haben. Sie müssen schnell komplett gegen Würmer, Zecken und Flöhe behandelt werden, ohne daß sie die vorhandenen Hunde damit anstecken.
Neue Hunde bekommen zudem schnell durch den Stress und die Wechseln in neue Umgebungen Husten, brauchen einfach mehr Aufmerksamkeit, Beobachtung und leider eben auch Medizin.
Daher wird versucht so gut wie möglich Gehege komplett frei zu machen, um in diesen dann die neuen Tiere unterzubringen. So ist die Beobachtung und auch die Behandlung einfacher.
Ein weitere Nebeneffekt von immer wieder einmal neu gebildeten Gruppen ist, dass die Hunde sich nicht nur auf einen Hundefreund konzentrieren sondern verträglich mit anderen Hunden bleiben. Zu schnell würden sie sich ansonsten vielleicht auch etwas isolieren. Man erkennt durch das Umgruppieren auch immer wieder, wie sich Hunde in Gruppen verhalten, wer ein forscherer oder dominanterer Hund ist und wer sich eher zurückzieht. Teilweise kann man dann devoteren Hunden durch die gezielte Wahl der Mitbewohner dabei helfen, Ängste zu verlieren.
Im Refugio Esperanza war das große Umsetzen angesagt. Eine Arbeit, die man nicht eben mal nebenbei vornehmen kann, denn die Hunde brauchen in den neuen Gruppen auch erst einmal ein wenig Beobachtung. Die freien Gehege werden dann komplett gereinigt, denn auch dies ist deutlich einfacher, wenn sie frei sind, bevor wieder neue Bewohner einziehen können.
Juli, die ihr bisheriges Leben immer zusammen mit When gelebt hatte, zog nach der Ausreise von When bei den beiden Welpen Filou und Romeo ein.
Romeo und Filou waren für Samson, der ein sehr gemütlicher großer Welpe ist, zu verspielt und unruhig geworden. Da Samson Interessenten hat, die diverse Fragen zu seinem Verhalten anderen Hunden oder Katzen gegenüber hatten und Samson daher mehrfach aus dem Gehege geholt werden musste um dies zu dokumentieren, war durch diese Unruhe stark verunsichert und brauchte eine etwas ruhigere Gruppe.
Samson, Shadow, Filili, Rosalie und Pepi zogen in das frühere "Zimmer" von Juli und When ein und vertrugen sich auf Anhieb gut!
Pepi hat endlich zeit, sich auch einmal um sich selber zu kümmern, denn ihre 4 Welpen sind mit dem Freutag-Transport ausgereist. Pepi entwickelt sich zu einer anhänglichen und verschmusten Hündin, die dankbar ist über jede Zuneigung, die sie nun endlich mal bekommt. Nun muss sie nicht mehr ständig hinter ihren Welpen anstehen oder sich um diese sorgen.
Gestern war das Wetter in Spanien wieder sehr durchwachsen, der Himmel war bewölkt und es war ein eher kühler Tag.
So genoss Filili die weiche und warme Decke für einen Mittagsschlaf.
Nachdem dieser Umzug vollbracht war, war das Nebengehege in dem die Gruppe Filili, Rosalie, Shadow und Pepi vorher gewohnt hatte, leer. Es wurde aber schnell wieder belegt durch den Boxerüden Eros, der aus der Auffangstation in Alicante stammt und er einen schlimmen Schaden an der Hüfte zu haben scheint.
Für Eros war dringend ein Platz gesucht worden, denn in Alicante hätte er keine Chance auf eine Vermittlung gehabt und das stellt dann immer die Gefahr für ein Tierleben dar. Martina sagte dem Verein zu, Eros im Refugio Esperanza aufzunehmen und behandeln zu lassen, bis eine Pflegestelle oder eine Familie für ihn gefunden ist.
Gestern kam dann mittags noch Besuch ins Refugio Esperanza. Isabell und Toni waren für ihren Urlaub in Spanien und wollten die Gelegenheit nutzen, das Refugio Esperanza einmal kennen zu lernen.
Wir haben ein paar nette Stunden mit ihnen verbracht und ihnen die Anlage und die Tiere gezeigt. Die Hunde waren begeistert, denn die beiden hatten Futter und Leckerchen mitgebracht!
Besuch im Refugio Esperanza ist selten, was alleine schon daran liegt, daß Martina nur den Sonntag und jeden zweiten Samstag arbeitsfrei hat und an diesen Tagen ja auch alle Arbeiten, für die in der Arbeitswoche keine Zeit bleibt, erledigen muss.
So wurden auch gestern noch diverse Impfungen verteilt, Marzipan, die einen hartnäckigen Husten hat, behandelt, Berge Wäsche gewaschen, geputzt und und und.....
Aber, es gibt auch noch einen weiteren neuen Bewohner im Refugio Esperanza zu vermelden: Nymphensittich Highlander ist nicht mehr alleine sondern hat einen neuen Mitbewohner bekommen. Der graue Nymphensittich war einer Frau in Guardamar einfach auf die Schulter geflogen und eigentlich nicht bereit, diese freiwillig wieder zu verlassen. In der Tierklinik hatte Martina gerade Dienst und nahm den Vogel- zwar unter seinem Protest - von der Schulter der Dame und brachte ihn mit nach Hause. Vielleicht meldet sich sein Besitzer ja.....
Die beiden Nymphensittiche und auch Papagei Lola hatten gestern Verwöhntag und bekamen leckere Knabberstangen, die neulich von lieben Spendern über Zooplus geliefert worden waren.
Während sich der Highlander genüsslich sofort über das Festessen her machte, schien es seinem neuen Freund gestern in Spanien zu kühl zu sein, er blieb lieber mit aufgeplustertem Gefieder auf dem Boden sitzen.
Vielleicht wollte er aber auch nur seinem Gastgeber höflich den Vortritt beim Fressen lassen.
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