Wir freuen uns immer, wenn ein Hund ein neues zu Hause gefunden hat.
Ein Hund, der vielleicht ohne die Aufnahme im Refugio Esperanza nicht mehr am Leben wäre. Ein Hund, der nichts verbrochen hat, der eigentlich nur leben will, doch der seinen Besitzern egal oder lästig war.
Mehr als 140 Hunde haben es innerhalb eines Jahres durch den Verein Tierische Lichtblicke eV aus dem Refugio Esperanza heraus geschafft, ein neues Leben in Deutschland zu beginnen.
Das sind 140 gerettete Leben und eigentlich noch einige mehr, denn in den Perreras konnte durch das freiwerden ihres Platzes ein weiterer Todeskandidat aus dem Tötungsbereich in die Vermittlung wechseln.
Eine tolle Bilanz, zu der ich dem Verein Tierische Lichtblicke eV und dem Refugio Esperanza gratulieren möchte. Denn, es sind nur so wenige Menschen, die diese Leben gerettet habe. menschen, die sich aber mit ihre ganzen Herzen für die Tiere einsetzen.
Was, wenn mehr Menschen aktiv würden? Mithelfen würden? Die Vermittlungshunde publik machten? Sich als Pflegestellen zur Verfügung stellen würden? Vorkontrollen und Nachkontrollen machten? Ihren Urlaub zum Tierschutzurlaub machten und in Spanien mithelfen würden???
Würden dann nicht noch mehr unschuldigen Tieren geholfen werden können? Würden dann nicht so viele Tiere doch so lange warten müssen?
Es sind die "Vergessenen", die mich jeden Tag traurig stimmen.
Hunde wie Mora, die so viel Unrecht ertragen haben, die Wunden auf der Seele und in Moras Fall tief im Hals haben. Hunde, die so zärtlich sind. Hunde, die dennoch übersehen werden. Weil sie schwarz sind? Weil sie schon älter sind? WARUM???
Warum ist auch Pruna seit mehr als einem Jahr schon im Refugio Esperanza?
Pruna ist nicht schwarz, Pruna ist jung, verspielt, hat seidenweiches Fell.... Wir nennen sie wegen ihrer Flecken auf der Nase "Pippi Langstrumpf". Gibt es denn wirklich keine Villa Kunterbunt für diesen Hund, der so gerne schmust?
Oder Moras Bruder Ulises, der bis zum Gerippe abgemagert von der Kettenhaltung befreit wurde. Ulises, der lange brauchte um endlich zu einem wohlgenährten Hund zu werden, der ein "Underdog" ist und von anderen Rüden schnell verdrängt wird....
Die liebe Mama Sola, die zusammen mit ihren Kindern Mora und Ulises ins Refugio Esperanza kam. Die so fröhlich und anhänglich ist und zudem gut an der Leine geht. Auch sie wartet und wartet und wartet....
Warum werden so anhängliche Hunde wie Greta übersehen? Sie ist eine Bretonen-Hündin. Wer also meint, Rassehunde hätten es einfacher, der irrt! Auch nach Greta fragt keiner....
Auch kleine Hunde werden übersehen.
So macht es mich traurig, daß ihre Welpen alle mit dem nächsten Transport in ein neues Leben reisen dürfen, Mama Pepi bleibt in Spanien zurück....
Die so anhängliche Lua, die man schon als kleine Klette bezeichnen könnte. Lua, die jede Sekunde, die ein Mensch bei ihr im Gehege ist, nutzt um Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch sie wird seit einem Jahr übersehen. WARUM?
Ranya, ein Hund wie aus dem Bilderbuch...und doch ohne zu Hause und ohne Interessenten...
Wann findet sich ein Mensch, der sich für Rosalie interessiert? Rosalie, die nicht müde wird ihr Bällchen zu apportieren und es auffordernd genau vor die Füße legt! Wann endlich findet sie ihre "Ballwurfmaschine" aus Fleisch und Blut?
Selbst ein kleiner weißer Hund wartet schon einige Monate auf eine Familie. Hier kann die Fellfarbe schon mal nicht der Grund sein, warum Nieve bisher noch nicht ausreisen durfte....
Und ja, auch bei den Welpen gibt es "Übersehene".
So wie Wendy, die alles andere als ein großer Hund werden wird. Bisher sind alle Transporte ohne sie gefahren....
Die beiden Welpen Romeo und Filou, die doch in einer Familie groß werden sollten, werden auch bei der nächsten Fahrt nach Deutschland ihre Köfferchen nicht packen dürfen....
Alle diese Hunde sind Hunde, bei denen ich täglich ratlos vor dem Gehege stehe, denen ich Aufmerksamkeit schenke, die sie so suchen.
Sogar Schlumpf/Otil, der momentan bei mir lebt um eine kleine Schnittverletzung auszukurieren, ein Hund, der stubenrein ist, sich mit allen anderen Hunden versteht, der an der Leine geht, Pfötchen gibt und so lieb ist. Was ist an diesem Hund falsch, daß ihn niemand haben will?
Bei all diesen Hunden bin ich froh, daß sie nicht sprechen können. Sie würden fragen: "Warum will uns denn niemand?" und ich hätte darauf keine Antwort.
Auf ihre Sprache - zu mir kommen und sich anschmiegen - darauf kann ich antworten....mit Aufmerksamkeit , streichelnden Händen und viel Gefühl, das sie spüren.
Für jeden dieser Hunde - und noch einigen mehr - würde ich mir wünschen, daß der nächste Transport nicht ohne sie nach Deutschland fährt.
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Nicola (Montag, 06 April 2015 01:03)
Der übernächste Transport ist für Schlumpf eingeplant ..... ich freu mich auf ihn.
Grüße an alle vor Ort von Nicola
Petra A. (Montag, 06 April 2015 14:21)
Uiiii, was lese ich da??? Das ist ja wunderbar, ich freu mich so für Otil-Schlumpf. Danke, liebe Nicole und Dir, Claudia, Danke, dass Du uns immer wieder die Goldschätze nahe bringst.
Christa f. (Montag, 06 April 2015 22:10)
Bin natürlich gerne bereit Vor- oder Nachkontrolle, im Raum Nürnberg bis 100 km, und oder nach Absprache zu machen.
Tierliebe Grüße
Christa
helficus (Mittwoch, 08 April 2015 08:58)
@Nicola
Ich freue mich so für den lieben Schlumpf. Er ist stubenrein, verträgt sich mit allen Hunden, hört gut, geht an der Leine....der perfekte Hund.... Er ist so ein Schatz!!!
@Christa:
Vielen lieben Dank, das Angebot wird bestimmt gerne von den vermittelnden Vereinen angenommen und hilft dann Tierschutztieren ein zu Hause zu finden!