Zurück zur Arbeit

Schön, daß Euch unsere kurzen Ausflüge in den "Knast" oder  in den "Karneval" so gefallen haben.


Wenn man will, dann kann man auch der harten Arbeit in einer Tierstation immer noch schöne und auch lustige Momente abgewinnen. Es ist immer eine Frage des Blickwinkeln und der Aufmerksamkeit für kurze Momente am Rande.


Doch diese kurzen Momente sind es auch, die alle, die täglich und jahrein jahraus in einer solchen Einrichtung arbeiten, immer wieder auch mal Schmunzeln lassen und die die Sorgen und Schufterei für einen Augenblick in den Hintergrund treten lassen.


Heute kommen wir aber wieder zurück zur Arbeit und der Realität.


In CERECO haben wir den wunderschönen Galgo "Clooney" reserviert, der einen Platz im Refugio Esperanza finden wird und der eine Auslösepatin gefunden hat. Sein Einzug muß zwar noch etwas warten, aber er steht jetzt auf der Warteliste.

Warum haben wir Clooney denn dann nicht sofort eingepackt und mitgenommen?


Clooney ist noch nicht kastriert. Die Kastration soll erst noch erfolgen.


CERECO ist auf langes "Bearbeiten" durch die Tierschützer wie Martina nun endlich dazu über gegangen, daß die Hunde nun noch kastriert herausgegeben werden (außer Welpen natürlich). Dies hat lange gedauert, damit es umgesetzt wird. Nun soll nicht gerade einer der Tierschützer, die sich immer dafür eingesetzt haben, sofort diese Neuerung wieder ad absurdum führen und unkastrierte Hunde mitnehmen.


Es ist unheimlich wichtig, daß besonders die Hunde, die in Spanien verbleiben kastriert sind. Sie sind es, die kostenlos oder für wenig Geld von den Spaniern aus den Perreras oder Protectoras (man könnte es mit Tötungsstation und Tierheim übersetzen) holen. Diese Hunde laufen frei in der Gegend herum und sorgen ansonsten für diesen nie endenden Fluss an ungewollten Welpen, die dann wieder einfach in der Perrera entsorgt werden oder anderswie getötet werden.


Jedes Tierheim, jede Perrera, die die Tiere nur noch kastriert abgibt, sorgt dafür, daß ein Denken einsetzt. Daß zukünftig weniger Tiere ungewollt geboren werden. Daß am Ende irgendwann einmal das Töten unnötig wird und aus den Perreras Protectoras werden können...


Zudem ist es momentan noch voll im Refugio Esperanza. Einige Hunde können wieder aus der Quarantäne ausziehen. Auch hier sorgen immer wieder die Gespräche zu Verbesserungen bei CERECO dafür, daß die Tiere geimpft werden - und zwar möglichst MEHRFACH um den wichtigen Impfschutz auch sicher zu haben. Gerade bei den Welpen sind mehrfache Impfungen nötig, damit sie wirklich geschützt sind!


Klar, die Hunde aus der Quarantäne brauchen auch alle einen Platz in den Gehegen. Der nächste Transport wird am 06.03. stattfinden. Bis dann wieder Hunde ausreisen, sind noch weitere Notfälle, die dringend einen Platz brauchen, angekündigt....  Clooney ist jetzt sicher und er wird so schnell wie möglich im Refugio Esperanza einziehen können.

Ebenfalls reserviert wurde von uns diese Foxtrerrier Hündin.


Zu ihr gibt es eine ganz besonders schöne Geschichte:


Ein kleiner Junge hat die Fotos der Hunde in CERECO gesehen und spontan entschieden, daß er sein Taschengeld spenden möchte, damit ein Hund dadurch gerettet werden kann.


Ist das nicht einfach nur wunderschön? 


Wir waren sehr beeindruckt von diesem kleinen Jungen und sagen von Herzen: "Danke Micha! Das, was Du tust ist etwas ganz besonderes!"


Die Foxterrier Hündin war in CRECO von anderen Hunden ganz schlimm gebissen worden, man sieht es am kahlgeschorenen Hals mit vielen Wunden. Die Schlagader wurde dabei nur um Millimeter verfehlt.

Ophélia, die Mitarbeiterin von CERECO, hat sich die Hündin sofort geschnappt und ist mit ihr zum Tierarzt gefahren. Dort wurde sofort operiert, eine Drainage gelegt und Ophélia hat die Hündin zu sich mit nach Hause genommen, damit sie dort die Beissattacke und die Verletzungen auskurieren kann. 


Die Hündin hat es geschafft! Letzte Woche trug sie noch die Drainage und sah schlimm aus. sie war total verängstigt und keiner wusste, ob sie es schaffen wird und den Angriff überlebt.


Aber, sie ist eine Kämpferin. Sie hat gesiegt!


Diesmal ging sie voller zutrauen auf Martina zu, interessierte sich überhaupt nicht für die Katze, die vor dem Eingang von CERECO ihr Lager aufgeschlagen hat, und genoß die Aufmerksamkeit und vorsichtig streichelnde Hände.


Diese Hündin wird dank des Jungen Micha, der sein Taschengeld spendete, auch im Refugio Esperanza aufgenommen werden!

An der Costa Blanca hatte es in den letzten Tagen wieder geregnet.


Die Gehege verwandelten sich schnell wieder zu Matschlandschaften, die die Arbeiten erschwerten.

Was machten die Hunde?

Sie blieben einfach in den Hütten...

Malena und Gringo
Malena und Gringo

Oder wie Sola auf denen drauf


Hauptsache unter den Dächern der Carports, denn da war es trocken...

Sola, Sol und Fernando
Sola, Sol und Fernando

...und kuschelten sich aneinander.

Lumpi, Harry und Wendy
Lumpi, Harry und Wendy

Nur die Kleinsten wurden in ihrer Ruhe durch ihr Personal gestört...

Magma
Magma

...denn das Dach über ihrem geschützten Bereich hatte sich gesetzt und es bildete sich eine Wasserlache auf ihm, dadurch tropfte immer wieder Wasser in den geschlossenen Bereich, der doch eigentlich trocken sein sollte.

Also griffen die Männer zum Werkzeug und bauten "mal eben" ein Gefälle in das Dach, damit das Wasser zukünftig bei Regen zu den Bäumen hinter dem Carport abfließen wird.


Gestern war Lambert dann fast den gesamten Tag vom frühen Morgen an damit beschäftigt, eine Fehlerquelle in der elektrischen Verkabelung des Hauses zu finden, denn durch den regen war wieder einmal der Strom komplett ausgefallen...


Spanische Handwerker arbeiten halt anders und so kommt es immer wieder zu unschönen Ausfällen. Nur, ohne Strom geht natürlich nichts und so war Lambert mit seinem Allroundtalent wieder einmal gefragt....


Nachmittags kam Besuch von einer Tierschützerin, die gerade Urlaub in Spanien machte. Eine kleine Abwechslung im Tierschutzalltag für alle.


Nach dem Besuch hieß es dann noch einen Berg Pakete auszupacken, den COREOS und SEUR angeliefert hatten.


Die ersten Säcke des so dringend benötigten Futters waren dank lieber Spender angekommen!

Kartons auf, Säcke raus, nach Spendern sortieren, Fotos machen, Futter in den Gehegebereich bringen (dank Palette und Hubwagen jetzt viel einfacher als vorher mit der Schubkarre) und dort in das Quarantänehäuschen einräumen. 


Ein kleines Gartenhäuschen als Futterlager fehlt leider hinten noch. So lange dafür noch kein Geld vorhanden ist, muß die ohnehin enge Quarantäne auch als Futterlager dienen.


Nicht alle Lieferungen waren komplett, bei einer fehlte dann auch der Lieferschein, so daß wir davon ausgehen, daß noch Kartons ankommen werden.

Die Futtertröge der Hunde werden wieder einige Tage lang gut gefüllt sein!


Vielen Dank an alle, die dafür gesorgt haben!


Kurz bevor es stockdunkel war, schafften wir es noch, den Hunden ihre Medizin zu verabreichen, die Quarantänekäfige noch einmal zu säubern und Wärmekissen an die Kleinen draußen zu verteilen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Sabrina D. (Samstag, 14 Februar 2015 14:20)

    Ich kann es nur immerwieder sagen: Ich find den Jungen klasse! Er wird bestimmt ein ganz toller junger Mann werden auf den die Eltern stolz sein können. Danke Claudia und Volker, dass ihr wie jedes Jahr das Refugio Esperanza wieder tatkräftigt unterstützt <3 und danke, dass du liebe Claudia jeden Tag so fleissig berichtest.

  • #2

    helficus (Sonntag, 15 Februar 2015 16:26)

    Ich freue mich, wenn ihr jeden Tag meinen Blog lest!

    Der Junge Micha hat wirklich allen Respekt verdient und seine Eltern auch! Toll, dass es solche Kinder gibt!