Helficus
Hallo und Guten Tag!
Ich heiße Gringo, bin ein kleiner Hundejunge und lebe zur Zeit im Refugio Esperanza.
Mir wurde versprochen, daß ich hier ein gutes Leben und eine fröhliche Hundekindheit haben werde. Leider kann ich dies aber alles andere als bestätigen!
Ich hatte mich so gefreut, als ich mit meinem Bruder Lumpi aus dem Zwinger bei CERECO geholt wurde. Yippieh, jetzt beginnt das fette Leben!
Erst mal wurden wir regelrecht auf den Arm genommen und schon ging es los: wir hingen da wie ein Schluck Wasser in der Kurve und sollten auch noch freudig dreinschauen!
Naja, wenigstens wurden wir danach auf zwei Zweibeiner aufgeteilt. Da wurde es etwas gemütlicher für uns. Nur, die latschen mit uns aus CERECO raus und bevor wir uns versehen haben, sind wir in einer noch kleineren Box als unserem CERECO Zwinger gelandet, dann rumpelte es und wir wurden durcheinander gewürfelt. Einen erste Klasse Transport hatte ich mir dann doch etwas komfortabler vorgestellt.
Als wir dann das nächste Mal den blauen Himmel Spaniens über uns erblicken durften, ging es wieder per Menschtransport durch eine Horde von erwachsenen Hunden durch, die alle an unseren intimsten Stellen schnuppern wollte, rein in ein kleines Häuschen und dort wurden Lumpi und ich jeder in ein kleines Hundezimmer gestopft.
Voll spärlich eingerichtet, die Bude. Nix von einem coolen Kinderzimmer mit Superman Tapete oder Bett in Formel-1-Auto-Design!
Nur ein kleines Bettchen mit einen paar doofen Decken, ein Metallnapf und ein Wasserbehälter - auch aus Metall. Das war doch eher Knastdesign! Ich war hinter Gittern gelandet anstatt im Paradies! VERRAT!!!
Lumpi und ich, wir haben uns dann auch mal ordentlich laut beschwert, aber diese Knastwärter ließen sich einfach nicht mehr blicken.
Wie die Knackis warteten wir auf das, was wohl weiter passieren würde.
Feinde schlichen nachts um unsere Zellen und wir konnten sie maximal anbellen - verjagen war leider nicht möglich, was die blöden Katzen wohl genau wussten und unsere missliche Lage selbstbewusst voll ausnutzten!
Lumpi und ich waren uns schnell einig, daß wir es den blöden Katzen schon zeigen werden, sobald wir aus unserer Zelle rauskommen!
Die werden sich noch wundern, diese geschrumpften Tiger! In uns steckt immerhin ein Wolf!
Rund um uns rum sind weitere Einzelzellen mit Hundekindern, die alle wie wir ja auch, nichts ausgefressen haben. Eine Anklage wurde ihnen nie verlesen und die Möglichkeit einen Anwalt zu kontaktieren wurde allen auch verweigert.
Täglich kommt die Gefängnisdirektorin zu uns, stopft irgendwelche leckere Wurst in uns rein, aber nicht, um uns zu verwöhnen, nein da sind Medikamente drin! Was wir da nehmen müssen wird uns natürlich nicht verraten.... Also, wenn das keine Zustände sind wie im Knast, dann weiß ich es nicht. Ohne Medizin - keine Leberwurst!
Von Paradies - wie versprochen - hat das alles null und nichts.
Unsere Zelle wird täglich gereinigt und unser Bettchen neu gemacht. Wir bekommen frische Decken und eine knapp bemessene Ration an Futter zweimal täglich. Das Futter ist zwar lecker, aber es gibt davon für meinen Geschmack viel zu wenig.
Nur, dieser Zimmerservice, der macht auch alles falsch! Das Bettchen steht immer an der falschen Stelle, die Decken mag ich lieber nicht in diesem Kunststoffding haben und für die Näpfchen und ihren Standort habe ich auch eigene Vorstellungen. Aber, die werden ja nicht akzeptiert. Gerade habe ich mir alles gemütlich eingerichtet, schon kommt dieses begriffsstutzige Zweibein und macht wieder alles kaputt.
Lass ich mir bitte vorschreiben, wie MEIN Zimmer auszusehen hat? Pustekuchen!
Kaum dreht mir diese Zimmerelfe den Rücken, schon fange ich an, wieder Ordnung in meinem zu Hause zu schaffen.
Soll sie sich doch ärgern! Mir doch grad egal!
Anstatt daß sie sich endlich mal merkt, wie ein Jungenzimmer auszusehen hat,. Nein, da wird die Zeitung schön ordentlich auf den Boden gelegt und die Decken in das Bettchen. Mann.....wie uncoool!
Ich liege auch schon mal gerne ganz unkonventionell auf dem Boden vom Bettchen! Und Zeitung ist ein tolles Spielzeug. Man kann sie so schön in Stücke reißen.
Ganz besonders ärgert sich diese Einmann-Putzkolonne, wenn ich meinen Wassernapf umwerfen und alles nass ist. Dann muß sie nämlich wieder neu anfangen zu arbeiten. Überstunden machen, so gesehen!
Einen Tag wurden wir dann auch Erkennungsdienstlich erfasst!
Schwupps, raus aus unserer Zelle, raus ans Tageslicht. Ich wollte mich schon freuen, weil ich dachte, jetzt geht es auf zum Hofgang, aber dann kommt diese Knastwärterin mit einer Fessel, die sie mir um den Hals band und einer Art Strick, an dem sie mich fest machte.
Klar, daß ich erst mal einen Fluchtversuch wagte. Wie eine Feile für Gitterstäbe waren meine Zähnchen für das Seil gute Werkzeuge.
Leider wurden meine Ausbruchbemühungen auch wieder vereitelt.
Von vorn, von der Seite.....von überall wurden Fotos von mir gemacht.
Hatte ich aber null Bock drauf!
Ich hab alles dafür getan, daß sie keine doofen Fotos von mir machen konnten!
Da sitzt da die Zimmerelfe und erzählt was von einem Vögelchen, was aus dem Kästchen vor ihren Augen kommen soll. Wie mit einem Sprung in der Platte immer wieder das gleiche Gesülze...
KEIN Vögelchen kam. Ich hab's sogar gesucht!
Hinter der Decke war es auch nicht.
Dann werde ich angefarzt: Gringo, nun halt doch mal still, damit ich ein paar schöne Fotos von Dir machen kann.....
Hallo???? Geht's noch?
Lass ich mir bitte vorschreiben was ich zu tun habe? Ich meine, die Olle ist doch so gesehen nur meine Klofrau!
Das ist die Rache des kleinen Hundes!
Ich hab der die Tour mit ihren blöden Fotos ganz schön vermasselt.
Auf das versprochene bessere Leben warte ich weiterhin.
Ich ruf dann mal in die Welt: "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!!!!!"
Euer Gringo
PS: Anders als im Dschungelcamp müsst ihr hier anrufen, damit ich RAUS kann und nicht damit ich länger hier bleiben kann.
In Australien ist natürlich alles anders, denn dort steht die Erde ja auf dem Kopf!
Gegen einen Anruf und Zahlung einer kleinen Kaution könntet ihr mir schon bald als Fluchthelfer dienen.
Die Telefonnummer für mich lautet: 07309 - 302408 (Conny Breimaier)
Kommentar schreiben