Der Wind in Spanien wurde gestern noch stärker. Die Windböen waren unheimlich kräftig, Glücklich, wer ein paar Kilos mehr auf den Hüften hat und damit einen festen Stand. Mir konnte also nichts passieren, doch bei den kleinen Hunden hatte ich schon meine Sorge....
Der Himmel sah nicht gerade verheißungsvoll aus...
Überall hinterließ der heftige Sturm Chaos.
Äste brachen von den Bäumen
Die Wind- und Sichtschutznetze mussten dran glauben
oder sie wurden zumindest losgerissen
und Bleche lösten sich.
Lambert stieg trotz des Sturms auf ein Dach um ein Blech wieder zu befestigen, damit es nicht runterfiel und kaputt ging oder wohlmöglich ein Tier verletzte.
Zum Glück hatte da der Regen schon wieder aufgehört und der Wind trocknete die Gehegeböden wieder langsam ab. Trotzdem war gestern der Boden noch matschig. Die Hunde verzogen sich in ihre Hütten oder Innenräume.
Martina verbrachte ihren freien Samstag damit, zum Baumarkt, Baustoffhändler und in den Supermarkt zu fahren um Besorgungen zu erledigen.
Als sie nachmittags zurück kam, fuhren wir zusammen ins Adoptionscentrum von CERECO, wo auch gerade Besuch aus Finnland war. Von dort werden auch immer wieder einmal Hunde adoptiert, die dann per Flugpaten ausreisen dürfen. Drücken wir einigen der großen Hunden die Daumen, daß sie durch diese zusätzliche Chance ein zu Hause finden.
Wir liessen uns die Hunde zeigen, die noch nicht reserviert oder adoptiert sind.
Die schöne Galga hat eine Auslösepatin gefunden.
Auch von den männlichen Welpen hat der Kleine, dem ich einfach zu Unterscheidung den Namen "Cloud" gegeben hatte, eine Auslösepatin gefunden. Er ist der Kleine rechts im Bild.
Klein Lui, der schon eine Auslösepatin gefunden hatte, ist frisch kastriert und wird ebenfalls nach dem nächsten Transport ins Refugio einziehen.
Der einzige überlebende weibliche Welpe ist jetzt 4 Monate alt und hat es wohl geschafft!
Neue Hunde gab es auch, nämlich diese beiden
wobei das Mädchen in der Hütte schon wieder unserer Penny und Filili sehr ähnlich sieht..... Ist das vielleicht eine Hunderasse und ein Züchter "entsorgt" gerade seine nicht verkauften Hunde oder die Hündinnnen, die nicht zum Züchten taugen???
Auch ein kleiner Rüde mit leicht grauem Schnäuzchen war neu und hatte noch keine Interessenten.
Und diese kleine Hündin war bisher noch niemanden ins Auge gefallen
Da einige Zwinger im Adotionscentrum von CERECO leer waren, was und sehr wunderte, denn es werden ja ständig massenweise Hunde in der Auffangstation eingeschläfert, machten Martina und ich auf dem Rückweg einen kleinen Umweg und fuhren an der Auffangstation vorbei, die in einem kleinen Industriegebiet liegt.
Hier landen die Tiere, die irgendwo aufgegriffen werden oder von ihren Besitzern "entsorgt" werden....
CERECO gehört einem Tierarzt, der gleichzeitig in der Halle ein Tierkrematorium betreibt. Er hat von vielen umliegenden Gemeinden den Auftrag erhalten, freilaufende Hunde (nicht immer sind es Streuner!) einzufangen und in die Auffangstation zu bringen. Oder eben Tiere, die nicht mehr gewollt sind, anzunehmen. Auch überfahrene Tiere werden von CERECO eingesammelt und im Krematorium verbrannt.
Mit diesen Diensten wird ganz simpel Geld verdient, Angestellte werden bezahlt. Für jedes Tier, das aufgegriffen oder "entsorgt" wird, gibt es Geld von der entsprechenden Gemeinde.
Die Haltefrist, in der sich ein Besitzer melden kann, muß abgewartet werden wenn es sich um Fundtiere handelt. Danach können die Tiere getötet oder ins Adoptionscentrum gebracht werden.
Natürlich waren die Zwinger vor der Halle wieder voll.... Durch den Absperrzaun hindurch machte ich ein paar Fotos, was sonst eigentlich nicht erlaubt ist. Aber, es war gerade niemand da, die Anlage wohl geschlossen oder die Arbeiter waren in der Halle. (0686 - 0690, 0692)
Dies sind nur die Tiere in den von außen einsehbaren Zwingern. In der Halle und hinter einer Absperrmauer gibt es weitere Zwinger und Käfige, in denen vor allem dann die Tiere eingepfercht werden, die nicht abgeholt wurden.
Ins Adoptionscentrum schaffen es - wie bereits mehrfach berichtet - normalerweise nur die kleinen Hunde. Das Centrum ist klein, es gibt nur wenige Zwinger und die Plätze für große Hunde werden selten frei.
Da geht es CRECO nicht anders, als den meisten Tierheimen oder Tierstationen. Kleine Hunde finden schneller ein neues zu Hause, große sitzen oft sogar jahrelang und hoffen auf eine Familie.
Auch im Refugio Esperanza ist es genauso. Wie viele der großen Hunde warten schon mehr als ein Jahr? Nur, wenn ein großer Hund vermittelt werden kann, kann ein neuer großer Hund nachrücken. Und wie viele Hunde kommen auch schon über die Tierklinik zu Martina und Lambert...
Ohne zusätzliche Gehege, ohne zusätzlichen Grund und Boden und damit Platz und ohne zusätzliche Hilfe ist es für die Beiden nicht möglich noch mehr Tiere aufzunehmen, Das Refugio Esperanza ist in seiner heutigen Größe an seinen Grenzen angekommen. Lambert udn Martina schaffen alleine nicht mehr Tiere zu versorgen.
In den Wintermonaten, in denen wir in Spanien sind, können schon deutlich mehr Tiere aufgenommen werden. Momentan haben wir 10 Welpen in der Quarantäne-Station. Eine Arbeit, die täglich mindestens 3 Stunden Zeit in Anspruch nimmt, um alle Käfige mehrfach zu reinigen und die Kleinen zu versorgen. Für Martina neben ihrer Arbeit in der Tierklinik zeitlich nicht machbar.
Folgende Projekte stehen zudem auch noch in der jetzigen Anlage an, um sie weiter zu verbessern. Projekte, für die erst einmal wieder gespart werden muß, um die Materialien zu kaufen:
- Der Zaun zum Nachbargrundstück (dem Grundstück, auf dem der Jäger jetzt Kaninchen gejagt hat und von dem wir hoffen, es vielleicht eines Tages als Erweiterung des Refugios kaufen zu können) muß mit einem Sichtschutz versehen werden.
- Ein Futterhäuschen (Metall-Gartenhäuschen oder ähnliches) muß angeschafft und im Gehegebereich aufgestellt werden
- Die Wege zu den einzelnen Gehgen sollten mit Gehwegplatten verlegt werden, damit man auch bei Regen die Gehege besser erreichen kann
- Die Gehege sollen (zumindest erst mal teilweise) Kiesböden bekommen
- Ein neuer gebrauchter Wohnwagen oder ein gebrauchter Wohncontainer muß her, denn der alte Wohnwagen, in dem freiwillige Helfer oder Gäste untergebracht werden, bricht bald auseinander
Wir hoffen, vielleicht den ein oder anderen Punkt noch anhaken zu können, bevor wir im Frühjahr wieder Spanien verlassen. Und dann hoffen wir darauf, daß wir eine Lösung finden, um das Refugio Esperanza auch flächenmässig erweitern zu können um dadurch mehr Gehege bauen zu können, die dann mehr Hunden ein sicheres Übergangs-zu Hause werden können.
Es gibt viel zu tun..... wir arbeiten täglich an der Umsetzung. Und IHR alle helft uns dadurch, daß ihr Patenschaften übernehmt, Sach- oder Geldspenden schickt, Pflegestellen seid oder der Welt die zur Adoption stehenden Tiere zeigt.
D A N K E !!!!
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