Gestern war Feiertag in Spanien. Überall warten die Kinder auf die Ankunft der heiligen drei Könige, die ihnen Geschenke bringen.
Martina hatte durch den Feiertag einen freien Tag. Das heißt: einen freien Tag von der Arbeit in der Tierklinik, nicht aber von der Arbeit im Refugio Esperanza. Dort fallen an diesen freien Tagen immer besonders viel Arbeiten an. Alles das, was sie in der kurzen Zeit nach Feierabend nicht geschafft bekommt, muß am Sonntag oder den Feiertagen erledigt werden.
Die Waschmaschine läuft den ganzen Tag.
Welche Mengen an Wäsche schon alleine an einem Tag bei den Tieren anfällt, ist kaum vorstellbar.
Die Hunde in der Quarantäne brauchen alleine schon jeden Tag eine frische Decke oder Unterlage in ihre Boxen.
Dazu kommen die Decken, Bettwäsche oder Schabracken, die die Hunde in den Gehegen liegen haben. Diese werden dreckig und müssen immer wieder gewaschen werden. Viele dieser Decken sind aber auch nur noch reif für die Tonne, weil sie den Hunden als "Feind" gedient haben und harte Kämpfe mit ihnen ausgefochten wurden.
Eine dicke Wolldecke - und schon ist eine reguläre 5 kg Waschmaschine auch schon voll....
Bis zum Frühjahr gab es aber nur eine solche Maschine für die Wäsche der Tiere. Dann konnte, dank einer Spende, eine neue Waschmaschine für die Wäsche der Tiere angeschafft werden. Ein absoluter Glücksgriff ist die Maschine denn es passen bei einem Waschgang ganze 15 kg Wäsche hinein! Dazu ist sie technisch auf dem neuesten Stand und braucht wenig Strom! Eine Anschaffung, die sehr durchdacht ist, denn es wird zeit, Wasser und Strom gespart! Kosten die jeden Tag anfallen und die durch keine Schutzgebühr der Welt abgedeckt werden...
Im Gegensatz zu den unheimlich teueren Industrie Waschmaschinen, die in Deutschland in den Tierheimen stehen, hat diese Maschine einen Bruchteil gekostet und kann zudem auch an das reguläre Stromnetz angeschlossen werden!
Manchmal hilft es sehr, etwas neues Anzuschaffen und man spart dadurch Zeit und auch noch Kosten!
Doch all solche Anschaffungen sind nur durch Spenden finanzierbar!
Und wenn eine Tierstation eine Waschmaschine hat, dann verbraucht sie täglich große Mengen an Wasser, Strom, Waschmittel und Hygienespüler, damit die Wäsche der Tiere wieder sauber wird.
Es gibt auch Tierstationen oder Tierheime, die die Wäsche der Tiere erst gar nicht waschen sondern sofort entsorgen.... Eine teuere aber zeitsparende Alternative....
Als die Waschmaschine lief, machte sich Martina dran, das Unkraut, das zuverlässig rund um die Gehege wächst wieder zu entfernen.
Eine tolle Feiertagsarbeit.... Aber, sie muß erledigt werden. Während der normalen Arbeitswoche kommt man zu solchen Arbeiten kaum.
Während Blumen, Büsche und Bäume schnell vertrocknen, wie die Orangenbäume im Hintergrund, findet Unkraut immer genügend Wasser um zu wachsen. Warum kann es nicht umgekehrt sein?
Wir geben aber die Hoffnung nicht auf, die Anlage rund um die Tiergehege auch ein wenig schön zu gestalten und wenigstens einige Pflanzen oder Bäume anpflanzen zu können. Immerhin ist es so gesehen der Garten von Martina und Lambert....
Doch auch hier: jede Busch oder Baum, der gepflanzt wird kostet Geld in der Anschaffung und muß fast das ganze Jahr über in der trockenen Region, in der das Refugio Esperanza liegt, gewässert werden, was sich wieder auf die Wasserrechnung auswirkt. Und wie viele Wasser jeden Tag für die Tiere und das reinigen der Anlage gebraucht wird, das kann sich ein privater Haushalt auch kaum vorstellen.... Klar, daß man versucht Wasser zu sparen, wo es gerade geht.
Einer der Vorratstanks für Wasser, der 1000 l fasst, wird gerade von Walter auf ein Holzgestell umgebaut, damit die Wasserpumpe drunter passt und daneben Platz frei wird.
Da in Spanien auf dem Land die Wasserversorgung immer wieder einmal ausfällt, sind solche Vorratstanks wichtig. Die Pumpe sorgt für den nötigen Druck, um das Wasser auch bis zu den entfernten Gehegen zu pumpen. Alle Gehege sind mit großen Wasserbehältern ausgestattet, damit die Tiere auch im heißen Sommer immer einen großen Wasservorrat haben.
Als praktisch haben sich umfunktionierte, schwere Blumenkästen erwiesen, in die viel Wasser hinein passt, die so schwer sind, daß sie nicht umgestoßen werden können, mit dem Hochdruckreiniger gut zu reinigen sind und die nicht - wie Plastikwannen - angeknabbert werden können.
Allerdings konnten solche Kästen noch nicht für alle Gehege angeschafft werden. Daher stehen teilweise noch Mörtelwannen als Wasserbehälter, diese werden jedoch schnell angeknabbert und bekommen dadurch scharfe Kanten und müssen entsorgt werden.
Im Sommer bekommen die Hunde zusätzlich Plastik-Sandmuscheln in die Gehege, die sie als kleinen Pool für eine Abkühlung nutzen können. Im Winter werden die Muscheln eingesammelt und gründlich mit dem Hochdruckreiniger gesäubert um bei Eintreten der Hitze wieder in den Gehegen aufgestellt zu werden. Würden sie Muscheln leer in den Gehegen stehen, wären sie ebenfalls schnell zerbissen.
Um überall Wasser für die Tiere zu haben, braucht es Wasserleitungen im Gehegebereich und lange, sehr robuste Wasserschläuche mit entsprechenden "Pistolen", die der Sonne und der häufigen Beanspruchung stand halten.
Alles nur, damit die Tiere immer ausreichend Wasser haben....
Eine der wichtigsten Grundversorgungen und doch so ein komplexes Thema, das mit vielen Anschaffungen und Kosten verbunden ist.
Soweit unser heutiger "Ausflug" in das schwierige Thema: was kostet es ein Tierleben zu retten.
Habt Ihr Fragen oder Anregungen? Immer her damit!
Übrigens, auch wenn wir die Themen gerade wegen unseres Aufenthalts im Refugio Esperanza mit Fotos von dort beleuchten, so sind all dies Themen, die JEDE andere Tierstation, ein Tierheim oder einen Gnadenhof genauso beschäftigen. Die Anschaffungen und Kosten fallen überall dort, wo Tiere versorgt werden, genauso an!
Und doch sind es Materialien oder Kosten, die Menschen, die an Tierschutz denken, nicht automatisch in den Sinn kommen. Kosten an die mancher gar nicht denkt, der sich wundert, warum immer wieder Spenden benötigt werden oder auch Händler oder Firmen, die überhaupt nichts mit Tieren zu tun haben, um Produktspenden gebeten werden....
Jedes Teil, das nicht gekauft werden muß sondern das gespendet wird, hilft auf der anderen Seite wieder Kosten decken zu können. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um gespendetes Futter, eine Waschmaschine, eine Pumpe oder Steinblumenkübel handelt....
Mit der Wäsche haben wir begonnen, dann endet unser Beitrag heute auch damit. Hier seht ihr, warum täglich so viel Wäsche gewaschen werden muß....
Sugar war "im Bergbau" tätig und hatte vorher für einen gemütlichen Arbeitsplatz gesorgt...
Nicht als Belohnung, sondern vielleicht mehr als Gymnastik für das Hundepersonal tanzen Sugar und Claudia dann ein wenig Limbo.....
wobei Sugar den deutlich entspannteren Gesichtsausdruck hatte!
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