Im Tierschutz gibt es doch keine Rassehunde! - so die fälschliche Meinung vieler Menschen.
Doch, auch im Tierschutz gibt es Rassehunde!
Es sind die Hunde, die als Welpen angeschafft wurden, weil sie doch so niedlich sind, dann aber lästig wurden.
Oder man zieht um und dummerweise wird in der neuen Wohnung die Haltung eines Hundes nicht erlaubt..... blöd.... Kann man nichts ändern....
Oder man hat nicht bedacht, daß auch ein Rassehund einmal krank werden kann.... Tierarztrechnungen sind aber zu hoch um sie bezahlen zu wollen...
Man hat sich einen Rassehund zugelegt, um mit ihm Geld durch Welpen zu verdienen. Nur irgendwann ändert sich die "Mode" und damit die "Modehunde" oder die Würfe sind nicht so zahlreich, wie man es gerne hätte, oder die Hündin wird überhaupt nicht trächtig..... Kann man also nicht gebrauchen.....
Ein älterer Mensch stirbt, seine Nachkommen möchten zwar das Erbe haben, nicht aber den dazugehörigen Nachlass in Form eines Tieres....
Man hat sich einen Welpen zugelegt, sich aber nie sonderlich fachkundig um seine Erziehung gekümmert und wird plötzlich durch den unerzogenen Hund und seine schlechte Angewohnheiten überfordert....
Ein älteres Tier wird durch einen doch sooo viel niedlicheren Welpen ersetzt...
Die Kinder wollten einen Hund, doch am Ende kümmern sie sich nicht darum. Mutti hat auch keine Lust mehr das Tier auch noch an der Backe zu haben....
Plötzliche und ungeahnte Allergien treten auf - meist nach der Zeit, in der ein neuer Mitbewohner in der Familie noch neu und interessant ist....
Das sind wohl so die gängigsten Gründe, warum immer wieder Tiere in allen Ländern dieser Erde in den Tierheimen oder Tötungsstationen landen, auch Rassetiere.
Und so können wir am heutigen 05. Dezember auch wieder einen Rassehund in unserem Adventskalender vorstellen.
Pua war 5 Jahre lang ein geliebter Familienhund.... 5 Jahre hat er immer zusammen mit seinen menschen in einem Haus gelebt, wurde gefüttert, gestreichelt und war immer dabei.
Doch dann zeigte sich bei Pua eine Flohallergie.... Der Hund begann sich zu jucken. Der Juckreiz wurde wohl so schlimm, daß sich Pua regelrecht kahle Stellen am Körper kratzte.
Die Tierarztkosten, die eine Behandlung Puas, die alleine durch die Vermeidung von Flöhen durch Pipetten der Anti-Parasiten-Halsbändern besteht, möglich und relativ unproblematisch ist, wollte oder konnte seine Familie dann aber nicht bezahlen. So wurde Pua abgegeben und es hat ihm wohl das Leben gerettet, daß Martina vom Refugio Esperanza ihn sofort bei sich aufgenommen hat.
Nun lebt Pua ein ganz anderes Leben, als er es gewohnt ist. Seine Menschen sind nicht mehr um ihn herum. Zwar bekommt Pua alles, was in einer Tierstation möglich ist, Futter, Wasser, seine Allergie wird behandelt und geht bereits zurück, doch eins kann man ihm nicht ersetzen: eine Familie. Den ganzen Tag bei seinen Menschen zu sein, immer wieder gestreichelt und geherzt zu werden. Pua ist nun einer von vielen Tieren, die von wenigen Menschen täglich versorgt und möglichst verwöhnt werden müssen. Zwar bekommt jeder Hund das Maximum an Zuwendung, doch es bleibt im Vergleich zu einem Hund, der in einer Familie lebt, viel zu wenig individuelle Zeit.
Pua ist ein Hund, der unter der neuen Lebenssituation sehr leidet. Er versteht nicht, warum er plötzlich nicht mehr der Mittelpunkt ist, nicht mehr immer dabei sein kann. Er ist doch so menschenbezogen und anhänglich...
Deswegen haben wir heute Pua, die reinrassige Französische Bulldogge zu unserem Hund des Tages gemacht. In der Hoffnung, daß Pua schnell eine neue Familie findet. Eine Familie, die ihm all das wieder gibt, was er so sehr vermisst.
Ob Puas Weihnachtswunsch wohl erfüllt wird?
Puas Steckbrief:
Geschlecht: männlich (kastriert)
Größe: 38 cm
Alter: geb. 15.04.2009
Sonstiges: Flohallergie
Aktueller Aufenthaltsort:
Refugio Esperanza - Spanien
c.breimaier @ tierische-lichtblicke.de
Tel.: +49 (0) 7309 - 302408
update:
Pua hat im Januar 2015 ein neues
zu Hause in Deutschland gefunden!
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