Nein, das ist kein Schreibfehler. Die drei Hunde, um die es heute geht, sind keine Ausreisser - zum Glück - sondern sie durften ausreisen!
Alle drei Hunde waren "Gasthunde" im Refugio Esperanza, das heißt, sie werden durch andere Vereine vermittelt, die die Hunde aber bis zu ihrer Ausreise im Refugio Esperanza unterbringen. Nicht alle Vereine arbeiten mit festen Tierstationen zusammen, sondern holen zum Beispiel bestimmte Hunderassen aus den Perreras raus. Dann müssen die Tiere natürlich erst einmal fertig gemacht werden für die Ausreise, das heißt geimpft, gechipt, gegen Parasiten behandelt, blutgetestet und kastriert werden. Und manche Hunde brauchen erst einmal ein wenig Ruhe und müssen aufgepäppelt werden.
All dies übernehmen dann teilweise Tierstationen, so eben auch das Refugio Esperanza. Hierhin werden gerne Hunde gegeben, denn dank der fachlichen Kenntnis und Fürsorge von Martina sind die Hunde bis zu ihrer Ausreise immer bestens versorgt und kommen sehr gut in Deutschland in den Pflegefamilien oder Endstellen an.
Der stattliche und kräftige Boxerrüde Duke war beim ersten Transport mit an der Reihe. Er war nur kurz im Refugio Esperanza untergebracht und konnte jetzt bereits seine Reise nach Deutschland antreten. Er war natürlich hoch interessiert, weil am Verladepunkt so viele andere Hunde waren. Ihn immer im Zaum zu halten war schon eine Aufgabe!
Das komplette Gegenteil zu Duke war die Boxerhündin Luna. Die kleine, zierliche Hündin kam in sehr schlechtem Zustand ins Refugio Esperanza. Sie hatte bei Zigeunern gelebt, die die Hündin als Zuchthündin gebraucht haben. Luna muß wohl in ihrem Leben schon viele, viele Welpen auf die Welt gebracht haben. Sie kam spindeldürr, mit einer schlimmen Augeninfektion und Leishmaniose.
Die kleine Luna ist ein ganz lieber Hund, ließ alle Behandlungen brav über sich ergehen und hat so die Leishmaniose Behandlung gut überstanden und auch die Augeninfektion wurde besiegt. Dank besonderer Futterrationen hat sie auch zugenommen.
Duke und Luna werden über den Verein Ein Herz für Boxer eV vermittelt.
Luna ist wieder ein schönes vorher/nachher Beispiel. Ein Beispiel, wofür es sich lohnt, täglich im Tierschutz zu kämpfen!
Kaum waren Duke und Luna abgereist, hieß es vom dritten Schützling Abschied nehmen. Die Dalmatiner Hündin Adeline durfte auch ausreisen! Auch sie wurde im Refugio Esperanza ausreisefertig gemacht und jetzt über den Verein Notdalmatiner eV vermittelt.
Martina hatte Adeline bei CERECO gesehen und von dort aus ins Refugio Esperanza geholt.
Die drei augereisten Hunde sind wieder einmal das beste Gegenargument wenn es heißt: Im Tierschutz gibt es doch nur Straßenhunde, hässliche Mischlinge (bitte, was ist hässlich?), alte oder kranke Tiere.
Nein, im Tierschutz und auch in den Tötungsstationen gibt es durchaus auch Rassehunde. Hunde, die unüberlegt angeschafft wurden, die plötzlich lästig werden. Hunde, die Vermehrern als Zuchttiere gedient haben. Hunde, die aus den unterschiedlichsten Gründen zu Notfellchen wurden und in Tierheimen oder sogar Tötungsstationen gelandet sind.
Wer einen Rassehund sucht, der wird selbst im Tierschutz diesen finden! Ist es nicht unsere Pflicht, diesen Tieren zu helfen? Sie zu retten, bevor sie getötet werden?
Warum sollen in einem Land Tiere getötet werden, während in einem anderen die gleichen Hunde gezüchtet werden? Und muß den Vermehrern, die Tiere unter schlimmsten Bedingungen in Osteuropa "am Fließband gebären lassen" nicht das Handwerk gelegt werden?
Duke, Luna und Adeline dürfen leben! Sie werden hoffentlich ihr weiteres Leben in Liebe und Fürsorge in einer Familie verbringen. Wir wünschen es ihnen von ganzem Herzen!
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