Der gestrige Tag war noch einmal ein Tag, an dem von morgens bis in den späteren Nachmittag reingeklotzt worden ist. Die Arbeiten rund um die Gehege sollten doch abgeschlossen sein, wenn Lambert heute wieder nach Deutschland fliegen muß.
Die Männer gaben sich daran, die weiteren Bleche an den Gehegen zu befestigen.
Martina hatte endlich noch mal einen Samstag frei und musste trotzdem in die Klinik fahren, denn dort wartete noch Dalmatiner Hündin Adeline, die am Freitag kastriert worden war.
Die wunderschöne Hündin musste eine Nacht in der Klinik bleiben, da Martina sie wegen der Abholung des Futters aus der Spende aus Österreich nicht mitnehmen konnte. Der Wagen war voll und Adeline sollte frisch operiert nicht unnötig lange durch die Gegend gefahren werden.
Nun ist sie aber wieder im Refugio Esperanza bei ihren Gehege-Freunden Indi und Fernando.
Auch die Omi Erna musste am Freitag mit in die Klinik. Wir hatten die alte Hündin aus der Auffangstation in Alicante geholt. Leider ging es ihr in den letzten Tagen nicht gut und so fuhr sie auch mit in die Klinik.
Dort ergab sich, daß in der Hernie ein Teil der Gebärmutter lag, die zudem stark entzündet war. Daher kam die Schwäche der Omi-Hündin. Die Tierärzte rieten erst, nachdem sie das Blutbild gesehen hatten, zum Einschläfern doch Martina hatte den richtigen "Riecher" und tippte auf eine Gebärmutterentzündung, die sich dann beim Ultraschall auch bestätigte.
Erna wurde operiert, in der Hoffnung, daß sie sich wieder erholt und noch einige schöne Zeit erleben darf. Auch sie wurde am Samstag von Martina besucht und sie scheint sich langsam zu bekrabbeln. Noch wird sie allerdings über einen Tropf versorgt. Drückt der kleinen Maus bitte alle die Daumen!
Am Donnerstag gab es noch ein schlimmes Erlebnis: als ich mittags in die Quarantäne ging, um dort die Hunde zu versorgen und die Käfige wieder zu reinigen, lag einer der kleinen Welpen der Pudel-Mix Mami tot im Käfig.
Das ist etwas, was wohl jeden erst mal umhaut. Die Kleinen waren alle eigentlich sehr agil und spielten immer süß miteinander. Noch am Donnerstag hatte ich sie beim Spiel beobachtet und mich daran erfreut. Langsam fingen sie an, das Trockenfutter zu fressen. Nun lag eins tot da...
Ich war entsprechend schockiert und traurig. Doch, es ist ein Teil unseres Lebens, daß nicht immer alle Kleinen durchkommen. Ob sie einen Herzfehler hatte? Man weiß es nicht.
Die kleine Orelia war tot.
Das erste Mal in meinem Leben fasste ich ein totes Tier an. Also eines, das schon einige Zeit tot war. Anscheinend war die Kleine kurz nach Martinas Kontrollbesuch am Morgen gestorben.
Als ich den toten Welpen aus dem Käfig nahm und ein wenig einbettete, schnuffelte die Mama noch einmal an ihr und begann ganz schlimm zu schreien. Gott, was tut so eine Situation weh!
Auch die anderen drei Welpen suchten noch lange nach Orelia, die nun nicht mehr mit ihnen spielen konnte.
Was geht einem in so einer Situation alles durch den Kopf... Und doch hätte man wohl nichts verhindern können, trotzdem sucht man die Schuld bei sich. Also.... ich bin zumindest so.
Und trotzdem geht das Leben weiter...
Zwei weitere Notfallhunde waren im Refugio Esperanza am Donnerstag angekommen.
Ihr Herrchen, ein betagter Mann aus Deutschland, war gestürzt und hatte sich die Hüfte gebrochen. Nun liegt er im Krankenhaus und seine Angehörigen sind nach Spanien gekommen, um ihn am Ende des dortigen Aufenthalts mit nach Deutschland zu nehmen. Um seine Hunde wird er sich wohl nicht mehr kümmern können, daher wurde dringend eine gute Stelle gesucht, wo die beiden bis zu einer Vermittlung untergebracht werden konnten.
Die Verwandten kamen mit den beiden Hunden gefahren und übergaben sie Martina. Über eine Bekannte aus dem Tierschutz waren sie auf das Refugio Esperanza aufmerksam geworden. Djego und Dolores werden über den Tierschutzverein Zweite Chance eV vermittelt.
Die Männer waren wie gesagt den Tag über mit dem Anbringen der schweren Metallbleche beschäftigt.
Am Nachmittag waren dann alle Bleche verbaut oder besser gesagt aufgehängt und die Gehege zum brach liegenden Grundstück nun endlich geschützt. Es wird für Lambert und Martina auch mehr Ruhe bringen, denn bisher wurde jede Bewegung auf diesem Grundstück oder der angrenzenden Straße von den Hunden laut kommentiert...
Alle vier Gehege an der seitlichen Grundstückgrenze sind jetzt mit Metallplatten am Zaun versehen.
Ein Traum wäre es, dieses angrenzende Grundstück kaufen zu können. Von dort aus könnte Material, Futter und alles ganz einfach auch in den hinteren Gehegebereich gefahren werden. Heute muß jedes Teil, jeder Sack Futter mit viel Muskelkraft von ganz vorne bis nach hinten gebracht werden. Wir wissen mittlerweile gut, wovon wir da reden...
Mit diesem Grundstück wäre es möglich, große Ausläufe für die Hunde zu bauen, in denen sie herumtollen könnten. Dort könnte man einen tollen Quarantänebereich erstellen. Ausreisende Hunde müssten nicht mehr durch alle Rudel hindurch geführt werden, was für alle weniger Stress bedeuten würde, Neuankömmlingen wäre dieser Weg auch erspart und allen Tieren, die mit in die Klink müssen. Die alten Hunde könnten einen eigenen Bereich bekommen, in dem sie mehr Ruhe hätten...
Ach, Ideen gäbe es so viele! Nur der Lottogewinn, der nötig wäre um das Grundstück kaufen zu können, der bleibt weiterhin aus.
Zwar kosten diese 10.000 qm Land "nur" 55.000,-- Euro, ein Quadratmeterpreis von 5,50 € ist schon extrem niedrig, doch trotzdem bleibt es eine Summe, die Martina und Lambert in keinem Fall aufbringen können. Daher: Lottogewinn oder weitermachen wie bisher. Ich träume trotzdem gerne manchmal ein wenig von den Möglichkeiten.
Gute Ideen, wie das Grundstück finanziert werden könnte werden gerne angenommen!
Wer hat gerade im Lotto gewonnen und weiß nicht wohin mit seinem Geld???
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