11. Dezember - Adonis

11. Dezember

Heute möchte ich Euch die Geschichte zu einen "Sonderling" im Refugio Esperanza erzählen. Es geht um Adonis, einem süßen Hund, dessen Angst vor den Menschen jedoch riesig war.

Wir lernten Adonis bei unseren Besuchen im Refugio Esperanza im Frühjahr diesen Jahres kennen. Er lief mit seinen beiden Freunden Belinda und Frutti damals frei im Gehegebereich herum. Allerdings nutzte Adonis auch immer wieder einmal die Gelegenheit, um dank seiner Kletterkünste auf das Nachbar-Grundstück zu fliehen, sich dort ein wenig rumzutreiben und mit den dort lebenden Hunden zu beschnuppern, und kam dann jedoch auch immer wieder zurück in das Refugio.

 

Ein so schöner Hund, gerade mal kniehoch, mit dreifarbigem Fell und sanften Augen! Warum war er denn schon so lange im Refugio und hatte nie eine Familie gefunden?

 

Die Lösung wurde mir schnell klar: Adonis kam zwar neugierig auf Menschen zu - blieb aber dann in einem solchen Abstand stehen, daß man ihn nicht anfassen konnte! Als seine Impfung wieder einmal anstand, sollte er anhand von Beruhigungsmitteln sediert werden, anders wäre die Impfung nicht möglich gewesen. Doch trotz aller Tabletten - Adonis dachte gar nicht daran in Schlaf zu fallen, um seine Impfung bekommen zu können...

 

Neben seinem Namen trägt Adonis den Spitznamen "Grinsemann", denn er zeigt immer seine Zähne, allerdings nicht böse, nicht fletschend, sondern wohl aus reiner Unsicherheit! Es sieht dann aus als würde er grinsen.

Adonis, der Grinsemann
Adonis, der Grinsemann
Kletterkünstler
Kletterkünstler

Da die außerhalb der Gehege laufenden drei Hunde jedoch ziemlich unverträglich anderen Hunden gegenüber waren und dadurch auch zu viel Unruhe in die Gehege brachten, entschlossen sich Martina und Lambert im Sommer dann doch, eines der Gehege ausbruchsicher zu gestalten, damit die Hunde dort - trotz aller Kletterkünste - leben und nicht ausbrechen konnten.

 

Und kaum ein paar Tage wohnte Adonis zusammen mit Frutti und Belinda in seiner neuen Behausung, da verlor er zusehends die Scheu vor den Menschen! Ich konnte es kaum glauben, als Martina erzählte, daß Adonis sich streicheln ließ!

 

Doch, es stimmt, auch ich kann Adonis nun streicheln, er freut sich regelrecht, wenn ich in das Gehege komme, um es zu säubern! Mittlerweile fordert Adonis seine Streicheleinheiten regelrecht ein, schubst vorsichtig, um auf sich aufmerksam zu machen. Man könnte denken, er möchte jetzt all die verpassten Streicheleinheiten der letzten Jahre nachholen! Manchmal würde er am liebsten in meine Arme reinkriechen!

Adonis genießt das Streicheln
Adonis genießt das Streicheln

Nicht für jedes Tier ist es "schlimm", in einem sicheren Gehege zu leben. Gerade für "Angsthunde" kann ein begrenzter Lebensraum sogar Sicherheit bedeuten. Je mehr er die Möglichkeit hat wegzulaufen, umso unwahrscheinlicher verliert er seine Angst vor den Menschen.

 

Zudem kann die "Freiheit" auch Stress für den Hund bedeuten. Stress, alles unter Kontrolle behalten zu müssen oder Gefahren ausgesetzt zu sein. Das Gehege gibt ihm Ruhe und Sicherheit und einen Bereich, den er besser kontrollieren kann.

 

Adonis ist weiterhin ein "Grinsemann", das hat er sich nicht abgewöhnt, aber Adonis ist von einem "Schisser" zu einem "Schmuser" geworden, nur durch den Umzug in ein sicheres Gehege, aus dem er auch nicht mehr ausbrechen kann!

 

Einen Umzug in eine Familie, den wollen Martina und Lambert ihm jedoch ersparen. Adonis darf  sein Leben im Refugio Esperanza verbringen. Bisher war es ja auch beim besten Willen nicht möglich, ihn zu vermitteln und jetzt - nach all den Jahren - wird es auch sehr unwahrscheinlich, daß sich jemand für ihn interessiert.

 

Adonis wünscht sich vom Helficus Weihnachtsmann, daß sein Futter, seine Hundehütte, sein Planschbecken und alle Behandlungen, die er braucht, auch immer bezahlt werden können. Damit er auch weiterhin in seinem sicheren Gehege leben und die Menschen als Freunde und nicht mehr als Bedrohung ansehen kann.

Komm schon, spiel mit mir!
Komm schon, spiel mit mir!

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