9. Dezember
Die Galga Indi ist eine von vielen Galgo Jagdhunden, die im Refugio Esperanza leben. Einige ihrer Artgenossen sind zu alt für eine Vermittlung und dürfen daher den Rest ihres Lebens im Refugio verbringen.
Indi ist dagegen erst ca. 6 Jahre alt und würde sich sehr über eine sportliche Familie freuen. Galgos sind unheimlich verschmuste Hunde mit einer Top-Model-Figur. Hochbeinig, kurzfellig, mit wunderschönen Fellfarben und -zeichnungen, einer langen Nase und großen Spitzohren sind sie sehr elegant anzuschauen. Im Haus sehr ruhig und immer gerne bei ihren Menschen, mit denen sie dann auch gerne Körperkontakt haben, sind sie draußen - als Jagdhunde - auch schon mal nicht abgeneigt einen kleinen Sprint hinter einem Hasen herzulaufen. Aber, nicht jeder Galgo hat einen stark ausgeprägten Jagdtrieb, die Galgos, die in den Tötungsstationen landen ohnehin eher selten, denn deswegen wurden sie von den Jägern ja auch nicht mehr gewollt.
Indi hat nun schon mit so vielen anderen Hunden ihr Gehege geteilt, alle durften ausreisen in eine Familie, nur sie wurde bisher immer übersehen. Das ist mehr als schade, denn Indi ist ein toller Hund!
Indis Wunsch vom Helficus Weihnachtsmann sind Rinderohren, Ochsenziemer oder ähnliche Knabbereien, die ihr die Wartezeit im Gehege auf ihre Familie ein wenig verkürzen. Auch ein schönes Windhund-Halsband würde Indi gut gefallen!
Vom Jäger ausgemustert und aus der Tötungsstation gerettet soll Indi nun endlich in den Genuss einer eigenen Familie kommen! Obwohl sie ein großer Hund ist, braucht Indi nur ein kleines Körbchen, denn Galgos sind wahre Künstler darin, sich klein in ihren Körbchen zusammenzufalten. Täglich kann man neue Schlafpositionen entdecken, die man nie für möglich gehalten hätte...
update:
Indi hat es nicht geschafft in eine
Familie umziehen zu können.
Sie ist am 12.03.2014 im Refugio Esperanza
verstorben
Einige der gekonnten Schlafpositionen der Galgos im Refugio Esperanza:
Galgos und Podencos sind die klassischen spanischen Jagdhunde, die vor allem zur Kaninchenjagd auf Brachgeländen oder in den Wäldern eingesetzt werden. Gedankt wird diesen wunderschönen, sehr eleganten Hunden ihr Einsatz aber nur in den seltensten Fällen.
Im Gegenteil! Damit die Hunde "gute Jäger" sind, werden sie von ihren Besitzern oft nur wenig gefüttert. Nicht im "Einsatz", werden sie nicht selten nur an kurzen Ketten, in dunklen Hinterhöfen oder kleinen Verschlägen gehalten. Galgos und Podencos zählen wirklich mit zu den ärmsten Hunden in Spanien.
Nach der Jagdsaison werden Hunde, die sich für die Jagd nicht sonderlich geeignet haben, von den Jägern auch heute noch als Strafe für ihr "Versagen" an Bäumen aufgehangen und kommen so qualvoll zu Tode. Andere Jäger lassen ihre Hunde einfach in den Wäldern zurück und überlassen sie ihrem Schicksal. Die Auffangstationen, Perreras und Protectoras in Spanien sind meist übervoll mit diesen Hunden.
Leider ist die Vermittlung von Galgos und Podencos nach Deutschland sehr schwierig. Ihr Jagdtrieb, der aber bei den Tieren durchaus unterschiedlich starkt ausgeprägt ist, lässt viele Familien von einer Adoption absehen. Dabei sind gerade die Galgos die tollsten und einfachsten Hunde, die mit im Haus leben können. Auch einen eventuellen Jagdtrieb kann man durch konsequente Erziehung - und Hundeschule - durchaus in den Griff bekommen.
Wer einen tollen Hund bei sich leben lassen möchte, der anschmiegsam ist, unkompliziert und der nur selten bellt, der sollte über einen Galgo als Haustier nachdenken! Wir wünschen den vielen Galgos, die auch im Refugio Esperanza leben, daß sie bald eine Familie finden, denn die Tiere haben eine solche mehr als verdient!
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