Eine Tierstation, von der wir von Helficus sehr überzeugt sind und die wir daher gerne unterstützen, ist das Refugio Esperanza in Crevillente in Spanien.
Um die Jahrtausendwende verlagerten Martina und Lambert Hagen ihren Wohnsitz nach Crevillente, in der Nähe von Alicante an der Costa Blanca Spaniens. Lambert Hagen war zu der Zeit noch als Baggerführer aktiv und Martina Hagen arbeitet seitdem in einer Tierklinik in Guardamar del Segura.
Ihr Haus mit einer kleinen Orangenplantage wurde schnell zu einer Aufnahmestation von Tieren, die nicht mehr gewollt waren. Mal wurden sie in der Tierklinik zurückgelassen oder abgegeben, mal wurden Tiere gefunden oder auch aus Perreras (Auffangstationen mit Tötung nach abgelaufener Wartezeit) gerettet.
Haus und Grundstück wandelten in sich mit den Jahren immer weiter in eine Tierstation, in der eben auch zwei Menschen leben. Besonders nachdem Lambert Hagen Rentner wurde, begann er damit, Gehege mit Ausläufen und Ruhezonen für die Tiere zu errichten. Jedes Gehege bekam einen wassergeschützten Bereich, die Hunde haben Hundehütten oder kleine Stallgebäude, in die sie sich zurückziehen können. Carports sorgen im Sommer für Schatten in den Ausläufen.
Eine Menge Arbeit, denn es kamen natürlich immer mehr Hunde hinzu, überall trifft man in Spanien auf arme Seelchen, die Hilfe brauchen. Heute liegt die Zahl der Tiere, die ständig im Refugio Esperanza versorgt werden, bei ca. 70 Hunden und 15 Katzen. Dazu gibt es noch ein paar Nymphensittiche und einen Papagei.
Martina Hagen arbeitet bis heute weiterhin in der Tierklinik in Guardamar. Dort werden die Tiere des Refugios auch regelmäßig behandelt und untersucht und vor dem Einzug in das Refugio geimpft, gegen Parasiten behandelt, gechipt und schnellstmöglich kastriert.
Welpen bleiben erst so lange in einer Quarantäne im Refugio, bis sie ihre zweite Impfung erhalten haben. Als Quarantäne dient ein Holzhaus, in dem die Tiere einzeln in geräumigen Käfigen untergebracht sind. Dieses Holzhaus ist zugleich auch der Innenbereich für die Katzen, die angrenzend zudem ein Außengehege haben.
Sofern das Wetter und die Gesundheit der Quarantäne-Welpen es aber zulässt, werden sie tagsüber in großen Gitterboxen nach draußen gestellt - selbstverständlich gut gegen die heiße Sonne geschützt.
Sobald die zweite Impfung erfolgt ist, können die Neu-Welpen mit ihren Genossen zusammen im Welpengehege leben, das in einen Innen- und einen Außenbereich aufgeteilt ist. Überall finden sich Hundehütten, die auch gerne als Aussichtsplattform genutzt werden - und Wasserbecken zum Plantschen und Abkühlen mit kühlem Wasser.
Natürlich haben auch die großen Hunde ihre Wasserpools, zusätzliche große Wasserbecken und große Futtertröge, damit kein Futterneid aufkommt.
Wie jetzt??? Schnee an der Costa Blanca? Die Sonne knallt vom Himmel aber es liegt überall so weiches, weißes Zeug...
Der zweite Bereich im Refugio Esperanza ist der Hausbereich mit Terrasse und Nebengebäude. Dort leben ca. 20 Hunde im Rudel und ihr Personal - Lambert und Martina...
Das Hausrudel bekommt sein Futter im Wintergarten. Friedlich gehen groß und klein miteinander um, es ist noch immer jeder satt geworden!
Aber wenn das Personal ißt, wollen natürlich alle auch mal kosten!
Ganz vorne auf dem Grundstück ist die schmale Einfahrt zum Haus und dann der erste Bereich des Refugios. Hier werden Hunde kurz abgesetzt, um sich an die fremde Umgebung zu gewöhnen und hier kommen die Hunde hin, die ausreisebereit gemacht werden. Und ab und zu siedelt sich auch schon mal ein Sorgenfellchen dort an.
Im letzten Jahr wurden zwei gebrauchte Bürocontainer gespendet, in denen sich jetzt alle Vorräte (Futter, Medizin, Decken, Handtücher, Halsbänder, Kunststoffbettchen, Näpfe...) befinden. So viele Tiere brauchen Stauraum, um die nötigen Mengen an Futter jederzeit zur Hand zu haben.
Für Gäste, die in das Refugio Esperanza kommen, steht ein Wohnwagen als Unterkunft zur Verfügung, zudem wurde dank eines Spenders ein kleines Haus-Wasserwerk errichtet, das für eine geregelte Versorgung der Tiere mit Wasser sorgt.
Der Boden des Refugios ist knüppelhart. Alle Arbeiten können nur mit massivem Kraftaufwand erfolgen. Aber Lambert hat einen kleinen Bagger, der sein ganzer Stolz ist, und der immer wieder für Bauarbeiten rund um Haus und Gehege gute Dienste leistet.
Auch wenn immer einmal Besuch kommt und auch mithilft, so sind es doch Martina und Lambert Hagen, die die komplette Arbeit leisten müssen, während Martina ja auch noch Vollzeit beruftstätig ist.
Haus, Hof, Gehalt, Rente, Zeit, Lebensqualität und Arbeit haben die zwei Hagens komplett für die Tiere hergegeben.
Die Tiere des Refugio Esparanza werden durch den Verein Tierisch Grenzenlos eV nach Deutschland vermittelt.
Da Martina und Lambert ihre Tierstation privat betreiben, also kein Verein sind, bekommen sie keine öffentliche Unterstützung. Aber, dank Spender, die wie Helficus von der tollen Arbeit der beiden beeindruckt sind und diese unterstützen wollen, konnte die Anlage bis hierher gebaut werden und immer wieder ein Stückchen verbessert werden.
Wir würden uns freuen, wenn viele Helficusse das Refugio Esperanza mit Sach- oder Geldspenden unterstützen würden. Eine Kontoverbindung in Deutschland existiert und diese kann man auf der Homepage vom Refugio Esperanza finden.
Volker Riechmann und Claudia Kerpen von Helficus hatten in diesem Jahr die Gelegenheit, zwei Monate im Refugio Esperanza mithelfen zu dürfen. Wir haben Einblick in eine vorbildliche Tierstation bekommen und in Martina und Lambert bewundernswerte Menschen mit einem großen Herz kennengelernt.
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