Der Verein Katzenhilfe Olli eV arbeitet mit Sigrid Baron auf Malta zusammen. Von dort werden auch immer wieder Katzen zu ihren neuen Familien bzw. Pflegestellen in Deutschland ausgeflogen. Dafür weren immer dringend Flugpaten gesucht, die die Tiere auf ihrer Heimreise mitnehmen.
Viele Menschen haben Bedenken, sich für eine Flugpatenschaft zu melden. Der Familie, de gerade zwei Katzen die Ausreise aus Malta ermöglich hat, hatte diese Bedenken auch. Nachdem sie nun wieder zurück in Deutschland sind, haben sie einen Brief an die Katzenhilfe Olli eV mit ihren Eindrücken und Erlebnissen geschrieben.
Vielleicht hilft diese Erfahrung einigen Urlaubern ihre Bedenken über Bord zu werfen und die wichtige Flugpatenschaft für Tiere zu übernehmen. Flugpaten werden für alle Länder bzw. Flughäfen immer von den Tierschutzvereinen gesucht. Im Internet existieren Portale, auf denen man sich eintragen kann, wenn man bereit ist, Flugpate zu sein.
"Flugpatenbericht von Oliver B. / Juni 2013
Für meine Familie und mich war es die erste Erfahrung als Flugpaten.
Wir hatten eine Schiffsreise im Mittelmeer ab Malta gebucht, hatten den
Flug von Nürnberg nach Malta und zurück. Die Tochter der Reisebüro-
Inhaberin, wo wir unseren Urlaub gebucht haben, ist meine Arbeitskollegin.
Wie jedes Mal fragte sie mich obligatorisch, ob ich denn nicht mal Flugpate
für Notfall-Tiere sein möchte. Sie meinte noch, ich müsse mich um nichts
kümmern. Und sie muss es wissen, sie hat viel Erfahrung und als Flugpate
schon viele Tiere nach Deutschland geholt. Einige Wochen vor unserem
Flug stand fest, dass wir zwei Katzen von Malta nach Deutschland
mitnehmen. Da es unsere erste Erfahrung als Flugpaten war, habe ich
zumindest darauf Wert gelegt, dass die Tiere im Frachtraum transportiert
werden - und nicht mit in der Kabine.
Natürlich hatten wir vorher Bedenken. Würden die Umstände unseren
Urlaub beeinflussen? Sind die beiden Katzen, die wir mitnehmen sollen,
pünktlich am Flughafen? Und sind auch die Empfänger der Katzen am
Flughafen in Nürnberg pünktlich dort? Kurz vor der Abreise hat mich dann
meine Kollegin noch mit Handynummern der beiden Kontaktpersonen in
Malta und Nürnberg, sowie Unterlagen ausgestattet.
Noch während unseres Urlaubs, zwei Tage vor der Heimreise, meldete
sich die Dame bei mir, von der wir die beiden Katzen am Flughafen in
Empfang nehmen sollten. Ich gebe zu, das war alles sehr spannend.
Die Wartezeit am Flughafen war dann doch ein kleiner Nervenkrieg, zumal
unsere Bekannten, mit denen wir gemeinsam den Urlaub machten, vor
unseren Augen schon einchecken und durch die Sicherheitsschleuse
gehen konnten. Ich aber hatte Weisung von unserer Kontaktperson,
keinesfalls vorher einzuchecken, bis sie mit den Katzen da war.
Da ich Angst hatte, wir könnten durch die Verzögerung evtl erst recht
spät einchecken und dadurch nicht zusammensitzen, bin ich an den
Schalter und habe schon mal angekündigt, dass ich zwei Katzen mitnehme,
und ob man nicht für uns als Familie vier zusammenhängende Plätze
im Flugzeug reservieren kann. Dies war Problemlos möglich. Insofern war
es mir dann egal, wann die Dame mit den Katzen kommt.
Es ging dann aber alles recht schnell, die Katzen waren da, meine Kinder
sofort verliebt. Die Dame, sie nannte sich Siggi, war sehr nett und kannte
sich gut aus. Wir haben zunächst eingecheckt und sind dann - nach der
Abgabe unseres Gepäcks - zum Sondergepäckschalter. Siggi hat alles
für uns geregelt. Sie hat dann noch die Boxen verschlossen und uns
gesagt, wo in den Boxen die Papiere sind.
Wir konnten bequem und entspannt unseren Rückflug nach Nürnberg
antreten.
In Nürnberg angekommen, hörte man im Bereich der Kofferbänder, wo
man sein Gepäck abholt, auch schon ein "Miau". Die beiden Katzen
waren hinter einem Absperrband abgestellt worden. Ich musste nun
nur noch klären, ob ich sie einfach weg nehmen darf. Nach einem kurzen
Gespräch mit einem Zollbeamten nahm ich die beiden Katzen und ging
durch die Sicherheitschleuse nach draußen, wo wir auch schon erwartet
wurden.
Ich kann jedem tierlieben Menschen nur empfehlen, so etwas mal
zu machen oder zumindest auszuprobieren, wenn man ohnehin schon
mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegt.
Ich bewundere die Leute, auch die Dame in Malta, mit welcher Energie
und viel Leidenschaft man sich für den Tierschutz einsetzt - auch wenn
ich den ganzen Aufwand durchaus kritisch betrachte, wenn man bedenkt,
dass wir hier in Deutschland genug Tiere in Tierheimen haben, die keiner
möchte - oder vielerorts Tierquälerei oder das unnötige Töten von Tieren
immer wieder stattfindet. Aber das muss jeder selber entscheiden.
Ich habe mich, völlig unabhängig dieser Bewertung, gern als Flugpate
hergegeben."
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